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Berufskrankheit Hüftgelenkarthrose: 7 Tipps zu Vermeidung

Wer täglich Lasten von 15 Kilogramm und mehr hebt, läuft Gefahr, in wenigen Jahren an einer Hüftgelenkarthrose zu erkranken. Erste Anzeichen sind schleichende Leistenschmerzen oder Bewegungseinschränkungen. „Werden Symptome jahrelang ignoriert, droht ein chronischer Verschleiß, der nicht rückgängig gemacht werden kann“, warnt Frank Westphal, stellvertretender Leiter der Abteilung Steuerung Rehabilitation und Leistungen der Berufsgenossenschaft BAU.

Verschleiß minimieren

Dieses Risiko gilt für verschiedene Berufsgruppen in der Bauwirtschaft wie Maurer oder Gerüstbauer. Aber auch Solarhandwerker tragen fast täglich Module mit einem Gewicht von jeweils 17 und mehr Kilogramm. Um den Verschleiß der Hüftgelenke so gering wie möglich zu halten, hat die BG Bau einige Hinweise zusammengestellt, wie Lasten ab 15 Kilogramm zu tragen sind:

1. Hebehilfen verwenden.

2. Lasten wenn möglich aufteilen oder zu zweit tragen.

3. Nahe an die Last herantreten.

4. Anheben der Last mit geradem Rücken und nur so tief wie nötig aus der Hocke (nicht unter 90 Grad im Knie).

5. Last dicht am Körper halten.

6. Stützen, Kanthölzer und Säcke am besten auf der Schulter tragen.

7. Last gleichmäßig, ebenfalls mit geradem Rücken, absetzen.

Arthrose als Berufskrankheit anerkannt

Außerdem weist die BG Bau darauf hin, dass am 1. August 2021 die neue Berufskrankheiten-Verordnung in Kraft getreten ist. Aber schon seit über einem Jahr erkennen die Unfallversicherungsträger eine Hüftgelenksarthrose als sogenannte „Wie-Berufskrankheit“ an, wenn das Krankheitsbild die Diagnose „Koxarthrose“ erfüllt. Voraussetzung ist, dass der erkrankte Handwerker während seines Arbeitslebens mindestens zehn Mal pro Tag Lasten von mindestens 20 Kilogramm getragen hat.

9.500 Tonnen pro Arbeitsleben

Das Gesamtgewicht der Last, die im Arbeitsleben bewegt wurde, muss mindestens 9.500 Tonnen betragen. „Zum Vergleich: Eine Kiste Wasser wiegt in etwa 17 Kilogramm. Schleppen Sie bis zur Rente jeden Tag zehn Kisten durch die Gegend, ist die Verschleißgefahr bereits sehr hoch“, warnt Frank Westphal. „Hohlkreuze, ruckartige Bewegungen, schwere einseitige Belastungen oder Verdrehungen beim Tragen sollten generell vermieden werden“, ergänzt er die Tipps. (su)

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