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Modulhersteller ZSD ist gerettet

Der kleine Hersteller und Installateur von Photovoltaikanlagen ZSD ist gerettet. Die Gläubiger stimmten dem Rettungsplan der Geschäftsführung und des Insolvenzverwalters zu. Damit behalten die Kunden ihren vertrauten Partner.

Auch die kleinen Photovoltaikhersteller in Deutschland stehen vor Finanzierungsproblemen. So musste der Produzent von Solarmodulen, Wechselrichtern und Montagegestellen Zentralsolar Deutschland (ZSD) im niedersächsischen Emsbüren noch im November des vergangenen Jahres Insolvenz anmelden. Doch jetzt scheint der Geschäftsbetrieb gerettet, wie der Insolvenzverwalter Eric Coordes von der Rechtsanwaltskanzlei Mönig und Partner in Münster mitteilt. Der Rettungsplan basiert auf einem gemeinsamen Konzept, das Coordes zusammen mit Michael Sandkötter, Geschäftsführer von ZSD, ausgearbeitet hat. Demnach soll eine Auffanggesellschaft gegründet werden, wodurch immerhin die Hälfte der Arbeitsplätze erhalten bleiben. Zwar sind das nur acht der 16 Jobs bei ZSD, doch für die Mitarbeiter ist das trotzdem von Bedeutung. Denn sie haben lange um ihren Job gebangt. Auch die Kunden wissen um die Qualitäten eines kleinen Herstellers, der seine Produkte auch gleich installiert. Die Mitarbeiter von ZSD begleiten schließlich die Auftraggeber von der Beratung und Projektierung über die fachgerechte Ausführung, die Inbetriebnahme und Schulung bis hin zum professionellen Service.

Nachfrageeinbruch nach EEG-Novelle

Trotzdem brach auch für ZSD nach der drastischen Absenkung der Einspeisevergütung im Jahr 2012 die Nachfrage ein. „Damit verlor die Installation einer Solaranlage an Attraktivität“, erklärt ZSD. Das Unternehmen fuhr danach einen knallharten Konsolidierungskurs. Doch Ende des vergangenen Jahres ging das Geld aus und die Liquidität war dahin. ZSD begründete die Zahlungsunfähigkeit darauf zurück, dass sich die Geldeingänge für Auslandsprojekte verzögerte. Geschäftsführer Michael Sandkötter stellte deshalb am 1. Februar 2013 beim Amtsgericht Lingen (Ems) den Insolvenzantrag. Noch am gleichen Tag begann das Insolvenzverfahren mit Eric Coordes als Insolvenzverwalter.

Rettungsplan überzeugt Gläubiger

Während ZSD im Laufe des gesamten Insolvenzverfahrens weiter produzierte und installierte, verhandelte das Unternehmen mit den Gläubigern über die Rettung des Unternehmens. Noch am 19. März hatte der Gläubigerausschuss beschlossen, den Betrieb still zu legen, falls sich die Lage nicht entscheidend verbessert. Sandkötter und Coordes gelang es dann aber, innerhalb der gesetzten Frist von nur eineinhalb Wochen einen kreativen Lösungsweg für den Geschäftserhalt zu entwickeln, der die Gläubiger überzeugte. Sie konnten unter anderem einen Investor gewinnen, um mit dessen finanzieller Unterstützung den Betrieb im Rahmen einer sogenannten übertragenden Sanierung nahtlos fortzuführen. Zusätzlich wurde am 1. April 2014 eine Auffanggesellschaft mit eigenem Firmennamen gegründet, in der die Hälfte der ZSD-Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden kann. Der anderen Hälfte wurde die Wiedereinstellung in Aussicht gestellt, sobald sich die Lage entspannt. Geschäftsführer der Auffanggesellschaft sind der bisherige Exportleiter von ZSD Günter Wiesner und der Technische Leiter von ZSD, Thomas Könning. Am 28. März stimmte der Gläubigerausschuss diesem Plan grundsätzlich zu. Angesichts des nach wie vor recht soliden Auftragsbestands sowie der guten Wachstumsperspektiven sowohl im Ausland als auch im Inland infolge der Energiewende, startet das neue Unternehmen mit einer positiven Zukunftsprognose. (su)

Einen ausführlichen Bericht über die Vorteile der Zusammenarbeit mit kleinen Modulherstellern aus Deutschland lesen Sie in der Juni-Ausgabe von photovoltaik.