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Neue Strategie für Solarproduktion in Deutschland gefordert

Meyer Burger und SMA haben gemeinsam Handlungsempfehlungen an die Politik für eine nationale und europäische Industriestrategie im Bereich Solarenergie erarbeitet. In dem Whitepaper „Solarproduktion in Deutschland: Strategische Innovationsführerschaft als Eckpfeiler einer europäischen Energiesouveränität“ skizzieren die beiden Unternehmen Ansätze für den Ausbau einer wettbewerbsfähigen Wertschöpfung in Deutschland und Europa, aufbauend auf hiesigen Technologien und Innovationen.

Anders als bisher bringen die beiden Unternehmen damit die Erzeugung von Elektrizität mit der Produktion der dafür notwendigen Technologien zusammen. „Wir haben eine reichhaltige und global führende europäische Forschungs- und Entwicklungslandschaft. Ohne einen strategischen industriepolitischen Ansatz für eine europäische Solarproduktion werden wir zukünftig vollständig auf ausländische Lieferanten angewiesen sein“, sagt Gunter Erfurt.

Vier Maßnahmen schlagen SMA und Meyer Burger vor

Durch Kostensenkungen bei gleichzeitiger Leistungssteigerung, die dezentrale Erzeugung in der Nähe der Verbraucher und vor dem Hintergrund aktueller politischer Initiativen zum Schutz des Klimas wird die Solarenergie weltweit zur zentralen Schlüsseltechnologie der zukünftigen Energieversorgung. Unternehmen aus Deutschland und Europa seien bei der Forschung und Technologieentwicklung führend. Darauf aufbauend kann eine Stärkung der europäischen Produktion durch vorausschauende Industriepolitik erfolgreicher Exporttreiber sein und tausende nachhaltige Arbeitsplätze schaffen.

Greentech made in Europe:

Die Förderinstrumente nationaler und europäischer Projekt- und Förderbanken sollten, neben der solaren Stromerzeugung, die Produktion der Technologie aufnehmen. Nationale und europäische Konjunktur-Programme zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie und zum Übergang zur Klimaneutralität sollten die regionale Produktion von Solartechnologie stützen.

EEG-Reform als Baustein nutzen:

Um die klimapolitischen Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen zu können, sollte der jährliche Ausbau-Zielkorridor der EEG-Novelle auf über 10 Gigawatt angehoben werden. Der Eigenverbrauch von PV-Strom ist ein wesentlicher Baustein einer dezentralen Energiewende und sollte stärker gefördert werden. Erste Schritte auf dem Weg zu einer vorteilhaften Prosumer-Gesellschaft sind eine deutliche Anhebung der Bagatellgrenzen zur Befreiung von der EEG-Umlage sowie Erleichterungen im gewerblichen und industriellen Bereich. So kann zusätzlich der Mittelstand gestärkt werden, der nicht von bestehenden Ausnahmeregelungen profitiert.

Für einen flächenschonenden Solarausbau:

Für den nötigen Ausbau der Solarenergie braucht es langfristige Flächennutzungskonzepte. Neue Technologien wie die Agrarphotovoltaik, bei der landwirtschaftliche Nutzflächen zugleich als Solarstandorte genutzt werden, oder die schwimmende Floating-PV auf Seen gewinnen an Bedeutung. Die Nutzung der effizientesten Technologie ist essenziell, um möglichst viel Energie aus minimaler Fläche zu gewinnen, sowohl für Dachanlagen als auch für Freiflächenanlagen. Um nicht in ähnliche Konflikte wie bei der Windenergie an Land zu geraten, sollte die Politik schon heute steuernd in die Flächennutzung eingreifen.

Nationales Zehn-Millionen-Dächer-Programm

Ein nationales Zehn-Millionen-Dächer-Programm mit einer „Solarpflicht“ für Neubauten in Kombination mit intelligenten Heimspeichern, eine Weiterentwicklung und Vereinfachung der Mieterstrommodelle sowie Sonderausschreibungen für solare Großanlagen im urbanen Raum wären wirksame Maßnahmen, um die Solarstromnachfrage für den Aufbau einer sicheren, kostengünstigen und klimafreundlichen Energieversorgung anzukurbeln. Auf europäischer Ebene könnte mit einem entsprechend höheren Ambitionsniveau ein ähnlich gelagertes 100-Millionen-Dächer-Programm aufgesetzt werden.

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