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Anlagenbetreiber überwachen selbst

Mehr als die Hälfte der Betreiber von Solarstromanlagen überwachen und warten ihre Generatoren selbst. Im Segment der kleinen und mittleren Anlagen bis zu einem Megawatt Leistung sind es 54 Prozent, die selbst Hand anlegen. Die restlichen 46 Prozent beauftragen ein Serviceunternehmen, dass solche Dienstleistungen anbietet. Von den Investoren in eine Anlage, die größer als ein Megawatt Leistung ist, überlassen 50 Prozent die Überwachung und Wartung einem Serviceunternehmen. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um den Projektierer der Anlage. Immerhin 70 Prozent der Investoren haben ihren Wartungs- und Servicevertrag mit dem Systemlieferanten abgeschlossen, von dem sie die Anlage bezogen haben. Als Grund nennen die Investoren, dass sie durch den Erwerb der Anlage bereits viel Vertrauen in dieses Unternehmen als Partner gewonnen haben. Dabei ist allerdings Voraussetzung, dass die Wartungs- und Überwachungsdienstleistung des Systemhauses oder Projektierers auch Bestandteil des Gesamtangebotes ist. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.465 Betreibern von Solaranlagen in Europa, die das Onlineportal Photovoltaikumfrage im Auftrag des Onlinemarktplatzes Milk the Sun und dem Marktforschungsunternehmen Photovoltaikzentrum Michael Ziegler im unterfränkischen Triefenstein durchgeführt hat. Zwischen Dezember 2012 und März 2013 haben die Marktforscher vor allem Anlagenbetreiber in Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien befragt.


Investoren legen Wert auf Wartung

Alle der befragten Anlagenbetreiber legten Wert darauf, dass ihr Solarstromgenerator überwacht und gewartet wird. „Die Anlagenüberwachung und -kontrolle wird von nahezu allen Anlagenbetreibern als zwingende Notwendigkeit angesehen“, erklärt Michael Ziegler, Autor der Studie. „Egal ob es sich dabei um eine Dachanlage mit nur 10 Kilowatt oder um einen Megawattsolarpark handelt. Schließlich dient eine unterbrechungsfreie Stromerzeugung der Absicherung des getätigten Investments.“


Schäden schnell beheben

Für die Investoren, die die Wartung und Überwachung ihrer Solarstromanlage in fremde Hände legen, ist es vor allem wichtig, dass das Serviceunternehmen auftretende Schäden schnell behebt, am besten innerhalb von 24 Stunden. Außerdem achten die Anlagenbetreiber auf ein ausgewogenes Preis- Leistungsverhältnis. Unglücklich mit der Wahl ihres Servicepartners waren 35 Prozent der Befragten. Das lag daran, dass das Überwachungs- und Wartungsunternehmen Schäden an der Anlage erst dann entdeckte, nachdem deren Mitarbeiter vom Anlagenbetreiber darauf aufmerksam gemacht wurden. Das passiert besonders häufig, wenn Serviceunternehmen die Überwachung und Wartung der Anlage übernehmen, die auch am Verkauf des Solaranlage beteiligt waren. Wartungs- und Überwachungsdienstleister, die nicht am Verkaufsprozess beteiligt waren, sind da unbefangener und neutraler und damit auch zuverlässiger.


Informationsweitergabe verbessern

Immerhin waren 59 Prozent der Investoren zufrieden mit ihrem Servicepartner. Verbesserungsbedarf sehen sie vor allem in der Informationsweitergabe, der Preispolitik und der Erreichbarkeit des Anbieters bei austretenden Schäden und Problemen. Nur knapp ein Viertel der befragten Anlagenbetreiber will den Anbieter wechseln. „Die Studie macht deutlich, dass ein immenses Potenzial im Bereich O&M am Markt vorhanden ist, sofern der Markt mit innovativen und neuen Konzepten bedient wird“, resümiert Michael Ziegler. „Mit verbesserten und auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Leistungen können dem Wettbewerb wechselbereite Kunden streitig gemacht werden. Denn trotz einer hohen Zufriedenheit erkennen Anlagenbetreiber in den angebotenen Leistungen des O&M-Partners Verbesserungsbedarf.“ Aber vor allem im ständig wachsende Angebot an Wartungs- und Überwachungsleistungen durch die Serviceanbieter sieht Ziegler den Grund für die hohe Wechselbereitschaft. (Sven Ullrich)