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Ökostromerzeugung 2030 billiger als aus fossilen Kraftwerken

Solarstrom wird künftig immer billiger. In gut 15 Jahren liefern Photovoltaikanlagen bereits Strom ab gut fünf Cent pro Kilowattstunde. Selbst kleine Dachanlagen könnten dann mit fossilen Meilern konkurrieren. Das ergibt sich aus einer aktuellen ISE-Studie.

Die Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien sind in den letzten Jahren stark gefallen und haben den Anschluss an die Kosten der konventionellen Stromerzeugungstechnologien erreicht. Bis zum Jahr 2030 werden die Kosten für Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen in Deutschland sogar unter denen fossiler Kraftwerke liegen. Das ist das Ergebnis einer druckfrischen Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Die Freiburger Wissenschaftler errechnen darin Vergleichszahlen für neue Ökokraftwerke sowie für fossile Kraftwerke.

Entwicklung der Photovoltaikkosten

„Bis Ende des nächsten Jahrzehnts werden die Stromgestehungskosten von Photovoltaikanlagen auf 5,5 bis 9,4 Cent sinken, sodass selbst kleine dachinstallierte Photovoltaikanlagen mit Onshore-Windenergie und den gestiegenen Stromgestehungskosten von Braunkohle-, Steinkohle- und GuD-Kraftwerken konkurrieren können“, heißt es in dem Papier. Bei der Studie handelt es sich um die Aktualisierung einer Studie von Mai 2012.

Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren und konventionellen Energien seien nicht allein die Herstellungskosten, kommentiert Christoph Kost, ISE-Projektleiter. „Natürliche Rahmenbedingungen wie Sonneneinstrahlung und Windangebot, Finanzierungskosten und Risikoaufschläge für neue Kraftwerke haben erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse“, so Kost. Nur so seien die Stromgestehungskosten einzelner Technologien miteinander vergleichbar.

Heute bereits Solarstrom für 8 Cent

Die Wissenschaftler analysierten in dem Papier Photovoltaikanlagen an Standorten in Deutschland mit einer Globalstrahlung zwischen 1.000 und 1.200 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Das Fazit: Kosteneffiziente solare Freiflächenanlagen, die 2013 in Süddeutschland errichtet werden, können Stromgestehungskosten von rund 8 Eurocent erzielen. Selbst kleine Photovoltaik-Aufdachanlagen in Norddeutschland können demnach heute Strom für unter 14 Cent erzeugen. Zum Vergleich: Der Preis für den durchschnittlichen Haushaltsstrom liegt derzeit bei  29 Cent. Als Referenzwerte zieht die Studie die Stromgestehungskosten von neuen konventionellen Kraftwerken heran. Die Stromkosten für Braunkohle liegen demnach bei 5,3 Cent pro Kilowattstunde, für Steinkohle bei 8 Cent und für Gas- und Dampfkraftwerken bei 9,8 Cent. Gerade die Braunkohle profitiert derzeit von den niedrigen Kosten für Emissionsrechte, so die Studie.

Die Stromgestehungskosten für Onshore-Windenergie liegen laut ISE zwischen 5 und 8 Cent pro Kilowattstunde.  Offshore-Windenergieanlagen würde trotz höherer Volllaststundenzahl zwischen 12 bis 19 Cent liegen. Bei der Offshore-Technologie gebe es allerdings noch erhebliches Potenzial, um die Kosten zu senken. Biogasanlagen kommen abhängig von Auslastung und Brennstoffart auf 14 bis 22 Cent pro Kilowattstunde. Dafür sind Biogasanlagen auch besser regelbar, um die Schwankungen der Stromproduktion von Sonnen- und Windanlagen auszugleichen. (Niels Hendrik Petersen)