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Steildach

Fräsen war gestern

Die Montage von Solaranlagen auf Steildächern ist ihr Alltagsgeschäft. Dennoch müssen Installateure, Solarteure und Dachhandwerker immer mehr Regeln beachten. Das ist auch der richtige Weg, denn die Dachhaut darf auf keinen Fall beschädigt werden. Zumindest muss sie nach der Montage wieder dicht sein.

Deshalb ist es inzwischen nicht mehr erlaubt, auf Dächern mit einer Neigung von 15 Grad oder darunter und mit Ziegeleindeckung die Dachsteine zu flexen. Ohnehin ist diese Arbeit nicht beliebt, ist sie doch aufwendig und staubig.

Delta-Platte für schnelle Montage

Hier haben sich inzwischen Dachersatzplatten jeglicher Art durchgesetzt. Eine ganz besondere Lösung hat SL Rack auf der diesjährigen Intersolar neu vorgestellt: die Delta-Platte. Es ist nach der Alpha-, der Beta- und der Biberschwanzplatte bereits die vierte Lösung, die der Hersteller im Bereich der Dachersatzziegel anbietet. Dabei handelt es sich um eine feste Dachersatzplatte für gefalzte Ziegel. Am Stand von SL Rack auf der Intersolar war sie beispielsweise mit einer Frankfurter Pfanne kombiniert. Sie ist aber auch mit anderen Ziegeln kompatibel.

Metalldachplatte ersetzt Ziegel

Der Vorteil der neuen Platte ist, dass sie gleich mit integriertem Dachhaken auf die Baustelle kommt. Dieser ist – zusammen mit einer Metallplatte auf der Rückseite des Ersatzziegels – an die Dachplatte genietet.

An dieser Metallplatte ist der Dachersatzziegel wiederum am Sparren befestigt. „Damit kann der Handwerker mit nur einer Tellerkopfschraube die Dachersatzplatte an der Dachunterkonstruktion anschrauben“, beschreibt Ludwig M. Schletter, bei SL Rack für die Geschäftsentwicklung zuständig, den entscheidenden Vorteil. Denn damit kann der Handwerker die neue Dachersatzplatte schneller installieren als beispielsweise die Alpha-Platte von SL Rack.

Gleichzeitig ist der Dachhaken höhenverstellbar. „Dadurch kann der Installateur Unebenheiten der Dächer ausgleichen und die Montageschienen spannungsfrei montieren“, erklärt Ludwig M. Schletter. Damit ist der Handwerker genauso flexibel wie mit der universellen Dachersatzplatte SL Alu, die SL Rack auf der Messe in München gleich daneben ausgestellt hatte. Sie ist eine dünne Aluminiumplatte, die in Kombination mit einem der Dachhaken von SL Rack verbaut wird.

Neue Klemme entwickelt

Die Metalldachplatte ersetzt dabei den Ziegel, der unter dem Ausleger des Dachhakens liegt. Sie wird einfach zwischen den beiden benachbarten Dachziegeln nach oben geschoben. Da sie am oberen Ende mit einer Rundumfalzung versehen ist, verankert sie sich automatisch im Sparren und ist auf diese Weise fest installiert. Die Platten hat SL Rack in drei verschiedenen Längen und Breiten im Portfolio, sodass sie mit allen Ziegeln am Markt kompatibel sind.

Im Anschluss montiert der Handwerker die Schienen auf die Dachhaken und kann mit den Klemmen die Solarmodule befestigen. Auch hier hat SL Rack eine nagelneue Variante entwickelt. „Wir haben sie noch einmal etwas optimiert“, erklärt Ludwig M. Schletter. So hat SL Rack der neuen Klemme einen größeren Schraubenkopf verpasst. „Der größere Kopf sorgt dafür, dass sich die Klemme bei der Montage nicht mehr so leicht verdreht oder staucht“, beschreibt Ludwig M. Schletter den entscheidenden Vorteil dieser größeren Schraube.

Zudem hat Schletter noch den Winkel des Anschiebblechs zum Klemmenkörper verändert. „Dadurch schiebt sich das Modul beim Anschrauben auf der Schiene nicht mehr so leicht weg“, erklärt Ludwig M. Schletter. „So entsteht eine einfache und schnelle Methode, die Module zu klemmen.“ Zudem kann der Handwerker die neue Klemme leichter in der Schiene verschieben, solange sie noch nicht festgeschraubt ist.

Schnelligkeit ist auch bei der Trapezblechmontage gefragt. Dafür hat SL Rack mit dem Trapez 6 eine schlanke und leicht zu installierende Klemmvariante für Montageschienen entwickelt.

Befestiger fürs Trapezblech

Dabei handelt es sich um einen flachen, länglichen, an beiden Enden abgerundeten EPDM-Block, der auf der Oberseite mit einem Hammerkopf versehen ist. Der Handwerker kann diesen Hammerkopf unten in den Kanal der Montageschiene eindrehen und die Trapez 6 auf das Trapezblech schrauben. Da sie aus EPDM besteht, verschließt sie das Loch, das das Schraubengewinde in das Trapezblech schneidet, wieder sicher.

Die neue Lösung wird in Kombination mit dem bewährten Befestiger Trapez 4 verbaut. So kann der Handwerker mit dem Trapez 4 die Schienen fixieren. Dazwischen setzt er je nach Belastung mehrere Trapez 6 und schließt wieder mit einem Trapez 4 ab. Da der neue Trapezblechbefestiger aus EPDM besteht, ermöglicht er eine sehr gute thermische Ausdehnung. Er verhindert so, dass im Laufe der Zeit die Befestiger aufgrund thermischer Bewegungen aus dem Trapezblech ausreißen.

Grundsätzlich ist der Trapez 6 UV-beständig. „Sollte der Hauseigentümer oder der Monteur dennoch die Sorge haben, dass er nicht dauerhaft einer UV-Strahlung standhält, kann er den Befestiger mit einem Metallblech ergänzen“, erklärt Ludwig M. Schletter. Dieses legt er einfach vor der Montage auf den Befestiger, damit er komplett mit dem Metallblech verblendet wird.

Clip für Blechdachziegel

Für die Montage auf Blechplatten in Ziegeloptik hat K2 Systems eine neue Lösung entwickelt. Solche Ziegelimitate kommen häufig in Skandinavien und in osteuropäischen Märkten vor. „Die Befestigung mit Stockschrauben im Tragwerk ist in solchen Fällen oft unpraktisch, da sie die Dichtung am Schraubloch beeinträchtigen kann“, erklärt Lars Kreemke, Leiter Inside Sales bei K2 Systems.

Bisher kam hier das Trapezblechsystem Basicrail zum Einsatz. Mit einer Systemerweiterung löst K2 Systems nun die besonderen Anforderungen dieser Dachtypen. Ein neu entwickelter Adapter aus EPDM passt sich exakt an die Rundungen des Ziegelimitats an und dichtet die Dachdurchdringung zuverlässig ab. Der Adapter wird unter dem bekannten K2 Basicclip montiert. „So können wir weiterhin auf bewährte Komponenten zurückgreifen – lediglich der Adapter muss hinzugefügt werden“, erklärt Lars Kreemke.

Höhenunterschiede ausgleichen

Die direkte Montage im Blech vereinfacht die Installation erheblich, da keine Verankerung in der Dachunterkonstruktion mehr erforderlich ist. Die Lösung eignet sich auch für Wellblechdächer. Während hier mit dem bisherigen System K2 Multirail CSM ausschließlich eine horizontale Modulmontage möglich war, erlaubt die neue Lösung auch eine vertikale Ausrichtung – und schafft damit zusätzliche Flexibilität in der Anlagenplanung.

Eine weitere Herausforderung bei Ziegelimitat aus Blech ist die überlappende Verlegung, die zu unterschiedlichen Neigungswinkeln der Montageschienen führt. Dies kann mechanische Spannungen auf Modulrahmen und Glas verursachen.

Auch für Tonnendächer geeignet

Abhilfe schafft hier der neue K2 Flexadapter. Das ist ein kurzes, beweglich gelagertes Schienenstück, das in die Hauptschiene eingeschoben wird und Neigungsunterschiede von bis zu acht Grad ausgleicht. „Auch auf Tonnendächern oder Falzdächern aus Wellblech kann der Flexadapter nach vorheriger Prüfung eingesetzt werden. Er ist mit den Systemen K2 Basicrail, Multirail und Singlerail kompatibel“, erklärt Lars Kreemke.

Für geneigte Dächer hat Novotegra eine neue Lösung gezeigt. „Oft sind solche leicht geneigten Dächer mit Abdichtungsbahnen aus Bitumen oder aus Folien wie TPO oder FPO eingedeckt, wie man sie aus dem Flachdachbereich kennt“, weiß Alexander Pfeifer, technischer Produktmanager von Novotegra.

Auf Bitumen verankern

Für solche Dächer hat das Unternehmen jetzt die Möglichkeit geschaffen, die Solaranlage mit Ankerplatten gängiger Hersteller an das Dach anzubinden. Das sind Befestigungssysteme auf Abdichtungsbahnen, oft auch Montagefuß oder Photovoltaikhalter genannt.

Dabei nutzt Novotegra Ankerplatten, die es von renommierten Herstellern am Markt in großer Vielfalt gibt. Daran kann der Handwerker die C-Schiene von Novotegra befestigen. Diese C-Schiene kommt bei den meisten Schienensystemen des Unternehmens zum Einsatz. In diesem Falle nutzen die Handwerker die C-Schiene aus dem Top-Fix-System, das Novotegra für die Montage beispielsweise auf Ziegel- oder Welleternitdächern entwickelt hat. Der einzige Unterschied ist, dass für die Befestigung auf solchen Bitumendächern kein Dachhaken, sondern die Ankerplatte genutzt wird.

Mit dem Planit planbar

Somit haben Monteure die Möglichkeit, die Ankerplatten mit den Komponenten zu verwenden, die sie ohnehin schon am Lager haben, wenn sie mit den Systemen von Novotegra bauen. „Die Ankerplatten gibt es in verschiedenen Ausführungen, entweder zum festen Verschrauben in die Unterkonstruktion des Daches oder auch zum Aufkleben beziehungsweise Aufschweißen auf die Dachbahn“, erklärt Alexander Pfeifer. „Auf diese Weise können wir mit den statischen Werten und Nachweisen der Hersteller der Ankerplatten die Anlage in unserem Planungstool Solar-Planit auslegen und eine komplette Anlagenstatik erstellen“, sagt er.

Die Anzahl der Anker, die der Handwerker für die Montage der Anlage nutzen muss, ist in der Materialliste gleich angegeben. „Dann kann der Handwerker sehen, wie viele Anker er braucht, und diese Menge zukaufen und montieren lassen“, sagt Alexander Pfeifer.

Da Novotegra auf bewährte Ankerplatten zurückgreift, die schon länger für die Befestigung von anderen Dachaufbauten angeboten werden, besteht auch die Gewähr, dass das Dach dicht bleibt. Voraussetzung ist die fachgerechte Montage der Ankerplatten. Sie sollte von einem Dachdecker ausgeführt werden, bevor der Solarteur damit beginnt, die Schienen für die Photovoltaikanlage aufzuschrauben.

Die neue Delta-Platte von SL Rack sorgt für eine schnelle Montage auf Steildächern mit maximal 15 Grad Neigung.

Foto: Velka Botička

Die neue Delta-Platte von SL Rack sorgt für eine schnelle Montage auf Steildächern mit maximal 15 Grad Neigung.
Mit einem neuen Clip können die Handwerker die Gestelle von K2 ­Systems jetzt auch sicher auf Blechziegeln montieren.

Foto: Velka Botička

Mit einem neuen Clip können die Handwerker die Gestelle von K2 ­Systems jetzt auch sicher auf Blechziegeln montieren.
SL Rack hat die Modulklemme noch einmal optimiert.

Foto: Velka Botička

SL Rack hat die Modulklemme noch einmal optimiert.
Um die unterschiedlichen Anstellwinkel der Schienen auf den Dächern mit Blechziegeln auszugleichen, hat K2 Systems noch einen Adapter entwickelt.

Foto: Velka Botička

Um die unterschiedlichen Anstellwinkel der Schienen auf den Dächern mit Blechziegeln auszugleichen, hat K2 Systems noch einen Adapter entwickelt.
Novotegra hat auf der Messe die Anbindung des Top-Fix mit Dachankern auf Steildächern mit Bitumeneindeckung gezeigt.

Foto: Velka Botička

Novotegra hat auf der Messe die Anbindung des Top-Fix mit Dachankern auf Steildächern mit Bitumeneindeckung gezeigt.

Lorenz

Leichtes System für die schnelle Montage

Der Montagesystemhersteller Lorenz hat mit dem Solo light ein neues symmetrisches Profil für den Bau von Solaranlagen auf Steildächern entwickelt. Dieses bindet der Handwerker mit dem ebenfalls nagelneuen Multiclip an die bewährten Dachhaken von Lorenz an. Die neue Montageschiene hat ein symmetrisches Profil.

Dadurch muss der Handwerker bei der Montage der Schiene nicht auf die Seite achten, an der er sie anbringt. Jede Seite ist die richtige. Denn häufig müssen die Handwerker die lange Schiene drehen, wenn der Kollege sie mit der falschen Seite angereicht hat.

Der Multiclip wiederum erleichtert die Montage dieser Schiene am Dachhaken. Denn er wird mit nur einer Schraube von unten locker am Haken befestigt. Die Schiene rastet bei der Montage zwischen Multiclip und Dachhaken ein. Dadurch ist sie zwar fixiert, kann aber trotzdem noch sowohl in der Höhe als auch in der Länge verschoben werden, bis der Handwerker die Schraube am Multiclip fest anzieht. Für die Montage ist nur ein Werkzeug notwendig: ein Torx 40.

Foto: Lorenz

Ernst Schweizer

Solarziegel für die Indachmontage

Die Ernst Schweizer AG hat ihr Portfolio für ästhetische Solardächer erweitert. Neben dem bereits über viele Jahre bewährten Solrif hat das Unternehmen jetzt mit dem Soltile auch einen solaren Dachziegel im Portfolio. Er hat die gleiche Decklänge wie viele gängige Betondachsteine, ersetzt aber, abhängig vom Hersteller, fünf bis sechs dieser konventionellen Dachsteine. „Im Moment sind die Solarziegel optimal ausgelegt für die Kombination mit dem Nelskamp Planum, dem Braas Tegalit und dem Bender Carisma vom Benderit“, erklärt Thomas Müller, Leiter des Innovations- und Entwicklungsteams bei Ernst Schweizer.

Der Soltile wird bei Ernst Schweizer in Hedingen bei Zürich hergestellt. Er basiert auf einem Kunststoffträger, auf dem die eigentlichen Solarzellen aufgebracht sind. „Wir nutzen dafür einen halogenfreien Kunststoff, damit der Dachziegel nach seinem Lebensende recycelt werden kann“, erklärt Thomas Müller.

Der Solardachziegel wird wie jeder andere Dachziegel einfach in die Lattung eingehängt. Der Handwerker beginnt mit dem ersten Soltile unten links. Nachdem er ihn eingehängt hat, führt er das Anschlusskabel hinter der Lattung nach oben zum nächsten Ziegel darüber. „Da das Stecken der Verbindung immer eine Fehlerquelle ist, haben wir eine Aufnahme entwickelt, in die der Handwerker die Steckverbindung einlegen kann. Diese passt nur hinein, wenn die Stecker optimal verbunden sind“, erklärt Thomas Müller. „Dadurch sind sie auch so auf dem Dach positioniert, dass sie nicht im feuchten Bereich liegen.“

Das Solarelement lässt sich sehr einfach in die Dachumgebung einfügen, da es über die gleichen Übergänge verfügt wie die konventionellen Dachziegel. Das hat – neben der einfachen und sicheren Installation – den Vorteil, dass der Dachdecker die Anschlüsse an Traufen, Ortgängen, dem Dachfirst oder an Ecken mit herkömmlichen Dachziegeln auf die Weise ausführen kann, die er schon kennt.

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