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Vollständig versorgt mit Ökoenergie ab 2050

Die globale Energieversorgung bis 2050 vollständig auf Erneuerbare umzustellen, ist technisch möglich, finanziell attraktiv und schafft Millionen neuer Arbeitsplätze. Dies zeigt die druckfrische Studie von Greenpeace.

Die Studie Energy Revolution wurde zusammen mit dem Institut für Technische Thermodynamik-Systemanalyse und Technikbewertung des Deutschen Luft- und Raumfahrt Zentrums (DLR) erarbeitet. Die darin durchgerechnete Umstellung senkt demnach den Ausstoß von Kohlendioxid so weit, dass der Temperaturanstieg unter der international vereinbarten Grenze von zwei Grad bleibt. „Die erneuerbaren Energien sind inzwischen erwachsen und können mit klimaschädlichen Kohlekraftwerken und riskanten Atommeilern konkurrieren“, sagt Sven Teske, Energieexperte bei Greenpeace und Hauptautor der Studie.

Laut Studie erfordert eine globale Energiewende bis 2050 jährliche Investitionen von durchschnittlich etwa einer Billion Dollar. Gleichzeitig würde die Umstellung auf Erneuerbare Energien jedoch Brennstoffkosten von 1,07 Billionen Dollar pro Jahr einsparen. Der kostenneutrale Umbau des weltweiten Energiesystems kann zudem weltweit 20 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze schaffen. Während die Zahl der Beschäftigten der globalen Energiebranche ohne beschleunigte Energiewende bis zum Jahr 2030 leicht auf 28 Millionen sinkt, kommt die Branche bei einer Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare im gleichen Jahr auf 48 Millionen Arbeitsplätze.

Mit der Energiewende hierzulande profitiert Deutschland besonders von einem beschleunigten Ausbau. Schon heute beschäftigt beispielsweise die deutsche Windindustrie rund 138.000 Menschen. Bei einer Exportquote bei Windanlangen aus Deutschland von 60 Prozent im Jahr 2014 sichert der Weltmarkt inzwischen jeden zweiten dieser Jobs. Im Vergleich dazu gingen durch die Kürzung der Einspeisevergütung bei der Photovoltaik in Deutschland 60.000 Arbeitsplätze verloren. Derzeit arbeiten aber immer noch rund 68.000 Beschäftigte in der Solarbranche. Weltweit zeigt sich ein anderes Bild: Der stärkste Jobmotor aller Branchen der erneuerbaren Energien ist die Photovoltaik. 2,5 Millionen Menschen sind mit der Herstellung der Komponenten und Anlage sowie mit deren Installation weltweit beschäftigt. Und die weltweite Nachfrage nach Photovoltaik steigt weiter an.

Bei der UN-Klimakonferenz in Paris sollen erstmals die USA, China, Indien und die EU-Mitglieder ein gemeinsames Klimaabkommen mit knapp 200 Staaten unterzeichnen. (Niels H. Petersen)