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Eigenstrom ist kein Holzweg!

Die Tischlerei Bohling ist ein Familienbetrieb, der in der vierten Generation hochwertige Holzarbeiten ausführt. Im Februar 2022 hat sich das Worpsweder Unternehmen für eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher entschieden. Das Kraftwerk wurde installiert, um den Einkauf von Netzstrom zu reduzieren und die Energiekosten zu senken.

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Sehr rentable Investition

Wie sehr sich das neue Kraftwerk auf den Führungsstil und die Arbeitsprozesse auswirken würde, hatte jedoch niemand erwartet. „Wir hatten vor ungefähr zehn Jahren über Photovoltaik nachgedacht“, erklärt Geschäftsführer Jörn Bohling.

„Damals hieß es, dass sich Photovoltaik auf unseren Dächern nicht rentieren würde – das war zu Zeiten der klassischen Einspeiseanlagen. Die im Jahr 2022 installierte Photovoltaikanlage erzeugt Strom für unser Unternehmen – das ist nicht nur rentabel, sondern hat auch unser Verständnis für Energie verändert“.

Motivation: Klimawandel plus Greta plus Strompreise

Beweggründe für Sonnenstrom vom eigenen Dach gab es für die Tischlerei Bohling eine ganze Menge: Klimawandel, Greta, der eigene Anspruch an Qualität, Generationenvertrag und Nachhaltigkeit. Das Unternehmen liefert in der vierten Generation hochwertige Tischlerarbeiten.

Die Website informiert: Bautischlerei, Möbeltischlerei, Glaserarbeiten, Küchen und mehr – Ihr Meisterbetrieb seit über 90 Jahren in Worpswede. „Zuverlässigkeit und Qualität sind wieder gefragt“, erklärt Jörn Bohling.

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An der Schwelle zur fünften Generation

Die Auftragslage ist gut und die Nachfrage nach hochwertiger Handwerksarbeit steigt. Sorgen macht dem Unternehmer der Fachkräftemangel, denn in der Tischlerei laufen computergesteuerte Maschinen, deren Bedienung einiges Fachwissen und Erfahrung erfordern.

Die Tischlerei ist mit ihrer Ausstattung auf Wachstum eingestellt, aber im Gegensatz zu Maschinen kann man Fachkräfte nicht einfach im Katalog bestellen. Gute Neuigkeiten bei der Nachwuchsförderung gibt es in der Familie selbst: Einer der Söhne hat eine Ausbildung als Tischler begonnen und will die Chance für die fünfte Generation im Familienbetrieb nutzen.

Plötzlich wird der Energieverbrauch zum Thema

Jeder weiß, dass Photovoltaik und Stromspeicher helfen, Energiekosten zu sparen. Dass die Installation Auswirkungen auf die Unternehmensführung hatte, war überraschend. „Seit wir unser Solarkraftwerk in Betrieb haben, ist unser Stromverbrauch vollkommen transparent geworden – und ist Thema bei unseren regelmäßigen Teambesprechungen“, erzählt Jörn Bohling.

„Lastspitzen sind zum Thema geworden, seit wir sehen, wie viel Energie verbraucht wird, wenn zum Beispiel die Säge zehnmal an- und ausgeschaltet wird: Jedes Mal läuft parallel zur Säge auch die zentrale Absauganlage an.“

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Unnötige Schaltvorgänge reduzieren

Schnell kommen zehn Kilowatt zusammen. „Früher hat uns das nicht interessiert, denn wir haben die Energie nicht gesehen, die beim Anfahren der Maschinen verbraucht wird“, urteilt der Chef. „Der Strom kam aus der Steckdose – der Verbrauch war ein Gesamtpaket. Nachdem wir jetzt genau sehen, wann wie viel Strom verbraucht wird, haben wir unsere Arbeitsprozesse verändert.“

Zuschnitte optimiert, um Strom zu sparen

So werden beispielsweise die Zuschnitte optimiert, damit die Säge nur einmal angeschaltet wird und durchläuft. Früher wurde sie für jeden Zuschnitt ein und danach wieder ausgeschaltet. Schaut man sich den Verbrauch durch Lastspitzen an und rechnet das hoch, wird klar, warum Energieerzeugung und Verbrauch seit Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage fester Bestandteil der internen Kommunikation geworden sind.

Wie findet man den passenden Installateur?

Die Gemengelage aus eigenem Anspruch, äußeren Veränderungen und steigenden Strompreisen hat die Entscheidung zur eigenen Solaranlage fürs Gewerbe befeuert. Wie aber wählt ein Unternehmen der Holzverarbeitung den passenden Solarteur aus?

„Man legt die gleichen Maßstäbe an Qualität und Zuverlässigkeit bei Produkten, Beratung und Betreuung an“, meint Jörn Bohling. „Von einem befreundeten Unternehmen, das sich von Powertrust ein Photovoltaiksystem installieren ließ, kam die Empfehlung. Natürlich hatten wir Vergleichsangebote. Wenn aber die Beratung passt, dann entscheiden wir uns für den Anbieter, der die beste Qualität bietet.“

30 Kilowatt mit DC-Optimierern

Installiert wurden 30 Kilowatt auf einem nach Südost ausgerichteten Dach mit 30 Grad Neigung. Vor der Installation der Solarmodule wurde das Dach saniert. Die Module wurden über DC-Optimierer von Solaredge verschaltet. Ein Stromspeicher mit acht Kilowattstunden sammelt den kostbaren Sonnenstrom für sonnenschwache Stunden.

Der Tagesverbrauch im Betrieb beträgt rund 40 Kilowattstunden, es wird nur zwischen acht und 18 Uhr gearbeitet. Nachts braucht der Betrieb lediglich eine Kilowattstunde. So kommen im Jahr rund 16.000 Kilowattstunden zusammen. Alle Maschinen sind energetisch optimiert ­und mit neuesten energiesparenden Motoren ausgestattet.

Tischlerei steigt in Elektromobilität ein

Welchen Stellenwert hat die Elektromobilität bei der Tischlerei Bohling? „Das wird sicher der nächste Schritt sein, aber wir sind bei diesem Thema noch im Findungsprozess“, bestätigt der Geschäftsführer. „E-Transporter sind teuer, aber wir denken über ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug für Aufmaße nach, einen E-PKW. Der Gedanke mit selbst erzeugter Sonnenenergie zu Kunden zu fahren, ist sehr attraktiv. Dem Unternehmensimage und dem Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Handwerk ist das zuträglich“. Regionales, nachhaltiges Handwerk und im Betrieb erzeugter Solarstrom sind eine gute, runde Sache. (HS)

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