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Kompromiss beim Stromnetzausbau

Ein Vorschlag von Experten sieht vor, Stromleitungen mit sichtbaren Markierungen auszustatten, so dass Vögel sie erkennen und überfliegen. Die Vorgabe gilt für neue Freileitungen mit Netzspannungen ab 110 Kilovolt.

Einige Vogelarten wie Störche, Kraniche und Wasservögel können mit Stromleitungen kollidieren, da sie die relativ dünnen Erdseile auf der obersten Ebene der Freileitungen schlecht wahrnehmen können. Um die Vögel in Zukunft besser vor einer Kollision zu schützen, hat das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) mit Unterstützung des NABU und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sowie Vertretern von Netzbetreibern, Herstellern und Behörden einen Vorschlag zu besseren Vogelschutzmaßnahmen an Freileitungen erarbeitet. Er sieht vor, die Stromleitungen mit sichtbaren Markierungen auszustatten, damit die Vögel sie frühzeitig erkennen und sicher überfliegen können.

Mit der FNN-Empfehlung liegen erstmals Bewertungsmaßstäbe aller beteiligten Interessensgruppen vor, die den Umweltschutz bei Freileitungen verbessern. Bei den anstehenden Netzausbauvorhaben ist ein einheitlicher, hoher Standard wichtig. „Das gemeinsame Dokument zeigt, dass eine erfolgreiche Energiewende und der Naturschutz kein Widerspruch sind und dass hohe Umweltstandards notwendige Vorhaben nicht behindern müssen“, sagt Eric Neuling vom NABU. Der Vorschlag, der für neue Freileitungen mit Netzspannungen ab 110 Kilovolt anwendbar ist, bietet Empfehlungen für die Hersteller von Markierungen und Netzbetreiber. Er wird dazu beitragen, dass Genehmigungsbehörden in den trotzdem Einzelfallprüfungen zu schnelleren Entscheidungen kommen.

Bereits seit 2011 beschreibt eine VDE-Anwendungsregel wirkungsvolle Maßnahmen gegen Stromschlag an Mittelspannungs-Freileitungen, kurz VDE-AR-N 4210-11. Beide Unterlagen zusammen verbessern den Vogelschutz. (nhp)

Der neue Hinweis „Vogelschutzmarkierung an Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen" ist auf der FNN-Webseite erhältlich.