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Photovoltaik-Förderung in Tschechien auf der Kippe

Die Regierung in Prag hat in dieser Woche ihren Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien verabschiedet. Die Solarbranche ist allerdings wenig begeistert. In dem Plan sind Forderungen enthalten, den Einspeisetarif für Photovoltaik um die Hälfte zu kürzen und eine gesetzliche Pflicht zum Recycling alter Solarmodule einzuführen. Zudem ist auch die Deckelung der Förderung von Wind- und Solarenergie in der Diskussion, wie ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Diese Maßnahmen seien eine Reaktion auf die gegenwärtige rasante Marktentwicklung einiger erneuerbarer Energien und die damit verbundenen ökonomischen Risiken. „Es sind für verschiedene Energiequellen Obergrenzen festgelegt worden. Wenn diese überschritten werden, dann wird die Regierung die Förderung unterbrechen oder abschaffen“, sagte der Regierungssprecher Tomas Bartovsky weiter.
Bereits im März hatte das tschechische Parlament ein Gesetz mit großer Mehrheit beschlossen, das den Boom der Solarenergie kontrollieren soll. Die Abgeordneten fürchteten andernfalls einen starken Anstieg der Energiepreise sowie künftige Instabilität des Übertragungsnetzes. Nach Ansicht der Politik amortisierten sich die Anfangsinvestitionen einiger Investoren wegen der hohen Photovoltaik-Einspeisetarife bereits nach etwa drei Jahren. Die großzügige Solarförderung hatte Tschechien 2009 zum drittgrößten Markt für Photovoltaik in Europa werden lassen. Nur in Deutschland und Italien war im vergangenen Jahr mehr Photovoltaik-Leistung neu installiert worden. (Sandra Enkhardt)