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Solar Decathlon

Ran an die Dächer!

Wie kann sozialer und ökonomisch fairer Wohnraum entstehen, ohne natürliche Ressourcen zu zerstören? Wie kann sich der Bausektor so umgestalten, dass er den Klimawandel nicht weiter verstärkt? Diese und weitere Fragen haben sich Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie, kurz KIT, für den Hochschulwettbewerb Solar Decathlon Europe 21/22 gestellt.

Das interdisziplinäre Team Roofkit widmet sich dabei Gebäudedächern als bisher noch zu wenig genutzter Flächenressource. „Die Stadt von heute wird die Ressource für die Stadt von morgen sein. Dazu braucht es ein neues Verständnis von Bauen“, sagt Professor Dirk Hebel. Er leitet das Projekt gemeinsam mit Professor Andreas Wagner an der KIT-Fakultät für Architektur. „Wir müssen alle konstruktiven Details neu denken, um unsere zukünftigen Gebäude auf einen solchen Wandel vorzubereiten.“

Roofkit zeigt ein Konzept für eine Dachaufstockung.

Foto: RoofKIT, SDE-21-22

Roofkit zeigt ein Konzept für eine Dachaufstockung.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit wurden mitgedacht.

Foto: RoofKIT, SDE-21-22

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit wurden mitgedacht.
Das Team setzt auf vorgefertigte Holzmodule für einen preisgünstigen und schnellen Bau.

Foto: RoofKIT, SDE-21-22

Das Team setzt auf vorgefertigte Holzmodule für einen preisgünstigen und schnellen Bau.

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Seit Ende März 2022 arbeitet das Team gemeinsam mit einer Zimmerei und Tischlerei am Bau des Demoprojekts.

Foto: SDE-19

Seit Ende März 2022 arbeitet das Team gemeinsam mit einer Zimmerei und Tischlerei am Bau des Demoprojekts.

Um zu demonstrieren, wie diese neue Art des Bauens aussehen kann, erstellt das Team beim Solar Decathlon ein Konzept für die Dachaufstockung des Café Ada in Wuppertal. Die Gestaltung des Gebäudes basiert auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Das Roofkit-Team ergänzt das noch um eine vierte Säule: Ästhetik, denn auch das Auge will überzeugt werden. Im Konzept stellt das Team vorgefertigte Holzmodule vor. Der Vorteil: Sie ermöglichen einen schnellen, preisgünstigen und effizienten Bauprozess. Für eine optimale Raumnutzung verwenden sie flexible Grundrisse und ein Konzept aus der Sharing-Economy, wie es neudeutsch heißt.

Zudem nutzt das Bauwerk 100 Prozent erneuerbare Energien, unter anderem aus Solaranlagen auf Gebäudeflächen und im Hinterhof. „Wir entwickeln einen Bausatz, der überall Anwendung finden kann, und stellen außerdem neue Konstruktionssysteme, Materialien und Systeme zur Energiegewinnung vor“, erläutert Architekturstudentin Nadine Georgi und Mitglied bei Roofkit. „Wir sind davon überzeugt, dass wir durch neue stadtplanerische und architektonische Blaupausen eine soziale sowie ökonomisch, ökologisch und ästhetisch nachhaltige Zukunft verwirklichen können.“

Aufbau kommt wieder nach Karlsruhe

Foto: RoofKIT, SDE-21-22

Seit Ende März 2022 arbeitet das Team gemeinsam mit einer Zimmerei und Tischlerei im österreichischen Reuthe am Bau des Demoprojekts. Nach der zweiwöchigen Aufbauphase ist das Gebäude für eine zweiwöchige Eventphase geöffnet. Währenddessen bewertet eine internationale Fachjury die eingereichten Gesamtkonzepte und Demonstratoren.

In zehn Kategorien wie Nachhaltigkeit, Energieperformance und Innovation küren Experten die jeweiligen Gewinnerteams, um am Ende einen Gesamtsieger zu ermitteln. Im Anschluss an den Wettbewerb wird sich der Solar Campus in Wuppertal in ein sogenanntes Living Lab verwandeln, das die Forschung an ausgewählten Häusern fortsetzt.

Was dann passiert? Roofkit plant, das aufgebaute Gebäude nach Karlsruhe zu bringen. Interessierte sollten sehen, dass eine langfristige, nachhaltige Lösung im Bauwesen schon heute umsetzbar sei, sagt Georgi. Damit sind bereits Antworten auf wichtige Fragen zu sozialem und ökonomisch fairem Wohnraum gefunden.

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