Photovoltaikanlagen erlebten in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen beispiellosen Aufschwung, getragen von gezielten Förderprogrammen, die den Ausbau erneuerbarer Energien massiv vorantrieben. Staatliche Förderinstrumente erleichterten Investitionen in die Technologie, indem sie über verhältnismäßig lange Zeiträume stabile Erträge sicherten.
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So betrachteten Banken und institutionelle Investoren Solarprojekte als vergleichsweise risikoarme Kapitalanlagen, da sie aufgrund der garantierten Einspeisevergütung einen berechenbaren Cashflow ermöglichten. Dieser Umstand sorgte in der Anfangszeit bei Investoren, Finanzierenden und Projektierern für eine entsprechende Planungssicherheit.
Wenig Risiko für Banken
Durch die stabile Einnahmequelle ließen sich viele Photovoltaikprojekte problemlos finanzieren und der Markt in Deutschland wuchs kontinuierlich. In der letzten Zeit haben sich die Rahmenbedingungen jedoch grundlegend verändert.
Staatliche Fördermechanismen verlieren heutzutage zunehmend an Bedeutung. Denn sinkende Anlagenkosten und steigende Strompreise ermöglichen die Wirtschaftlichkeit ohne zusätzliche Subventionierung durch den Staat.
Thomas Schoy: Verharren die Banken im Dämmerschlaf?
Technische Fortschritte und sinkende Produktionskosten machen Solaranlagen zunehmend wettbewerbsfähig. Dennoch erhalten Kleinanlagen weiterhin permanent ihre EEG-Vergütung ausgezahlt – unabhängig davon, ob eine entsprechende Nachfrage besteht oder nicht. Längst bietet der Wachstumsmarkt Strom die Möglichkeit, sich von Fördersystemen zu emanzipieren und durch unternehmerische Initiative interessante Erträge zu generieren.
Ende der EEG-Garantien?
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) war und ist ein solides Fundament für den Ausbau regenerativer Stromquellen. Eine feste Einspeisevergütung garantierte Anlagenbetreibern konstante Einnahmen über einen Zeitraum von meist 20 Jahren.
Solar Investor‘s Guide: Thomas Schoy über Probleme beim Netzanschluss (aktueller Podcast)
Diese langfristigen Kalkulationssicherheiten begünstigten Investitionen und reduzierten das finanzielle Risiko für Betreiber. Mit zunehmender Marktdurchdringung und sinkenden Produktionskosten rücken jedoch wirtschaftliche Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit immer stärker in den Fokus. (gekürzt, HS)
Der vollständige Gastbeitrag von Thomas Schoy erschien im Juniheft der photovoltaik. Wir haben ihn hier für Sie freigestellt, damit Sie ihn in voller Länge lesen können.
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Der Autor: Thomas Schoy ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Privates Institut in München. Nach seiner Tätigkeit für Banken, Versicherungen und in der Finanzberatung war er einer der ersten Investmentberater, die sich auf erneuerbare Energien konzentrierten. Dabei setzte er beispielsweise Beteiligungsmodelle für Windparks um. Daneben vermittelt er sein betriebswirtschaftliches Know-how als Privatdozent in verschiedenen Instituten.