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Martin Hackl von Fronius: „Die Wechselrichter steuern verteilte Intelligenz“

Fronius hat sich diesen Slogan auf die Fahnen geschrieben: 24 Stunden Sonne. Was hat es damit auf sich?

Martin Hackl: Bei 24 Stunden Sonne geht es um unsere tiefe Überzeugung, dass die Versorgung mit hundert Prozent erneuerbarer Energie möglich ist. Was braucht es dazu? Es brauchte zunächst eine Elektrifizierung des Verbrauchs und Produkte, mit denen man sehr effizient Energie erzeugen kann, Energie speichern kann, aber danach wieder gut verteilen und konsumieren kann. Das vereinen wir in unseren Produkten. Um eine hundertprozentige Energieversorgung über 24 Stunden sicherzustellen.

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Ursprünglich waren die Wechselrichter lediglich für die Einspeisung von Strom ins Netz gedacht, heute reden wir über Eigenverbrauch. Was müssen die Wechselrichter für 24 Stunden können?

Wir haben vor 30 Jahren begonnen, in dieser Zeit hat sich ganz viel geändert. Der Wechselrichter hat sich sehr stark verändert. Das sind richtig starke Plattformen für das Verschieben und Umwandeln von Energie geworden. Natürlich kommt noch eine Portion Intelligenz dazu, die es braucht, damit einerseits die Energieflüsse gesteuert werden, aber auch, damit man Produkte, wie zum Beispiel den Wattpilot, integrieren kann. Die Daten, die erzeugt werden, dienen zum Monitoring, zur Interaktion mit dem User, mit dem Kunden, damit er diese Anlagen steuern kann. Wir benutzen sie sehr stark für den After-Sales-Service, für die Instandhaltung und für einfache Installationen.

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Auch im Wattpilot steckt Intelligenz. Die Ladebox kann automatisch von einer Phase auf drei Phasen umschalten. Das ist verteilte Intelligenz, die der Wechselrichter steuert. Ist das ein neuer Trend?

Das ist absolut ein Trend. Es geht jetzt darum, nicht nur Sonnenstrom zu erzeugen. Wir müssen uns überlegen, wie bringen wir den Strom gut in Wärme, Kälte und Mobilität unter. Dazu braucht es eine gute Kopplung, um Erzeugung und Verbrauch zusammenzubringen. Dazu braucht es Produkte, die intelligent sind. Und beim Wattpiloten ist uns das genial gelungen. Das ist ja auch ohne Photovoltaik schon sehr intelligent, weil er flexibel Stromtarife benutzen kann. Man kann ihn als Steckervariante im Kofferraum mitnehmen. Der Nutzer hat immer volle Kontrolle über die Art und Weise, wie er das Auto laden möchte.

Sie haben vor Jahren schon mit Wasserstoff angefangen. Wie sind Ihre Erfahrungen mit Wasserstoff als Energieträger?

Wir befassen uns damit schon fast 20 Jahre. Jetzt haben wir ein Produkt, das nennen wir den Solhub. Was macht er? Er erzeugt Wasserstoff und stellt ihn einerseits für die Mobilität zur Verfügung, für Busse oder Schwerlastverkehr. Auf der anderen Seite kann man den Wasserstoff speichern und ihn später verstromen, wenn zum Beispiel keine Sonne scheint. Das wäre also dieses klassische Sommer-Winter-Thema. Denn im Winter haben wir ein bisschen zu wenig Sonne hier in Mitteleuropa.

Die Märkte wachsen, die Nachfrage ist enorm. Wie gehen Sie damit um? Bauen Sie Ihre Werke aus?

Das tun wir, ja. Wir haben uns in der Fertigung sehr stark auf Europa fokussiert, weil wir so am besten sicherstellen können, dass die Qualität, die sozialen Standards und die Umweltstandards auf höchstem Niveau sind. Wir haben Werke in Sattledt in Oberösterreich und in Český Krumlov in Tschechien. An beiden Standorten bauen wir kräftig aus. In Sattledt findet gerade eine Verdoppelung unserer Produktionsfläche auf 100.000 Quadratmeter statt. (gekürzt, HS)

Die vollständige Version des Gesprächs finden Sie in unserem Videokanal.

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