Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

TÜV Rheinland rät zur jährlichen Überprüfung der Ladesäule

Der TÜV Rheinland rät Betreibern von Ladesäulen für Elektroautos, diese jedes Jahr vom Fachhandwerker überprüfen zu lassen. Schließlich geht der Trend hin zu immer höheren Ladeleistungen von bis zu 350 Kilowatt. Das sei nicht ohne Risiko für Mensch und Technik. Damit die Ladesäulen sicher funktionieren, müssen sie in einem einwandfreien Zustand sein. „Nur regelmäßige technische Prüfungen können die optimale Funktion von Ladepunkten sicherstellen. Ihr Nachweis ist für Betreiber zugleich eine juristische Absicherung im Schadensfall“, erklärt Theodor Kusemann, Experte für Elektrotechnik beim TÜV Rheinland.

Gefährdung konkret beurteilen

Grundsätzlich handelt es sich um eine elektrische Anlage, für die im Einzelfall eine Gefährdungsbeurteilung angefertigt werden muss. Auf Basis dieser werden die Prüfintervalle festgelegt. Zusätzlich dazu müssen die Ladesäulenverordnung des Bundes und die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften (DGUV V3) und je nach Ort der Aufstellung zudem die Betriebssicherheitsverordnung zu beachten. „Aus den Regeln ergeben sich jährliche bis vierjährige Prüfintervalle. Betreibern ist aber immer die jährliche Prüfung zu empfehlen“, betont Kusemann.

Sicherheitseinrichtungen prüfen

Die Prüfung erfolgt auf Basis der Vorgaben des VDE. Dazu gehört nicht nur eine Sichtprüfung auf äußerliche Beschädigungen etwa am Ladekabel, Stecker und Display, sondern auch die regelmäßige Kontrolle der elektrischen Schutzeinrichtungen. Denn nur konkrete Messungen zeigen, ob alle Leitungen isoliert und intakt sind. „Die größten Risiken beim Laden sind Stromschläge und überhitzende Akkus in Elektroautos. Beides soll die Steuerung der Ladestation verhindern“, begründet Kusemann diese Anforderung. Dies kann wiederum nur ein sachkundiger Prüfer machen.

Prüfprotokoll anfertigen

Die Prüfer vom TÜV Rheinland simulieren zur Prüfung gezielt Fehler, um zu sehen, ob der Schutzschalter auslöst und ob die Software der Station zur Wahl des passenden Ladeszenarios korrekt mit den Fahrzeugen kommuniziert. Wichtig ist ein Prüfprotokoll, in dem die Ergebnisse der Überprüfung dokumentiert sind. Dieses dient als Nachweis, dass die Ladesäule normengerecht funktioniert. Das kann der Betreiber dann im Falle einer Anfrage seitens der Behörden nachweisen. Auch für die Versicherungen sind solche Prüfprotokolle die Grundlage der Schadenregulierung, sollte doch einmal etwas passieren. (su)

Zum Weiterlesen:

Fachwissen im Paket: VDE bietet Handbücher für Solarprofis an

Lapp setzt auf eigene Tests für Ladekabel

Sieben üble Fehler