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Martin Lütgens/Senior Project Manager Photovoltaics

“Endlich aus dem Koma aufwachen“

Ich bin seit Ende der 80er-Jahre in der Photovoltaik aktiv. 1989 habe ich für die Firma Solaris Sonnenenergie in Hamburg die erste Anlage im 1.000-Dächer-Programm ans Netz angeschlossen. Später kamen weitere Anlagen mit zwei Kilowatt und fünf Kilowatt hinzu, so wuchs das Kind. Später wurde das Unternehmen an Shell verkauft.

Wechsel zu BP Solar

Dann stieg Shell aus, hatte zuvor aber noch Siemens Solar übernommen. Ich wechselte zu BP Solar, auch dieser Konzern stieg wieder aus der Photovoltaik aus. Danach war ich beim Mittelständler Spelsberg, bis ich vor 3,5 Jahren schließlich bei Abo Wind landete.

Hier habe ich das neue Geschäftsfeld für die Photovoltaik mitaufgebaut. Im Ausland entwickeln wir große Projekte, in Deutschland eher Anlagen bis 750 Kilowatt.

Für die Zukunft wünsche ich mir vor allem berechenbare und tragfähige Leitlinien, nicht nur fortwährende Diskussionen mit ungewissem Ausgang.

Regenerative Energien als Chance begreifen

Mein wichtigster Wunsch ist, dass die deutsche Politik ihre Klimaziele umsetzt, dass wir die regenerativen Energien als Chance begreifen. Wir brauchen Steuererleichterungen und bessere Möglichkeiten zur Abschreibung.

Die Mehrwertsteuer auf Strom aus erneuerbaren Energien sollte ermäßigt werden. Auf den Eigenverbrauch sollte es keine Mehrwertsteuer mehr geben. Ich könnte mir sogar vorstellen, eine solare Baupflicht einzuführen. Die Bauherren sollten künftig nicht mehr begründen, warum sie Photovoltaik einsetzen wollen. Sondern sie sollten sich erklären, wenn sie es nicht tun.

Bisher habe ich den Eindruck, dass die Politiker beim Klimawandel im Koma liegen. Manchmal schrecken sie kurz hoch, um dann sofort wieder ins Koma zu versinken. Das muss endlich aufhören. Große Industrien wie die Autobranche müssten stärker in die Pflicht genommen werden. Bisher sind die politischen Leitlinien mehrheitlich falsch gesetzt.

Geld ist nicht alles

Ich arbeite für die erneuerbaren Energien, weil Geld nicht alles ist. Die Tätigkeit muss einen Sinn haben. Ich will in den Spiegel schauen und mir sagen: Ich habe für ein wichtiges Ziel gekämpft. Die nachhaltige und erschwingliche Energieversorgung für alle ist so ein Ziel.

Martin Lütgens ist Solarexperte mit jahrzehntelanger Erfahrung.

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