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Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften gegründet

Der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband hat eine Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften gegründet. Aufgabe werden die Interessenvertretung der Energiegenossenschaften gegenüber der Politik und die Beratung der Genossenschaften in steuerlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen sein.

Der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DRGV) hat gemeinsam mit den genossenschaftlichen Regionalverbänden in Berlin die neue Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften ins Leben gerufen. Aufgabe der neuen Bundesgeschäftsstelle wird die Vertretung der Interessen von gut 700 Energiegenossenschaften mit inzwischen schon insgesamt etwa 150.000 Mitgliedern sein. „Mit der Bundesgeschäftsstelle ist in Berlin ein zentraler Ansprechpartner für die Bundespolitik, aber auch für Behörden, Verbände und die Öffentlichkeit geschaffen worden“, erklärt Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DRGV. „Wir unterstützen die Energiegenossenschaften zusammen mit unseren Mitgliedsverbänden auch bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle. Außerdem benötigen Energiegenossenschaften vor allem einen verlässlichen gesetzlichen Rahmen. Für aktuelle Herausforderungen wie Direktvermarktung und Mitgliederversorgung müssen langfristig tragfähige Voraussetzungen geschaffen werden“, betont Ott. Den Energiegenossenschaften dabei eine Stimme in der bundespolitischen Debatte um die Energiewende zu geben, wird die Hauptaufgabe der Bundesgeschäftsstelle sein.

Umfangreiche Beratungsangebote

Der DGRV sieht in der Bundesgeschäftsstelle außerdem ein wichtiges Instrument, die Energiegenossenschaften auch auf anderer Ebene zu unterstützen. Denn viele der Verantwortlichen in den Energiegenossenschaften arbeiten auf ehrenamtlicher Basis. „Im Tagesgeschäft bleibt kaum Zeit für Interessenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit oder die Professionalisierung der Geschäftstätigkeit“, betont der DGRV. „Hier setzt die Arbeit der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften an.“ Der DGRV will mit der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften konkret die bestehenden Genossenschaftsverbände vor Ort unterstützen. Aber auch neue Energiegenossenschaften können sich an die Bundesgeschäftsstelle wenden. Diese unterstützt sie dann intensiv in der Gründungsphase und berät sie in rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Fragen. „Die Bundesgeschäftsstelle greift zudem auf das Know-how der gesamten genossenschaftlichen Gruppe zurück“, betont der DGRV.

Immer mehr Energiegenossenschaften gegründet

Nach Angaben des DGRV steigt die Zahl der Energiegenossenschaften trotz unsicherer Rahmenbedingungen weiter an. Im Juli dieses Jahres zählte der Verband noch gut 650 solcher Energiegenossenschaften mit 136.000 Mitgliedern. Innerhalb der vergangenen drei Monate ist diese Zahl noch einmal kräftig gestiegen. Schon im vergangenen Jahr zählte der DGRV 150 Neuanmeldungen. In diesem Jahr verzeichnet der Verband ähnliche Zuwachsraten wie 2012. Damit sind 90 Prozent aller Energiegenossenschaften in den vergangenen fünf Jahren gegründet worden. „Die Zahlen belegen die große Bedeutung der Energiegenossenschaften bei der dezentralen Energiewende“, betont Eckhardt Ott schon im Juli bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. „Die Energiegenossenschaften sind eine Möglichkeit auch für Leute mit kleinem Geldbeutel, sich an der Energiewende zu beteiligen.“ Denn bei mehr als zwei Dritteln der Energiegenossenschaften ist die Beteiligung schon mit einem Beitrag von unter 500 Euro möglich. Ein Viertel der Genossenschaften verlangen sogar nur einen Mindestbeitrag zwischen zehn und 100 Euro. Die durchschnittliche Mindestbeteiligung aller Energiegenossenschaften liegt bei etwa 625 Euro, wie der DGRV herausgefunden hat. Damit ermöglichen die Energiegenossenschaften eine bürgernahe Energiewende, mit positiven Effekten für Kommunen und die regionale Wirtschaft. Sie betreiben nicht nur Anlagen zur Strom- und Wärmeversorgung, sondern sie beschäftigen sich auch mit der Energieversorgung und dem Netzbetrieb bis hin zu Themen wie Energievermarktung und -effizienz. (Sven Ullrich)