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Brüssel will Gebäudebestand schneller dekarbonisieren

Die Europäische Kommission hat eine Strategie vorgestellt, mit der die Renovierung von Gebäuden – und damit auch deren energetische Sanierung in Europa schneller vorankommt. Denn bisher gibt es zwar Vorgaben, welchen energetischen Standard neue Gebäude in der EU erreichen müssen. Allerdings sorgt ein riesiger Gebäudebestand immer noch für üppige Treihausgasemissionen. Deshalb will die Kommission die Sanierungsquote in den nächsten Jahren mindestens verdoppeln und dadurch für mehr Energie- und Ressourceneffizienz sorgen. Derzeit liegt diese Quote bei einem Prozent pro Jahr. Das Ziel: Bis 2030 könnten 35 Millionen Gebäude renoviert und bis zu 160.000 zusätzliche grüne Arbeitsplätze im Baugewerbe geschaffen werden.

Gebäude müssen effizienter werden

Dabei stehen drei Ansätze im Mittelpunkt: die Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteerzeugung, Maßnahmen für Gebäude mit der geringsten Energieeffizienz sowie die Renovierung öffentlicher Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser oder Verwaltungsgebäude. Dazu sollen die bisher existierenden Hindernisse aus dem Weg geräumt und die Finanzierung unterstützt werden.

Dazu kündigt die Kommission unter anderem strengere Vorschriften, Standards und Informationen in Bezug auf die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden an. Es sollen verbindlicher Mindestnormen für die Gesamtenergieeffizienz bestehender Gebäude, aktualisierte Vorschriften für Energieeffizienzausweise und eine etwaige Ausweitung der Renovierungsanforderungen für den öffentlichen Sektor eingeführt werden. Damit will Brüssel die Sanierung im öffentlichen und privaten Sektor attraktiver machen.

Finanzierung unterstützen

Brüssel will die Mitgliedsstaaten im Rahmen des Green Deal aber auch bei der Finanzierung von Sanierungsstrategien finanziell unterstützen. Dazu zählen nicht nur leicht zugängliche Förderungen. Vielmehr reicht der Katalog der Möglichkeiten die die Kommission schaffen will, von der technischen Unterstützung der nationalen und lokalen Behörden bis hin zu Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Außerdem soll der Markt für nachhaltige Bauprodukte und Bauleistungen erweitert werden. Dazu will Brüssel den Ökodesignrahmen weiterentwickeln. So sollen mehr effiziente, gebäudegerechte Produkte auf den Markt gebracht und ihre Verwendung gefördert werden.

Mindestvorgaben für Nutzung von Erneuerbaren vorgesehen

Ein weiterer Ansatz ist die Überarbeitung der Vorgaben für Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Das könnte im Rahmen der für Juni 2021 vorgesehenen Überprüfung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie geschehen. Dann könnte sogar ein Mindestniveau an Energie aus erneuerbaren Quellen in Gebäuden eingeführt werden. Die Kommission wird auch prüfen, wie die Haushaltsmittel der EU neben den Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem zur Finanzierung nationaler, auf einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen zugeschnittener Energieeffizienz- und Energiesparprogramme eingesetzt werden könnten.

Konzepte für Stadtteile entwickeln

Bei der Renovierungswelle geht es aber nicht nur um den vorhandenen Gebäudebestand, sondern um eine umfassende Änderung der Städte und die bauliche Gestaltung der Umwelt. Deshalb sollen stadtteilbezogene Konzepte für lokale Gemeinschaften entwickelt werden. Dadurch könnten Lösungen integriert werden, die auf erneuerbaren Energien und Digitalisierung basieren, und Bezirke mit ausgeglichener Energiebilanz geschaffen werden, in denen die Verbraucher zu Prosumenten werden, die Energie an das Netz verkaufen. Die Strategie umfasst auch eine für 100 Bezirke ausgelegte Initiative für bezahlbaren Wohnraum.

Den gesamten Strategieansatz finden Sie auf der Internetseite der Europäischen Kommission zum kostenlosen Download. (su)

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