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Solarer Andenstürmer

Seit vier Jahren arbeiten drei Schweizer Tüftler an der Entwicklung eines Solar-Lkw. Das Ergebnis ist ein echter Mehrzwecktransporter. Für den Gipfel des Ojos del Salado wird das auch nötig sein, denn diesen hat noch kein Fahrzeug zuvor erreicht. Nun soll es im Januar 2024 mithilfe von E-Motoren und Solarpower klappen. Der Gipfel liegt auf 6.893 Metern direkt an der Grenze zum Nachbarland Argentinien. Er ist der höchste aktive Vulkan der Welt und misst nur wenige Meter weniger als der Aconcagua. Insgesamt ist er damit der zweithöchste Gipfel Südamerikas.

Sein Klima ist rau mit Kälte bis zu minus 20 Grad Celsius und starkem Wind. Die Gegend ist felsig und teilweise mit Gletschern und Eis überzogen. Der Name des Bergs ist eine Anspielung auf die salzige Atacama-Wüste, deren türkisfarbene Seen wie Augen (spanisch Ojos) schöne Fotomotive vom Berg bieten, beschreibt die Alpinschule Bergspechte, die Reisen dorthin anbietet. Die müssen es also wissen.

Extremer Praxistest für Solar-Lkw

Nun muss sich der Solartransporter diesem harten Praxistest stellen. „Unser Fahrzeug ermöglicht es, selbst anspruchsvollste Transportaufgaben umweltfreundlich und wirtschaftlich durchzuführen“, meint Patrik Koller, Vorstand und Entwickler im Peak-Evolution-Team. Zusammen mit David Koller und David Pröschel will der begeisterte Bergsteiger die neue Herausforderung meistern. Die drei Schweizer möchten mit ihrem eigens entwickelten Solar-Lkw den Gipfel des Ojos del Salado bezwingen, den sie 2019 bereits als Bergsteiger erklommen haben.

„Das solar betriebene Mehrzweckfahrzeug hat eine höhere Zugkraft als ein durchschnittlicher 40-Tonnen-Sattelschlepper und könnte vornehmlich in unwegsamem Gelände eingesetzt werden“, erläutert Frank Haas, Sprecher bei Gebrüder Weiss. Die zwei E-Motoren von Bosch verfügen zusammen über 240 Kilowatt Leistung und 200 Kilometer Reichweite. Die 42 Quadratmeter Fläche der Photovoltaikmodule von Megasol auf dem Dach plus mobile Ausleger liefern bis zu 7,4 Kilowatt Leistung, um die Batterie mit 90 Kilowattstunden Kapazität aufzuladen.

Abenteuer kommt als Dokufilm

Das Transportunternehmen Gebrüder Weiss aus Österreich hilft mit Expertise und als Sponsor auch mit Geld, damit das Abenteuer gelingt. Für den Transport selbst sind Know-how und Flexibilität gefragt: Denn die Fahrzeuge mit Elektroantrieb gelten als Gefahrgut. Die Spezialisten entwickelten einen doppelten Containerboden, der den Expeditionsaufbau sichert und das Abstecken der Batterie ermöglicht.

Zudem müssen umfassende Dokumentationen die strengen Sicherheits- und Zollvorkehrungen auf hoher See und im Ankunftsland erfüllen. Techniker brachten das sensible Fahrzeug sowie das gesamte Expeditionsequipment per Seefracht nach Chile. Erreicht das Team den Gipfel, wäre das ein neuer Weltrekord. Das Abenteuer wird dabei vom Team des Schweizer Dokumentarfilmers Claudio von Planta begleitet. Dann kann es jeder noch mal mit eigenen Augen sehen und staunen.•

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