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Solaranlagen in Rheinland-Pfalz schützen Äpfel – und liefern Forschungsdaten

In Rheinland-Pfalz wurde die erste Solaranlage in Betrieb genommen, die eine Apfelplantage im Landkreis Grafschaft überdacht. Der Generator – oder vielmehr die Generatoren sollen aber auch Forschungsdaten liefern. Denn es wurden insgesamt drei verschiedene Varianten von Solaranlagen installiert und diese werden mit zwei weiteren Möglichkeiten des Schutzes der Äpfel vor Starkregen, Hagel und Hitze verglichen.

Fünf Varianten der Überdachung gebaut

So haben die Installateure einen Teil der Apfelplantage mit den herkömmlichen Hagelschutznetzen belassen. Dieser Teil dient als Referenz, mit der die anderen Teile verglichen werden. Eine zweite Fläche der Plantage wurde mit Folien überdacht. Daneben stehen die drei Solaranlagen. Davon wurden zwei mit jeweils unterschiedlich transparenten Modulen auf einer fest stehenden Unterkonstruktion installiert. Der dritte Solargenerator ist eine Trackeranlage, der die Module der Sonne nachführt.

Einfluss auf Ertrag messen

Damit wollen die Projektbeteiligten herausfinden, welchen Einfluss die Solaranlagen auf den Ertrag der Apfelplantage haben – sowohl bezüglich von eventuellen Mindererträgen durch die Verschattung, als auch bezüglich des Schutzes der Äpfel vor Witterungseinflüssen. Ein weitere Teil beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Akzeptanz und Sozialverträglichkeit. Hier geht es um verschiedene soziale Fragestellungen wie die Landnutzung, die Verteilung und die Prozessgerechtigkeit innerhalb verschiedener Akteurskonstellationen. Außerdem organisieren die Projektpartner Bürgerveranstaltungen.

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Leitfaden für Obstbauern erarbeiten

Sie werden zudem für Obstbauern ein Agri-PV-Obstbau-Leitfaden erarbeitet und mit lokalen Entscheidungsträgern die Chancen prüfen, die Agri-PV-Technologie in den bestehenden Klimaschutzplan zu integrieren. „Ziel des Vorhabens ist es, die Resilienz im Obstbau zu steigern sowie zur ressourceneffizienten Landnutzung beizutragen“, betont Katrin Eder, Klimaschutzministerin von Rheinland-Pfalz. „Hierdurch soll unter anderem eine Landnutzungskonkurrenz zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Landwirtschaft entschärft werden.“

Ein Drittel der Fläche solar überdacht

Die gesamte Versuchsfläche des Forschungsprojekts umfasst etwa 9.100 Quadratmeter. Davon werden etwa 3.600 Quadratmeter mit Solarmodulen überdacht. Diese erreichen eine Leistung von 258,3 Kilowatt. Das Projekt startete bereits mit den ersten Vorbereitungen im April 2020. Die finalen Daten werden 2025 vorliegen. Aufgrund von Lieferengpässen konnten die Solaranlagen noch nicht ans Netz angeschlossen werden. Doch die Forschungen zum Einfluss der Solarmodule auf die Apfelproduktion konnte dennoch schon starten. (su)

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