Die Solarmodule sind besonders für Nutzfahrzeuge und Camper geeignet. Sie versorgen elektrische Verbraucher mit Sonnenstrom und erhöhen die Lebensdauer der Batterien.
In der über 12.000 Quadratmeter großen Halle wird eine weitgehend automatisierte Fertigung aufgebaut. Es entstehen 120 Arbeitsplätze. Nach dem Start der Produktion werden die Solarmodule an Partner und Kunden aus Europa, Afrika und Südamerika geliefert.
Spezial zur Elektromobilität: E-Autos privat und im Betrieb clever laden
ISE schätzt bis zu 70 Gigawatt
Sie kommen in Camping-Fahrzeugen, Kühlaufliegern, Busse und Lastkraftwagen integriert. „Wir sehen ein großes Potenzial in fahrzeugintegrierter Photovoltaik“, sagt Pavel Kuch von MAN Truck & Bus CZ. „Denn sie verbessert die Effizienz und Nachhaltigkeit unserer Fahrzeuge. Dadurch können Busse und Lkw ihre Betriebskosten senken, die Reichweite erhöhen und die Performance der Batterie optimieren. In Zusammenarbeit mit Opes Mobility wollen wir diese innovative Technologie auf die Straße bringen.“
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) schätzt das Potenzial von Solarmodulen an Nutzfahrzeugen in Europa auf 70 Gigawatt. Das entspricht rund sechs Millionen Lastwagen und 30 Millionen Transportern. Das durchschnittliche Einsparpotenzial pro Fahrzeug liegt bei zehn bis 15 Prozent der CO2-Emissionen.
Stuttgart elektrifiziert Nahverkehr mit Bussen
Mit Partnern entwickelt
Opes Solar Mobility hat die neuen Solarmodule gemeinsam mit Partnern wie dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) entwickelt. Das Unternehmen nutzt eigene Patente und einen maßgeschneiderten Maschinenpark für die Produktion.
Doch sind die Herausforderungen nicht zu unterschätzen: Vibrationen und Stöße belasten die Solarmodule auf den Fahrzeugen. Zudem ist die Verschmutzung stärker als bei Anlagen auf Gebäuden. Zusätzlich sind die Module ständig wechselnden Verschattungen ausgesetzt.
Solar Investors Guide: Parkplätze und Parkhäuser solarisieren
Wie Ziegel in der Mauer
In den O-Motion-Solarmodulen sind die Zellen in einer Matrix angeordnet, wie Ziegel im Mauerwerk. Die Zellverschaltung verzichtet auf Lötbändchen. Stattdessen wird hochleitfähiger Spezialklebstoff zur elektrischen Kontaktierung genutzt.
Die Matrix minimiert Widerstandsverluste und maximiert die aktive Zellfläche. Im Vergleich zu herkömmlichen flexiblen Modulen sind damit auf der gleichen Fläche Mehrleistungen von bis zu 30 Prozent möglich. Die geringere Empfindlichkeit gegenüber Verschattungen steigert die Erträge in der Praxis.
Laden mit 1,2 Megawatt an MCS-Station für Lkw
Die Klebeverbindungen verbessern nicht nur die Leitfähigkeit, sondern sind auch besonders belastbar. Das ist ein entscheidender Vorteil für den mobilen Einsatz mit Vibrationen und hohen Temperaturen.
Integration in Fahrzeuge
Dadurch bleiben auch dann viele Zellen aktiv, wenn einzelne Bereiche – etwa durch Dachaufbauten, Schatten oder Schmutz – verdeckt sind. Energieverluste werden erheblich reduziert.
Opes Solar Mobility stellt die Solarmodule nicht nur her. Das Engineering-Team unterstützt die Kunden bei der Integration in Fahrzeuge und bietet optimierte Lösungen für die Leistungselektronik an – von Niederspannung bis Hochvolt.
8,5 Gigawatt öffentlich zugängliche Ladeleistung sind installiert
Erstmals im Mai gezeigt
Die neuen Module wurden erstmals auf der Intersolar im Mai 2025 in München gezeigt. Sie öffnen neue Anwendungen für integrierte Solartechnik. Denn auch in Nutzfahrzeugen und Fahrzeugen für die Freizeit steigt der Strombedarf.
Sie haben immer mehr elektrische Verbraucher wie zum Beispiel Kühleinheiten, Hubböden oder Klimaanlagen an Bord. Konventionell werden sie über den Dieselmotor oder die Lichtmaschine gespeist. Dadurch steigen Spritverbrauch und Emissionen.
TÜV: Neues Merkblatt für Solaranlagen an Wohnmobilen
Wirtschaftlich sinnvoll
Durch die Solarmodule auf der Fahrzeughülle werden die elektrischen Verbraucher mit Solarstrom versorgt. Das entlastet die Lichtmaschine oder den Motor entlasten. Dadurch sinken Betriebskosten und Emissionen erheblich. „Photovoltaik auf Nutzfahrzeugen ist keine Ökonische, sondern wirtschaftlich sinnvoll“, erläutert Robert Händel, Geschäftsführer von Opes Solar Mobility.
Transporter der Zwei-Tonnen-Klasse, die mit 800 Watt Solarleistung ausgestattet sind, sparen in der Praxis bis zu neun Prozent Kraftstoff. Opes Solar Mobility schätzt das Marktvolumen in der EU auf über 20 Gigawatt Solarleistung pro Jahr.
Ein üblicher Lkw-Auflieger kann eine Leistung von fünf Kilowatt erzeugen. Das entspricht der Größenordnung einer Solaranlage auf einem Einfamilienhaus. Gleichzeitig wird die Lebensdauer der Batterien verlängert und Tiefenentladung vermieden. (HS)