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TU Berlin

Ein Solarboot als Challenge

Zwei Jahre hat ein Team von rund 50 Studentinnen und Studenten an einem Solarboot geplant, geschraubt und gebastelt. Nun ist ihr Traum in Erfüllung gegangen: Die Wannsea startete Anfang Juli bei der zehnten Regatta der Monaco Energy Boat Challenge. Pilotin Lea steuerte das Solarboot souverän, das sich in den Disziplinen Ausdauer, Schnelligkeit und Wendigkeit beweisen musste.

Hinter der Idee des Solarboots steckt der Kopf von Riccardo Petschke. Er ist Student im Fach Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin. Sein Hobby ist es, auf dem Wannsee zu segeln – und das am liebsten ohne laute Motorboote, die mit Benzin angetrieben werden. In den ersten Pandemiesemestern zu Hause entwickelte er die Motivation, sich für nachhaltigen Schiffbau einzusetzen. „Man braucht manchmal Langeweile, um auf solche Ideen zu kommen“, erklärt Riccardo mit einem Augenzwinkern. Die Coronapandemie habe somit, zumindest für ihn, auch positive Aspekte gehabt.

Holz, Bambus und Flachsfaser

Bei der Regatta selbst erlebte das Wannsea-Team eine emotionale Achterbahnfahrt. Trotz technischer Herausforderungen bewiesen sie, dass ihre nachhaltige Bootskonstruktion mit anderen Materialien mithalten konnte. Das Team erhielt als Anerkennung für die innovativen Lösungen immerhin den Smart Low Tech Prize für außergewöhnliches Denken und das nachhaltige Konzept.

Denn Nachhaltigkeit war den jungen Leuten aus 16 unterschiedlichen Studiengängen besonders wichtig. So setzte das Team auf innovative Materialien wie Holz, Bambus und Flachsfaserkomposite, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

Der Vorteil der alternativen Baustoffe wie Naturfasern ist eben ein leichteres Schiff. Um gut abzuschneiden, braucht man aber auch Geschwindigkeit und Wendigkeit. Diese erreicht das Solarboot über ein kluges Antriebskonzept mit einem effizienten E-Motor sowie einer eigens entworfenen Bootsschraube. Den Strom für den Antrieb liefern Brennstoffzellen sowie drei Quadratmeter Solarpanels auf der Bootsoberfläche.

Alle Komponenten werden mit moderner Elektronik und Sensorik kontrollierbar und steuerbar. Support und Sponsoren gab es auch: Die Firma Weidmüller lieferte für das Studentenprojekt unter anderem Werkzeug und Zubehör für die Verbindungstechnik.

Das Team will weitermachen

Neben der Erfahrung beim Bau sammelte das Team auch zahlreiche Kontakte in die Welt der Bootsbauer. Nach dem Start in Monaco plant das Wannsea-Team an weiteren Regatten teilzunehmen. Auch wenn der Großteil des Teams sich nach der ersten Saison verabschiedet. Die Grundlagen für das Projekt sind gelegt, Sponsoren vorhanden. Das Team sucht nun nach neuen Mitstreitern, um das Boot weiterzuentwickeln. Riccardo Petschke selbst hat auch schon hehre Pläne. Er will sich als angehender Ingenieur für nachhaltigen Schiffbau einsetzen, um auch Ozeanriesen wie Frachtschiffe grüner zu machen. Dringend nötig wäre es.

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