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POWER VON DER TRIBüNE

Die Fans auf den Tribünenrängen sind der zwölfte Mann bei einem Heimspiel. Mit ihren Schlachtgesängen peitschen sie die Mannschaft nach vorne. Das alte Bislett-Station in Oslo hat schon einige Dramen erlebt: Am 24. Juni 1953 verlor die norwegische Nationalmannschaft 2:3 ihr Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft 1954. Und nun kommt es: gegen das Saarland!

Drittes Team in der Gruppe war Deutschland. Die Truppe von Bundestrainer Sepp Herberger und Finaltorschütze Helmut Rahn gewann bekanntlich nicht nur die Qualifikationsgruppe, sondern vollbrachte kurz darauf das sogenannte Wunder von Bern.

Bislett-Stadion 2004 neu gebaut

Das Olympiastadion im Herzen Oslos wurde zwischen 1917 und 1922 gebaut. Die Europameisterschaften der Leichtathletik wurden hier 1946 ausgetragen, ebenso wie 1952 die Olympischen Winterspiele. 2004 wurde das alte Bislett-Stadion abgerissen und für 55 Millionen Euro ein neues errichtet. Seit 2006 tragen die Frauenfußballerinnen ihr Pokalfinale im Neubau aus. Seit diesem Sommer auch mit Solarpower von den Tribünendächern. Seit Ende Juni erzeugt eine Photovoltaikanlage 212,5 Kilowatt Leistung für das bekannteste Stadion des Landes.

Die norwegische Regierung will damit ein Signal setzen, um mehr Kohlendioxid einzusparen. Immerhin hat sie das Klimaschutzabkommen von Paris unterzeichnet – nun müssen Taten folgen. „Die Regierung hat sich verpflichtet, die Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 40 Prozent zu senken“, sagt Jan Erik Johansen, Manager bei Abmas Elektro. Der Elektro- und Solarfachbetrieb mit Sitz in Oslo hat die Anlage installiert. „Das Stadion ist ein Wahrzeichen in Norwegen und wenn solch eine Anlage hier möglich ist, dann ist die Solarstromerzeugung auch auf anderen staatlichen Gebäuden möglich“, hofft Johansen.

Für Eigenverbrauch optimiert

Die Anlage besteht aus 654 Modulen. In zwei Teilanlagen auf der Ost- und Westseite oberhalb der Tribünen wurden die Paneele, genauer Panasonic HIT N325, installiert. Mithilfe einer Aufständerung für das Flachdach wurden die Module optimal in Richtung Ost und West positioniert. Rund 150.000 Kilowattstunden Solarstrom erwartet der Betreiber, die komplett im Stadion verbraucht werden sollen.

Das Stadion hat 15.400 Sitzplätze, davon sind 3.500 überdacht. Im Sommer geht es vor allem um Strom für die Lüftung und Kühlung in den Gebäuden. Auch die Beleuchtung verschlingt viel elektrische Energie, vor allem die Beleuchtung der Binnen-Laufanlage, aber auch die Flutlichter für die Kicker und Kickerinnen. Bei der Installation war die Logistik herausfordernd. Das Stadion liegt inmitten einer dichten Bebauung. Das erschwerte die Anlieferung und den Transport der Komponenten per Hubwagen und Kran auf die Dächer. Der 40 Millimeter dicke Rahmen der Module wird durchaus gebraucht. Er ist für Wind- und Schneelasten bis 5.400 Pascal zertifiziert, so kann er den Windgeschwindigkeiten und vor allem den hohen Schneelasten in Oslo standhalten.

Wann kommt der Solarboom?

Im Jahr 2017 wurden 17 Megawatt Photovoltaik in Norwegen installiert. „Der Photovoltaikmarkt befindet sich noch ganz am Anfang, aber wir rechnen mit beträchtlichen Wachstumsraten“, sagt Johansen. Branchenkenner schätzen das jährliche Wachstum auf 35 Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren. Das Leuchtturmprojekt auf dem Bislett-Stadion wird seinen Teil dazu beitragen.

eu-solar.panasonic.net/de

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