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Schrägdachsysteme

Schrägdach: größere Vielfalt

Immer mehr Hauseigentümer entscheiden sich für eine Solaranlage. Eigenheimbesitzer treiben den Zubau immer noch maßgeblich voran. Der größte Teil davon entsteht auf Schrägdächern. Für die Installateure ist das Alltag. Doch gerade diese Anlagen sind nicht selten mit einem hohen Planungs- und Montageaufwand verbunden.

Nachdem geklärt ist, dass Sparren und Pfetten die zusätzliche Last der Photovoltaikanlage tragen, und die Modulbelegung geplant ist, geht es an die Installation. Hier ist die Wahl des richtigen Montagesystems entscheidend. In der Regel setzen die Handwerker Dachhaken ein, an denen die Schienen für die Modulmontage befestigt werden. Dies kann durchaus aufwendig werden.

Den Dachziegel ersetzen

Denn zunächst muss der Handwerker den Dachziegel herausnehmen, unter dem er den Dachhaken anschrauben will. Der Haken muss dann richtig positioniert werden.

Danach hängt der Monteur den Dachziegel wieder ein – oftmals aber erst, nachdem er ihn so bearbeitet hat, dass der Dachhaken auch ausreichend Platz hat. Andernfalls kommt es zu Schäden, wenn Schnee und Wind auf die Solaranlage drücken und sich der Dachhaken leicht bewegt.

Inzwischen können die Handwerker dieses Risiko umgehen, indem sie einen sogenannten Blech­ersatzziegel einsetzen. In der Regel ist an diesem der Dachhaken schon vormontiert.

Dann muss der Handwerker nur den ursprünglichen Dachziegel herausnehmen, den Ersatzziegel einhängen und schon kann die Montageschiene für die Module verlegt werden. Eine solche Lösung wird auch Aerocompact auf der nächsten Intersolar in München auf dem Stand A6.560 zeigen.

Das Unternehmen hat mit dem Compactpitch XM-P zwar schon eine solche Lösung im Portfolio. Doch bei dieser wird ein Montagehaken zusammen mit einem Blechersatzziegel an die Dachlattung geschraubt. Der Ersatzziegel muss zu den anderen Ziegeln passen, was der Flexibilität Grenzen setzt.

Das Delta Concrete von S Flex bietet dem Monteur Flexibilität, wenn das Dach die Anlage nicht trägt.

Foto: S Flex

Das Delta Concrete von S Flex bietet dem Monteur
Flexibilität, wenn das Dach die Anlage nicht trägt.

Ersatzziegel liegt bündig auf

Um dem Handwerker die komplette Freiheit zu geben, hat Aerocompact das Compactpitch XM-F Rep-Tile entwickelt. Es ist eine universelle Lösung für Schrägdächer, die sich mit den verschiedensten Dachziegeln kombinieren lässt.

Das System besteht aus einem farbigen Abdeckblech, das den eigentlichen Dachziegel ersetzt. Der Handwerker kann das Blech so biegen, dass es bündig auf dem darunterliegenden Dachziegel aufliegt.

Das Blech ist zudem so breit, dass es über den Dachziegel hinausreicht und auch jeweils eine Welle unter den benachbarten Ziegeln mit abdeckt. Auf diese Weise ist die Dichtigkeit weiterhin gewährleistet.

Schiene für höhere Lasten

Zwar entsteht dadurch eine Lücke zum Ziegel, der über dem Abdeckblech liegt. Doch da Module über diesen Bereich des Daches montiert werden, kann kein Schlagregen Feuchtigkeit in das Dach drücken. Der Ablauf von Regen- und Tauwasser von oben nach unten ist durch das sehr breite Abdeckblech abgesichert.

An diesem Abdeckblech ist der Dachhaken schon vormontiert. Dies wiederum ist die Voraussetzung für eine schnelle, kostengünstige und einfache Installation mit lediglich einem Werkzeug. Denn der Handwerker muss nur am Haken die gesamte Baugruppe an der Lattung festschrauben.

Danach kann er gleich die Montageschienen anschrauben. Auch hier hat Aerocompact mit der Compact Pitch X60 eine neue Variante ins Portfolio aufgenommen. „Die Schiene ist noch stärker als ihre Vorgängerversionen, weshalb man sie bei der Montage problemlos betreten kann“, beschreibt Albert Vonbun, Leiter des Produktmanagements bei Aerocompact, einen zentralen Vorteil. „Weil sie zudem größere Abstände zwischen den Dachhaken ermöglicht, lässt sich die Anzahl der Dachhaken reduzieren, was die Kosten senkt und die Montagezeiten verringert.“ Zudem können dadurch auch Anlagen auf Dächern in Regionen mit höheren Schneelasten realisiert werden.

Mit dem neuen Blechersatzziegel bietet Aerocompact dem Handwerker völlige Flexibilität.

Foto: Aerocompact

Mit dem neuen Blechersatzziegel bietet Aerocompact dem Handwerker völlige Flexibilität.

Schienen einfach einklicken

Daneben hat Aerocompact noch einen neuen Dachhaken angekündigt. Der Compactpitch XT-R kommt standardmäßig mit einem Schnellmontageaufsatz aus, in den die Schienen einfach eingeklickt werden. Der Schnellmontageaufsatz ist integraler Bestandteil des Dachhakens.

So senkt Aerocompact die Komplexität in der Produktion. Außerdem haben die Entwickler des österreichischen Herstellers mithilfe der Finite-Elemente-Methode den Materialeinsatz für den neuen Haken optimiert und reduziert. Beides senkt die Kosten erheblich.

Zusätzlich dazu wird das Unternehmen noch neue Kabelclips ins Sortiment aufnehmen. Diese lassen sich unkompliziert an der Schiene oder am Modulrahmen befestigen und erleichtern so die Kabelführung bei der Schrägdachmontage.

Unabhängigkeit vom Dachziegel

Einen Ersatz zum eigentlichen Dachziegel mit vormontierten Haken hat SL Rack schon länger im Portfolio. Die Alpha-Platte ist universell und flexibel in Kombination mit allen handelsüblichen Dachziegeln einsetzbar. Jetzt hat SL Rack noch die Beta-Platte entwickelt, die das Unternehmen auf der Messe in München am Stand A6.240 präsentieren wird.

Da die Beta-Platte ebenfalls mit allen gängigen Dachziegeln kombiniert werden kann, muss sich der Handwerker nicht mehr viele verschiedene Blechersatzziegel ins Lager legen. Er ist dann auch unabhängig von den Lieferzeiten der Dachziegelhersteller, die diese Ersatzziegel anbieten. Die Beta-Platte kann auf dem Dach frei positioniert werden. Der Handwerker befestigt sie mit dem Klebestreifen aus Butyl am Dach, der schon von der Alpha-Platte bekannt ist.

Beim System von Aerocompact verwendet der Handwerker einen Blechersatzziegel, der zu den ­Dachziegeln passt.

Foto: Aerocompact

Beim System von Aerocompact verwendet der Handwerker einen Blechersatzziegel, der zu den ­Dachziegeln passt.

Dreifach verstellbarer Haken

Im Grunde ist die Beta-Platte die gleiche Lösung wie die Alpha-Platte, nur ohne Haken. Die Beta-Platte hat eine Decklänge von 430 Millimetern und kann mit der Aludachhakenserie von SL Rack kombiniert werden. Damit bietet das Unternehmen den Handwerkern auch die Möglichkeit, weiterhin mit Dachhaken zu arbeiten, sich aber trotzdem das Schleifen und Flexen von Dachziegeln zu ersparen.

Mehr Flexibilität im Dachhaken

Mit der neuen Aludachhakenserie gibt SL Rack dem Handwerker ebenfalls mehr Flexibiltät auf dem Dach. Denn diese Dachhaken sind jetzt dreifach verstellbar. Dadurch kann der Handwerker die Montageposition optimal anpassen, ohne Unterlegplatten verwenden zu müssen. Denn er schraubt die Montageplatte auf die Dachlattung und kann danach seitlich den eigentlichen Dachhaken einschieben.

Diesen kann er dann über die gesamte Breite der Grundplatte von 120 Millimeter stufenlos verschieben. Auch in der Höhe kann der Installateur zwischen 35 und 60 Millimeter so einstellen, dass der Haken nicht auf dem darunterliegenden Dachziegel aufliegt.

Der Bügel am Hakenoberteil ist ebenfalls verstellbar. Damit hat der Handwerker einerseits die Möglichkeit, den Abstand der Solaranlage von der Dachhaut einzustellen. Andererseits kann er so Unebenheiten ausgleichen.

Haken für verschiedene Lasten

Den SL Alu gibt es in drei verschiedenen Varianten, die unterschiedliche Belastungen abdecken. Neben dem Alu L für normale Lasten gibt es noch den Alu XL für hohe Schneelast. Zudem hat SL Rack noch den Schwerlasthaken SL Alu XXT im Sortiment.

Die Flexibilität ganz anders gedacht hat S Flex. Der Hamburger Hersteller zeigt auf der Intersolar am Stand A5.134 das Delta Concrete. Damit deckt S Flex eine Installationsvariante ab, die mit den Neuregelungen des EEG 2023 möglich wird.

Denn Immobilienbesitzer, deren Dächer nicht für Photovoltaikanlagen geeignet sind, haben jetzt die Möglichkeit, ihre Systeme mit einer Leistung von bis zu 20 Kilowatt auch im Freiland zu errichten. Sie bekommen dafür die gleiche Einspeisevergütung wie für eine Dachanlage.

Passend für alle Module

Paragraf 61 Abschnitt 3 der Musterbauordnung erlaubt zudem den Bau einer Solaranlage ohne Genehmigung, wenn diese bis zu drei Meter hoch und nicht länger als neun Meter ist. Diese Regelungen deckt S Flex mit dem neuen System ab.

Das Delta Concrete ist ein Freilandsystem, das ohne den kostenintensiven Einsatz einer Ramme montiert werden kann. Es wird einfach mit Bolzenankern auf einem Betonfundament befestigt.

S Flex hat bei der Entwicklung auf ein materialsparendes Systemdesign geachtet. Das Gestell kommt mit wenigen Komponenten aus und ist modular erweiterbar. Dies gibt dem Planer und Handwerker die Flexibilität, die vorhandene Fläche optimal auszunutzen.

Außerdem können Handwerker so auch nahezu alle gerahmten, rahmenlosen und auch bifazialen Modultypen mit gängigen Abmessungen verbauen. Die maximale Modulfeldgröße des Systems beträgt zwölf mal vier Module, wenn die Paneele quer montiert werden. Bei der Hochkantmontage sind maximal zwölf mal drei Module in einem Modulfeld möglich. Auf diese Weise hält der Solarteur auch die gesetzlichen Vorgaben ein, die für diesen Bereich gelten.

Im Überblick

Diese Unternehmen werden im Beitrag erwähnt:

Aerocompact: G https://www.aerocompact.com

SL Rack: G https://www.sl-rack.com

S Flex: G https://www.sflex.com

S Flex

Befestigung für Balkonanlagen bauaufsichhtlich zugelassen

S Flex hat eine Unterkonstruktion für Balkonsolarsysteme entwickelt und dabei großen Wert auf Sicherheit gelegt. So wurden bei der Konstruktion die geringen Lastannahmen von Balkonen berücksichtigt. Deshalb verzichtet S Flex komplett auf Modulklemmen. Stattdessen verwendet das Unternehmen C-Schienen, mit denen die Solarmodule linear gelagert werden. Dies ist stabiler als eine punktuelle Befestigung und maximiert auch die Lebensdauer der Module.

Wenn der Mieter oder Wohnungseigentümer Module mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) verwendet, kann er diese mit dem neuen System auch in über vier Meter Höhe über öffentlich begehbaren Flächen installieren. Denn mit der Aufständerung im Neigungswinkel von acht Grad erfüllt auch das System von S Flex die Vorgaben der abZ. Außerdem ist so auch die Selbstreinigung der Solarmodule sichergestellt. Das System kann an unverkleideten Balkongittern mit rundem, quadratischem oder rechteckigem Handlauf installiert werden.

Foto: S Flex

Schletter Group

Umsatz fast verdoppelt

Die Schletter Group hat im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Umsatz um 90 Prozent gesteigert. Insgesamt hat das Unternehmen in diesem Zeitraum Montagesysteme im Wert von 112,4 Millionen Euro abgesetzt. Damit setzt Schletter den positiven Entwicklungskurs fort.

Denn schon 2022 war das Unternehmen stark gewachsen und hat einen Jahresumsatz von rund 342 Millionen Euro erwirtschaftet. Die stärksten Zuwachsraten erzielte das Unternehmen in Deutschland, China, der Türkei und Südkorea. Besonders dynamisch entwickelt habe sich das Freilandgeschäft. Hier hat Schletter den Umsatz verdreifacht.

Entsprechend wird das Unternehmen auf der Intersolar auch neue Unterkonstruktionen für dieses Segment zeigen. So steht neben einem Trackersystem für die Landwirtschaft auch eine solare Parkplatzüberdachung. Denn in diesen beiden Bereichen erwartet Schletter Wachstum.

Foto: Schletter Group