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Unstete Entwicklung im Königreich

Die Investitionen in die Technologien zur Erzeugung regenerativen Stroms in Großbritannien werden zum Ende der Dekade sinken. Die Änderung der Rahmenbedingungen könnten auf den Zubau durchschlagen. Trotzdem bricht der Markt nicht komplett zusammen.

Noch läuft der Absatz von Photovoltaikanlagen in Großbritannien großartig. Doch das kann sich bald ändern. Die Analysten des britischen Marktforschungsunternehmens Global Data in London prognostizieren für den britischen Markt eine unstete Entwicklung bis 2015 und ab 2016 bis 2019 werden die Investitionen in die Photovoltaik sinken. Diese Entwicklung sehen sie für alle Technologien der Erzeugung regenerativen Stroms. Auch die Windkraft und der Markt für Blockheizkraftwerke wird darunter leiden. So steckten die Briten im vergangenen Jahr noch gut 1,5 Milliarden Pfund Sterling (etwa 1,89 Milliarden Euro) in den Bau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen oder Blockheizkraftwerken. Für das Jahr 2019 prognostizieren die Marktforscher in London noch Investitionen in Höhe von gut 566 Millionen Pfund Sterling (713 Millionen Euro) in diese Technologien.

Rahmenbedingungen werden sich ändern

Als Grund für die eher mäßigen Prognosen geben die Londoner Analysten die zu erwartenden Änderungen der Rahmenbedingungen an. Diese werden Chaos im britischen Photovoltaikmarkt auslösen, betonen die Marktforscher von Global Data. So wird das das Förderprogramm „Renewables Obligation“ im März 2017 auslaufen. Damit müssen die Stromversorger im Königreich sicher stellen, dass ein bestimmter Anteil ihrer Lieferungen an die Kunden aus erneuerbaren Technologien stammt. Diesen Anteil kaufen sie von den Anlagenbetreibern. Diese Förderung wird schon im April 2015 von einem neuen Programm mit dem Namen Contracts for Difference (CfD) abgelöst. Außerdem wird die Einspeisevergütung im März 2021 auslaufen. Derzeit unterliegt sie bereits einer Degression, und es gibt Ausbaukorridore für jede dezentrale Technologie. „Wir rechnen damit, dass diese Änderungen insbesondere im britischen Markt für dezentrale Photovoltaikanlagen Chaos auslösen werden“, prognostiziert Ankit Mathur, Projektmanager bei Global Data. „Im Rahmen ihrer Photovoltaikstrategie will die britische Regierung den Sektor der kleinen und mittelgroßen gewerblichen Photovoltaikanlagen voranbringen, indem sie Dachinstallationen auf öffentlichen Gebäuden fördert. Ziel ist die Installation von einem Gigawatt bis 2020. Aber wahrscheinlich werden nur 75 Prozent davon erreicht.“

Moderates Wachstum

Allerdings werden nicht nur die Einspeisevergütungen sinken und die Förderungen auslaufen, sondern auch die Strompreise steigen. Damit wird Großbritannien voraussichtlich nach Deutschland der zweite Eigenverbrauchsmarkt in Europa. Deshalb geht Global Data auch von einem moderaten Wachstum der gesamten dezentral installierten Leistung aus, auch wenn sich die Investitionen in den britischen Markt der dezentralen Stromerzeugung negativ auf den Zubau auswirken werden. Marthur rechnet mit einem Anstieg der installierten Photovoltaik-, Windkraft und Blockheizkraftleistung von fast 3,7 Gigawatt im Jahr 2013 auf über sieben Gigawatt im Jahr 2019. (su)

Einen ausführlichen Bericht über den britischen Solarmarkt lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von photovoltaik.