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The Smarter E Award 2021: sechs zukunftsweisende Projekte

Baywa r.e. Solar Projects (Deutschland): Im Agri-Photovoltaik-Projekt „Fruitvoltaic“ in den Niederlanden werden Himbeeren unter einem semitransparenten PV-Dach angebaut. Die Anlage mit einer Leistung von 2,7 Megawatt ersetzt die übliche Folienabdeckung. Dank des optimierten Solardachs wurden mehr Beeren auf der Fläche angebaut, Produktivität und Qualität sind gestiegen. Der Wasserverbrauch wurde gesenkt und Kunststoffmüll reduziert. Zudem kompensiert die über das Dach gewonnene Energie die höheren Kosten im Vergleich zur herkömmlichen Anbaumethode.

Boreal Light (Deutschland): Das modulare Boreal WaterKiosk-System entsalzt und reinigt Wasser und versorgt so Krankenhäuser mit sauberem Trinkwasser. Dazu sind weder ein Netzanschluss noch ein Speicher oder ein Dieselaggregat nötig – das System wird mit Strom von einer autarken Solarstromanlage angetrieben. In Tansania und Kenia sind mittlerweile 23 Kliniken damit ausgerüstet. Die kleinsten Anlagen produzieren etwa 2.000 Liter pro Stunde. Module in größeren Krankenhäusern stellen bis zu 10.000 Liter Trinkwasser zur Verfügung und machen so eine bessere medizinische Versorgung auch in netzfernen Gebieten möglich.

Unlimited Energy Australia (Australien): Das Projekt Re-deployable off grid Energy Hub Gold Road Resources Exploration Camp zeigt, wie Bergbau fern jeder Versorgung zuverlässig und kosteneffektiv funktioniert. Die autarke Goldmine in Australien spart mit der demontierbaren Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Lithiumspeicher große Mengen Diesel. Der Dieselgenerator muss jeweils nur kurz laufen. Die Solaranlage überzeugt mit einer Leistung von 187 Kilowatt, der Speicher hat eine Kapazität von 408 Kilowattstunden. Wegen der hohen Temperaturen wird ein Phasenwechselmaterial zur passiven Kühlung des Speichers eingesetzt, welcher tagsüber mit überschüssiger Sonnenenergie geladen wird.

Kearsarge Energy (USA): Auf einer Mülldeponie bei Amesbury in Massachusetts steht eine 4,5 Megawatt große Solaranlage samt eines 3,8 Megawattstunden Lithiumspeichers. Mit dem kommunal gestemmten Projekt Amesbury Landfill Solar-Plus-Storage wird nun auf der bisher nicht nutzbaren Fläche sauberer Strom erzeugt – günstig und konkurrenzfähig. Davon profitieren die Stadt und etwa 400 Haushalte, die den umweltfreundlichen Strom beziehen. Außerdem trägt die Anlage zur Stabilisierung der regionalen Netzlast bei. Eine Herausforderung dieses Projekts waren der Transport und die Platzierung von 32 schweren Batteriecontainern auf der Deponiefläche.

Siemens Gamesa Renewable Energy (Deutschland): In dem Projekt FES Future Energy Solution werden 1.000 Tonnen Vulkangestein mit Heizstäben erhitzt und als Feststoffwärmespeicher genutzt. Das Gestein besitzt eine thermische Speicherkapazität von 130 Megawattstunden und kann die Wärme über mehrere Wochen speichern. Mit konventioneller Kraftwerkstechnik wird aus der Wärme wieder Strom: Dampf aus einem Dampferzeuger treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. Das robuste System ist langlebig konzipiert, denn vulkanisches Gestein ist kostengünstig und weltweit verfügbar. Derartige „Low-Tec“-Speicher können die Erzeugung und den Verbrauch von erneuerbarer Energie entkoppeln und in bestehende Infrastruktur integriert werden. Sie ermöglichen die Elektrifizierung und Dekarbonisierung von Industrieprozessen und sind somit für die Energiewende von Nutzen.

Socomec (Frankreich): Das Projekt Zero-emission power supply solution for the Dakar rally 2021 hat gezeigt, dass der kurzfristige Einsatz von erneuerbarer Energie in unwegsamen Regionen möglich ist. Damit lässt sich die bedeutende Langstrecken- und Wüstenrallye (früher: Rallye Paris-Dakar) im Jahr 2024 emissionsfrei durchführen. Das mobile Energiesystem kann in weniger als 30 Minuten in Betrieb genommen werden und liefert auch unter extremen Bedingungen grünen Strom. Es ist im Temperaturbereich von minus 20 Grad bis 50 Grad Celsius und bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen fünf und 95 Prozent einsetzbar. In der Sandwüste von Saudi-Arabien wurde so das Rallye-Camp samt der E-Rennfahrzeuge mit Strom versorgt. Der Energiespeicher mit 330 Kilowattstunden ist in einem Container untergebracht, das transportable Solarsystem hat eine Leistung von 70 Kilowatt.

Weitere Finalisten der Awards 2021:

EES Award 2021: Das sind die zehn Finalisten

Intersolar Award 2021: Das sind die zehn Finalisten