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8,5 Gigawatt öffentlich zugängliche Ladeleistung sind installiert

In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2025 mehr als 20.000 neue öffentlich zugängliche Ladesäulen installiert. Inzwischen haben die Elektromobilisten die Möglichkeit, an insgesamt rund 184.000 Ladepunkten die Akkus ihrer Autos aufzuladen. Das ist ein Plus von elf Prozent der Anzahl der Ladepunkte, die noch zum Jahreswechsel in Deutschland installiert waren. Dies geht aus dem aktuellen Elektromobilitätsmonitor des Bundes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Insgesamt ist damit eine Ladeleistung von 8,5 Gigawatt installiert, an denen die Elektroautofahrer tanken können. Diese hohe Leistung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Ausbau von Ultraschnellladesäulen kräftig zugelegt hat.

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Auslastung bleibt gering

Die Ladeinfrastruktur ist trotz der gestiegenen Zulassungszahlen von Elektroautos weiterhin nur sehr schwach ausgelastet. Der BDEW gibt an, dass in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Schnitt nur 15 Prozent der öffentlich zugänglichen Ladepunkte zeitgleich belegt waren. Das ist schlecht für die Betreiber der Ladesäulen, da die schwache Auslastung auf die Wirtschaftlichkeit drückt. Allerdings für die Elektroautofahrer ist das gut. Denn damit sind durchschnittlich 85 Prozent der Ladesäulen frei, an denen sie ihre Akkus auftanken können.

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Diese Daten dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es relevant ist, wo die jeweilige Ladesäule steht. Schließlich sind die Ladepunkte in den urbanen Räumen anders frequentiert als Ladesäulen in Gewerbegebieten in der Vorstadt oder im ländlichen Raum.

70 Ladestandorte für Lkw installiert

Erstmals haben die Analysten des BDEW auch den Stand des Ausbaus von Ladesäulen für Elektro-Lkw in den Monitor mit aufgenommen. Auch hier zeigt sich, dass der Ausbau hervorragend vorankommt. So sind bereits an 70 Standorten Ladesäulen für die Lkw verfügbar. Davon erfüllen 50 die Kriterien zur Anrechnung auf die EU-Ziele, unter anderem zum Ausbau an den Autobahnen. So stehen die meisten der Ladesäulen an den Autobahnen. Bereits 67 Prozent des 13.300 Kilometer langen Autobahnnetzes seien schon abgedeckt. Damit ist das EU-Ziel von 15 Prozent in Deutschland um das 4,5-fache übertroffen.

Laden ist billiger als Tanken

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem Monitoring zur Elektromobilität ist, dass das Laden der E-Autos in den meisten Fällen billiger ist als das Tanken eines Verbrenners. Dies gilt hauptsächlich, wenn Solarstrom vom eigenen Hausdach oder dem Dach des Arbeitgebers in die Akkus fließt. Am teuersten ist das öffentliche Schnellladen beim Roaminganbieter. Dazwischen liegen noch die Preise für das Normal- und das Schnellladen an öffentlich zugänglichen Ladesäulen eines Vertragspartners. Doch selbst wenn die Elektromobilisten das Extremszenario des Schnellladens an öffentlichen Ladesäulen im Roaming zu 100 Prozent nutzen, kostet das Laden nicht mehr als die durchschnittlichen Tankkosten.

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Reichweitenangst nimmt ab

Dies zeigt, dass die Elektromobilität gerade neuen Schwung bekommt. „Die guten E-Pkw-Neuzulassungszahlen, die Erfolge beim Ausbau des Ladeangebots für E-Pkw und E-Lkw zeigen, dass der Markt läuft“, betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die Zahlen „Es zeigt sich: Mögliche Bedenken hinsichtlich der Reichweite und des Ladens gehören der Vergangenheit an. Elektromobilität ist für immer mehr Menschen die bessere Alternative.“

Dynamik aufnehmen

Sie fordert, dass die Bundesregierung diese Dynamik aufnehmen und die Elektromobilität für Privatkunden noch attraktiver machen sollte. Dazu schlägt sie vor, dass die jüngst eingeführten Sonderabschreibungen für Neufahrzeuge auch auf Leasingfahrzeuge ausgeweitet werden sollten. „Und statt teurer Förderprogramme sollte die Politik auf nachhaltige Steueranreize für E-Fahrzeuge setzen. Das hat der Elektromobilität in vielen unserer Nachbarstaaten wie etwa Norwegen, den Niederlanden und Belgien den entscheidenden Schwung gegeben“, betont Kerstin Andreae.

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Flottengrenzwerte nicht aufweichen

Sie warnt gleichzeitig davor, die Diskussion wieder auf die Aufweichung der CO2-Flottengrenzwerte zu lenken, die von der EU vorgegeben werden. „Eine Absenkung der EU-Flottengrenzwerte schadet unseren Elektromobilitätsinvestitionen und Arbeitsplätzen“, warnt die BDEW-Chefin. Denn diese Flottengrenzwerte sind derzeit der verlässlichste Rahmen für die Elektromobilität. „Sie schaffen Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer. Keinesfalls dürfen sie weiter aufgeweicht werden. Es geht auch um Arbeitsplätze bei Unternehmen, die in die Elektromobilität investiert haben“, betont Kerstin Andreae. (su)