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Metalldächer

Neues fürs Blechdach

Das Trapezblech ist als Dacheindeckung vor allem im Gewerbesegment zu finden. Hier geht es um einen möglichst geringen Anlagenpreis. Denn der Generator muss sich in kurzer Zeit amortisieren. Dies müssen die Hersteller von Montagesystemen bei der Weiterentwicklung ihrer Unterkonstruktionen für Solaranlagen auf Metalldächern in den Blick nehmen. Das hat die Ernst Schweizer AG mit einem neuen Kurzschienensystem getan.

Nachdem der Hersteller aus Hedingen im Kanton Zürich bereits Ende 2020 eine 270 Millimeter lange Schiene für das MSP-TT auf den Markt gebracht hat, gibt es jetzt eine Lösung zur Befestigung nur auf einer Hochsicke. Diese geht allerdings nur für die Quermontage der Paneele, da diese auf der langen Seite geklemmt werden müssen.

Vier Kurzschienen für ein Modul

Die Lösung hat gleich mehrere Vorteile. Neben der einfachen Handhabung auf dem Dach senkt sie auch die Transport- und Lagerkosten. Außerdem muss der Handwerker nicht mehr auf dem Dach zuschneiden und auf eine Unterbrechung der Anlagen achten, um die thermische Längenausdehnung abzufangen. Denn diese ist bei der Befestigung der Module nur mit vier Kurzschienen nicht mehr notwendig. Ein wichtiger Aspekt ist aber, dass die Kurzschiene aufgrund der enormen Materialeinsparungen die Systemkosten senkt und die Montagegeschwindigkeit erhöht.

Diesen Aspekt hat auch der Anbieter Ilzhöfer mit dem bewährten Ilzohook im Blick. Dessen System besteht aus nur einem Bauteil. Dies ist ein Doppelhaken, an dem auf beiden Seiten jeweils ein Modul am Rahmen direkt eingehängt wird. Die Ilzohooks werden direkt auf die Hochsicke geschraubt.

Einfach einhängen

Der Doppelhaken kann aber auch getrennt werden. Denn der Handwerker beginnt am First mit der Montage. Dort schraubt er die getrennten Einzelhaken – jeweils zwei für ein Modul – auf die Hochsicke. Danach hängt er die Module der obersten Reihe ein. Im Anschluss daran hängt er die Doppelhaken in die Unterseite des Modulrahmens, zieht sie nach unten in den Rahmen des Paneels und schraubt sie auf der Hochsicke fest. In den unteren Teil des Hakens hängt er das nächste Modul.

Optimalen Befestigungspunkt finden

So geht er vor bis zur Traufe. Dort nutzt er die Gegenstücke der Doppelhaken, die er für die Montage am First getrennt hat, und befestigt damit abschließend die untere Modulreihe.

Der Ilzohook bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. So ist er unabhängig von der Höhe der Modulrahmen. Denn die Module werden eingehängt und nicht mit Klemmen befestigt. Die Ilzo­hooks sind mit nur zwei Arbeitsschritten installiert – Einmessen der Kurzschiene und Verlegung gleich während der Modulmontage. Zudem kann der Handwerker mit einem Ilzohook jeweils zwei Module befestigen. Durch die Quermontage der Module stehen genügend Sicken zur Verfügung, um die Befestigungspunkte optimal zu wählen.

Vom Dach entkoppelt

Die Ilzohooks geben den Abstand zwischen den einzelnen Modulreihen vor. Sie lassen einen etwas größeren Spalt zwischen den Modulreihen als bei anderen Systemen üblich. Dadurch nehmen die Soglasten ab, was die Anzahl der Dachdurchdringungen minimiert. Durch die Befestigung der Module ohne Klemmen direkt im Haken ist die Ausdehnung zwischen Dach und Modul entkoppelt.

Die Amortisation der Anlage hängt aber nicht nur von den Investitionskosten, sondern auch von den Erträgen ab. Diese wiederum steigen mit der besseren Hinterlüftung der Anlage. Aus diesem Grund hat der Montagesystemhersteller K2 Systems ein neues Railup für das Trapezblechsystem Speed Rail entwickelt. Dieses System besteht aus einem Speedclip, einem Befestiger in C-Form, der auf die Hochsicke geschraubt wird. In diesen Speedclip schiebt der Handwerker die Grundschiene ein. Auf der Grundschiene befestigt er direkt die Module.

Mehr Abstand zum Dach

Damit bleibt er aber mit den Modulen sehr nah an der Dachhaut. Der Abstand zwischen der Hochsicke des Trapezbleches und den Modulen beträgt 20 bis 40 Millimeter. Um den Abstand zu vergrößern, kann der Handwerker in der Grundschiene noch das neue Railup befestigen. Dies ist ein kurzes Stück Montageschiene, das so lang ist, dass eine Modulklemme darin Platz findet.

Denn die Paneele werden dann am Railup befestigt. „Der Installateur kann je nach Vorgaben und Gegebenheiten entscheiden, ob er weiterhin nah an der Dachhaut bleiben will oder ob er den Abstand zwischen Trapezblech und Modul mit dem Railup vergrößert“, beschreibt Matthias Rentschler, Produktmanager von K2 Systems, das Einsatzgebiet der Zusatzkomponente, die das Unternehmen aus dem schwäbischen Renningen entwickelt hat.

Besser hinterlüftet

Diese hat gleich zwei Vorteile, wie Rentschler betont. „Einerseits schaffen wir eine kostengünstige Variante, um die Hinterlüftung mit dem größeren Abstand zwischen Dachhaut und Modulen zu verbessern und damit den Ertrag zu erhöhen. Denn je geringer die Temperatur des Moduls ist, desto mehr Leistung hat es“, sagt er. „Andererseits können die Handwerker damit die Vorgaben einiger Modulhersteller erfüllen. Denn durch die höhere Leistung der Paneele wird die Anschlussdose wärmer. Wenn die Hinterlüftung zu gering ist, wird sie zu warm. Deshalb schreiben die Hersteller einen gewissen Abstand zwischen Dachhaut und Modul vor. Mit diesem System gehen wir auf diese Anforderung ein.“

K2 Systems hat das neue Bauteil in die Planungssoftware K2 Base eingearbeitet. „Wir haben das Railup statisch ausgelegt und geprüft“, sagt Melanie Wiggers, Produktentwicklerin bei K2 Systems. Eine Kombination aus beiden Lösungen – Kurzschienensystem und größerer Modulabstand von der Dachhaut – hat Altec Metalltechnik entwickelt. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie auf Seite 40 dieses Heftes.

Hohe Schneelasten abdecken

Es geht aber nicht immer nur um den Preis. Vor allem in Regionen mit hohen Schnee- und Windlasten ist die Befestigung der Module mit vier Klemmen nicht ausreichend. Hier müssen die Paneele linienförmig auf der gesamten Breite des Modulrahmens befestigt werden. Um diese abzusichern, hat Ernst Schweizer ein Einlegesystem für Trapezblechdächer entwickelt. Hier werden die Module nicht mehr mit Klemmen auf den Montageschienen befestigt. Sie werden stattdessen direkt in die Montageschiene eingelegt. Denn die Grundschiene enthält keine Nut mehr, um Modulklemmen zu befestigen. Sie wurde stattdessen um ein zusätzliches T-Profil ergänzt, das auf der Schiene steht.

Module linienförmig gelagert

Dadurch entsteht eine Vertiefung, in die die Module zwingungsfrei eingelegt werden. Eine Lochscheibe, die an den Enden der Grundschienen befestigt wird, sorgt dafür, dass die Module nicht herausrutschen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass der Handwerker mit diesem System auch große Module befestigen kann, da er nicht mehr die vom Hersteller vorgegebenen Befestigungspunkte mit dem Profil des Trapezbleches abstimmen muss.

Rastdeckel hält die Module

Premium Mounting Technologies verbindet mit dem neuen System PMT Ghost ein Langschienen- mit einem Einlegesystem für die Montage auf Trapezblechdächern, das im Wesentlichen aus drei Bauteilen bestehen wird. „Wir sind mit PMT Ghost deutlich günstiger als gängige Einlegesysteme, bieten aber eine schnellere Montage als bei klassischen Kurzschienensystemen“, sagt Peter Graß, Technikchef von PMT. „Beim klassischen Kurzschienensystem gibt es sehr oft Beschwerden über lange Montagezeiten. Mit dem neuen System und den klickbaren Rastdeckeln bieten wir ab Q4 2021 eine einfache und montagefreundliche Lösung“, verspricht er.

Ein Einlegesystem für Trapezblechdächer hat Novotegra, die Montagesystemtochter von Baywa r.e., schon länger im Portfolio. In diesem Jahr haben die Ingenieure das System weiterentwickelt. Konkrete Details hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben. Doch die diversen Weiterentwicklungen werden auf der diesjährigen Intersolar in München vom 6. bis 8. Oktober am Stand von Baywa r.e. zu sehen sein.

Auf der Messe in München präsentiert auch Aerocompact seine neuen Gleitfalzklemmen. Damit können Handwerker gerahmte Module jeglicher Länge und Breite ohne Dachdurchdringung auf nahezu allen Falzblechdachtypen aus beschichtetem Stahl oder Aluminium montieren. Mit einem optional erhältlichen Edelstahlsattel können die Module auch auf Kupferdächern installiert werden. Denn dieser verhindert, dass die Aluminiumklemmen mit dem Kupfer reagieren und korrodieren.

Ausgiebig getestet

Der Anbieter aus dem österreichischen Satteins hat drei verschiedene Modelle im Sortiment, um verschiedene Falzprofile abzudecken. Jeweils vier Klemmen werden für die Befestigung eines Moduls benötigt. Sie bestehen aus der Falzklemmung selbst und einer darauf befestigten Kurzschiene. An dieser Kurzschiene fixiert der Handwerker die Module mit der Universalklickklemme, die Aeorocompact standardmäßig für alle seine Systeme verwendet.

Diese ist zudem zwischen 30 und 46 Millimeter höhenverstellbar, sodass alle gängigen Modulrahmen damit abgedeckt sind. Der Handwerker kann die Module damit im Querformat montieren. Die Hochkantmontage ist mit einem zusätzlichen Kreuzverbund möglich.

Aerocompact hat die Klemmen auf Blechfeldern mit verschiedenen Falzprofilen ausgiebig getestet. Sie halten Windlasten bis etwa 220 Kilometer pro Stunde und Schneelasten von über drei Kilonewton pro Quadratmeter stand. Diese Messwerte hat ein unabhängiges Zertifizierungsinstitut in eigenen Versuchsreihen auf verschiedenen Dachtypten getestet und bestätigt.

Der Ilzohook ist ein Doppelhaken, in den die Module am Rahmen eingehängt werden.

Foto: Ilzhöfer

Der Ilzohook ist ein Doppelhaken, in den die Module am Rahmen eingehängt werden.

Sifatec

Felix Simon verstärkt den Familienbetrieb

Mit Felix Simon ist auch der dritte Sohn von Gründer und Geschäftsführer Karl Josef Simon bei Sifatec eingetreten. Bisher sind seine Brüder Martin und Mathias Prokuristen im elterlichen Betrieb.

Felix Simon war schon während seiner Gesellen- und Meisterausbildung zum Dachdecker eng mit Sifatec verbunden. Bei Sifatec wird er sich vor allem um die technische Weiterentwicklung der temporären Seitenschutzsysteme und ihrer Komponenten kümmern. Dabei liegen die Schwerpunkte des Unternehmens auf Aspekten wie der sicheren praktischen Anwendung der Absturzsicherungen für Flachdächer.

Foto: Sifatec

Im Überblick

Diese Unternehmen werden im Beitrag erwähnt:

Aerocompact: www.aerocompact.com

Altec: www.altec-metalltechnik.de

Ernst Schweizer: www.msp.solar

Ilzhöfer: ilzo.com

K2 Systems: www.k2-systems.com

Novotegra: www.novotegra.com

PMT: https://pmt.solutions/

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