Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Webinar

Speicher ­smarter nutzen

Immer mehr private Haushalte und Gewerbe setzen auf Solarstromspeicher – um elektrisch zu laden, mehr Solarstrom selbst zu nutzen und die Energiekosten zu senken. Das belegen die aktuellen Zahlen des Speicherverbands BVES. Auch wenn das Heimsegment im vergangenen Jahr einen Einbruch erlebt hat, legt das Segment für Gewerbespeicher immer mehr zu.

Sigenstor und Sigenstack

Die junge Firma Sigenergy drängt in diesen Markt mit zwei innovativen Speicherlösungen: dem Sigenstor für das Eigenheim sowie dem Gewerbespeicher Sigenstack. Gründer und CEO der Firma ist Solarpionier Tony Xu. Er war über zehn Jahre lang Präsident des Geschäftsbereichs Smart PV und drei Jahre lang Präsident des KI-Geschäfts bei Huawei Fusionsolar. Er wollte diese beiden Themen im eigenen Unternehmen enger vernetzen.

Im April 2025 wurde der neue Gewerbespeicher erstmals in Deutschland installiert. Sigenstack baut auf dem Designkonzept des Heimspeichers auf, bietet aber deutlich mehr Leistung sowie die Möglichkeit einer schnelleren Entladerate von 1C. Die neue Wechselrichterserie bietet eine Reihe von Leistungsoptionen zwischen 50 und 125 Kilowatt, die alle für eine nahtlose Batterieintegration ausgelegt sind. Der Großspeicher übernimmt nahtlos da, wo der Heimspeicher endet: Ab 48 Kilowattstunden deckt er bis zu fünf Megawattstunden ab. Einmal installiert, ist die Lösung komplett mit der Cloud verbunden und einfach aus der Ferne steuerbar. Ab dem dritten Quartal des Jahres soll der Sigenstack auch Notstrom mitliefern.

Schlankes System spart Platz

Ein weiterer Vorteil: „Neben der einfachen Installation benötigt das System nur relativ wenig Platz“, sagt Sven Albersmeier-Braun, Vertriebschef für Europa bei Sigenergy. Der Speicher sei auch außen aufstellbar (IP66), was die Optionen für viele Unternehmen vergrößert, weil der Platz auf einer Gewerbefläche meist sehr begrenzt und begehrt ist. „Im Vergleich zu einer marktüblichen AC-Installation mit einer Megawattstunde Kapazität und 400 Kilowatt Leistung werden rund 14.000 Euro eingestallt“, rechnet der Referent vor. Der Sigenstack kommt mit modularen Akkupaketen und einem hybriden Wechselrichter, ideal für große C&I-Projekte. Die Wechselrichterserie bietet Leistungsoptionen von 50 bis 110 Kilowatt und lässt sich nahtlos in Speicher integrieren. Jedes Batteriemodul verfügt über 10,75 Kilo­wattstunden. Das System ist modular aufgebaut und ermöglicht vier bis sieben Module pro Installation. Mit bis zu 21 Modulen pro Wechselrichter wird eine Gesamtkapazität von 225 Kilowattstunden erreicht. Auch eine flexible Erweiterung mit mehreren Wechselrichtern und Speichersystemen ist möglich, um Projekte mit mehreren Megawatt zu unterstützen. Die Überwachung auf Lichtbögen ­(AFCI) wurde mithilfe von KI auf eine Entfernung von 500 Metern ausgeweitet – und damit weiter als bisher üblich.

Smartes Sicherheitskonzept

Beide Geräte des Herstellers überzeugen durch niedrige Installationskosten: Die DC-Kopplung und der modulare Aufbau erleichtern die Arbeit. Zudem bieten die Speicher sogar einen smarten Sicherheitsschutz auf Modulebene, was die Anlagenverfügbarkeit erheblich steigert.

Die innovative DC-Kopplung des Speichers führt zu geringeren Investitionskosten. Es werden keine Solarwechselrichter, keine zusätzlichen AC-Sammelboxen oder MV-Stationen benötigt. Ein System mit weniger Komponenten und somit weniger Fehleranfälligkeiten führt zu einer höheren Verfügbarkeit. Als DC-gekoppelte Lösung verbessert Sigenstack den Gesamtwirkungsgrad laut Albersmeier-Braun um bis zu zwei Prozent im Vergleich zu herkömmlichen AC-gekoppelten Lösungen, bei denen durch die AC/DC-Umwandlung und zusätzliche Kabel Verluste entstehen.

Server stehen in Deutschland

Durch das integrierte Energiemanagementsystem (EMS) können Hunderte von Wechselrichtern parallel geschaltet werden, ohne dass ein Datenlogger erforderlich ist. Jeder Wechselrichter kann dabei als Host zur Verwaltung des gesamten Systems dienen, wodurch anfängliche Investitionskosten gespart und spätere Betriebs- und Wartungsprobleme vermieden werden.

Personenbezogene Daten werden dabei innerhalb der EU gespeichert – die Server stehen konkret sogar in Deutschland. Die Sigen Cloud unterstützt nicht nur eigene, sondern auch Geräte von Drittanbietern, einschließlich Dieselgeneratoren und AC-gekoppelten Wechselrichtern.

KI steuert den Speicher

Die Plattform verfügt über einen KI-gesteuerten intelligenten Assistenten. Diese Funktionen ermöglichen eine proaktive Fehlererkennung, Echtzeitanalyse und schnelle Problemlösung. Über Chat GPT-4 kann der Nutzer so sehr schnelle Informationen generieren. Ein weiteres KI-basiertes Feature ist der dynamische Stromtarif, um Speicher und E-Auto kostenlos zu laden.

Der Speicher lädt so vollkommen automatisiert. „So entsteht eine Gelddruckmaschine für den Kunden“, sagt Albersmeier-Braun. Im Vergleich zum Eigenverbrauch spart ein konkreter Haushalt immerhin 46,85 Euro im Monat. Darüber hinaus kann der Speicherbesitzer auch am Energiehandel teilnehmen und noch zusätzlich Geld verdienen.

DC-Wallbox ­einfach ­integriert

Der DC-Charger ist in den Speicher integriert und somit gar nicht separat sichtbar. Das Gerät kommt ohne Schnittstelle zum Stromnetz aus, bietet bis zu 25 Kilowatt DC-Ladeleistung und kann bidirektional laden. Man braucht dazu allerdings ein E-Auto, das ebenfalls über diese technische Option verfügt. Eine Liste der mit dem DC-Charger getesteten Fahrzeuge zeige Sigenergy auf seiner Website, erklärt der Referent. Die guten Nachrichten: Das E-Auto sei durch das neue Gesetz dem stationären Speicher gleichgestellt, auch wenn in der konkreten Anwendung noch die Ausgestaltungen fehlten.

Sigenergy arbeitet unter anderem mit Enerix zusammen. Für die Installateurskette ist der Speicher gerade deshalb so interessant, weil er eine integrierte DC-Wallbox hat. Der Ladestrom kann so noch effizienter für Elektroautos genutzt werden, ohne ihn erst in Wechselstrom umzuwandeln und danach wieder zurück in Gleichstrom. Das erhöht den solaren Eigenverbrauch der Kunden.

EMS analysiert den Strommarkt

Eine weitere Kooperation von Sigenergy gibt es mit dem Direktvermarkter ­Sonnenext: Während das cloudbasierte Energiemanagementsystem AI-Leen für eine intelligente Steuerung der Energieflüsse sorgt, stellt Sigenstor die notwendige Infrastruktur für eine flexible Speicherung und Nutzung bereit.

Das EMS analysiert kontinuierlich die Marktentwicklung und trifft automatisierte Entscheidungen: Es kauft Strom, wenn die Preise niedrig sind, und verkauft überschüssige Energie bei hohen Preisen. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass stets eine Notstromreserve verfügbar bleibt – ein entscheidender Vorteil für Haushalte mit Batteriespeichern. Der zeitversetzte Kauf und Verkauf von Strom generiert so ein Zusatzeinkommen. Das wird viele Nutzer überzeugen.

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ PV E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus PV: Sonderhefte (PDF)
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
+ Adresseintrag im jährlichen Ratgeber
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen