Uniper hat sehr viel Erfahrung im Energiegeschäft, mit konventionellen Kraftwerken, jetzt auch mit erneuerbaren Energien. Was können Sie, was andere nicht können?
Jörg Lennertz: Uniper ist in mehr als 40 Ländern und in der Stromerzeugung aktiv, im Stromhandel und der Energiebeschaffung. Wir betreiben Wasserkraftwerke in Europa und bauen Solar- und Windenergie strategisch aus, mit Blick auf die Integration ins Energiesystem.
Wie viele Kunden bedienen Sie?
Uniper setzt sich für die Dekarbonisierung der Energieversorgung ein. Kunden sind rund 1.000 Stadtwerke, Industriekunden und Netzbetreiber. Sie und andere Partner unterstützen wir bei ihren Anstrengungen zur Transformation.
Was genau bietet Uniper für Kunden im Segment der erneuerbaren Energien an? Bauen Sie schlüsselfertige Anlagen, übergeben den Schlüssel – und dann tschüss? Oder wie muss ich mir das vorstellen?
Wir konzentrieren uns auf sieben Kernmärkte: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden, Ungarn und Polen. Dabei agieren wir als Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Projektentwicklung und dem Bau bis hin zum Betrieb und der Vermarktung von Strom aus Erneuerbaren-Anlagen.
Haben Sie konkrete Ziele?
Bis 2030 wollen wir acht Gigawatt zur Baureife bringen. Gerade entwickeln wir fünf Projekte mit rund 280 Megawatt Leistung. Weitere rund 380 Megawatt sind für Investitionsentscheidungen vorgesehen.
Werden die Projekte durch Speicher komplexer?
Batterien erhöhen die Komplexität deutlich – technisch, wirtschaftlich und regulatorisch. Gleichzeitig müssen sie mitgedacht werden, da sie Netzstabilität sichern und Schwankungen ausgleichen können.
Wie groß ist Ihr Team für Solarprojekte?
Wir haben in den vergangenen vier Jahren, seit Beginn unserer Aktivität im Renewables-Bereich, unser Team und die Projektpipeline organisch aufgebaut. Heute haben wir über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Ländern.
Welches herausfordernde Projekt in Deutschland ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Der Solarpark in Wilhelmshaven steht exemplarisch für Projekte, mit denen Uniper die Transformation ganzheitlich denkt: innovativ, nachhaltig und mit regionaler Verankerung. Mit einer Leistung von 17 Megawatt ist er vielleicht nicht der größte, aber er ist Teil von etwas Großem. Der Solarpark ist Teil des Energy Transformation Hub Nordwest.
Was muss man sich darunter vorstellen?
Hier bündelt Uniper seine Großprojekte im norddeutschen Raum. Neben dem Aufbau einer Infrastruktur, die die Produktion, den Transport, die Speicherung und die Anwendung von grünem Wasserstoff unterstützt, wird auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Wilhelmshaven unser Solarpark entstehen.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.
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Uniper: Große Erfahrungen im Projektgeschäft
CEO-Talk: Im Energiegeschäft blickt Uniper auf viele Jahrzehnte Erfahrung zurück. Welche Rolle kann ein solch starker Partner beim Ausbau von Solarparks und Speicherbatterien spielen? Wie wichtig ist die Integration der erneuerbaren Energien in die Versorgungssysteme? Alle Antworten finden Sie im Video!