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Sonnenbatterie fordert bessere Rahmenbedingungen für Speicher

Sonnenbatterie fordert mit Blick auf den Regelleistungsmarkt eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Energiespeicher. Die Bedingungen für die Präqualifizierung von Speichern sollten gelockert werden. Zudem sollten die Netzentgelte dynamisiert werden, um den Speicherausbau voranzutreiben.

Der Speicherhersteller Sonnenbatterie fordert den Abbau regulatorischer Hürden, damit Stromspeicher ihre Vorteile für das künftige Stromnetz voll ausspielen können. „Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen, um die Potentiale dezentraler Kleinspeicher für den Strommarkt der Zukunft voll auszuschöpfen“, betont Christoph Ostermann, Geschäftsführer von Sonnenbatterie. Damit reagiert das Unternehmen mit Sitz im schwäbischen Wildpoldsried auf das von der Bundesregierung im Juli veröffentlichte Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“. Die Schwaben betonen, dass es bereits heute technische möglich ist, moderne Batteriespeicher zu sogenannten virtuellen Kraftwerken zusammenzuschließen. Diese Speichereinheiten können die Energieversorgung genauso stabil halten, wie die konventionellen Kraftwerke.

Analgenpools präqualifizieren

Konkret fordert Sonnenbatterie, dass in Zukunft nicht mehr die einzelnen Speicher für den Regelleistungsmarkt präqualifiziert werden, sondern die kompletten virtuellen Kraftwerke, die aus solchen kleinen Speichern bestehen. Außerdem müssen die Leistungsvoraussetzungen für die Teilnahme am Regelleistungsmarkt geringer werden, damit auch die kleinen Erzeugungsanlagen und dezentralen Batterien überhaupt an diesem Markt teilnehmen können. Zudem müssen die Zeiträume für die Ausschreibung von Regelleistung drastisch verkürzt werden. Derzeit müssen die Anlagen über einen unnötig langen Zeitraum die Regelleistung bereitstellen. Die geforderten Zeiträume werden aber überhaupt nicht ausgeschöpft. Kürzere Zeiträume wären für kleine Energiespeicher besser, da dadurch die Speicherkapazität nicht unnötig groß sein muss. Die Schwaben begrüßen den Vorschlag der Bundesregierung, die Regelleistung in Zukunft täglich zu beschaffen und die Produktlaufzeit auf eine Stunde zu verkürzen, als richtigen Ansatz.

Mit seinen Forderungen liegt Sonnenbatterie auf einer Linie mit dem Bundesverband Energiespeicher (BVES). Dieser hatte in seiner Stellungnahme bereits die Verbesserung der Rahmenbedingungen bei der Ausschreibung von Regelleistung angemahnt. Der BVES warnt vor weiteren Verschärfungen bei den technischen Anforderungen für den Regelleistungsmarkt und fordert eine ganzheitliche Bewertung von Anlagenpools, also zu virtuellen Kraftwerken zusammengeschlossene Kleinspeicher.

Bundesregierung muss sich bewegen

Letztlich muss sich die Bundesregierung bewegen, wenn sie ihre Energiewendeziele erreichen will. Dann ist die Einbeziehung von Speichern in den Regelleistungsmarkt in Zukunft unerlässlich. Denn mit dem kontinuierlichen Abbau der konventionellen Erzeugungsanlagen, die bisher die Regelleistung erbracht haben, muss der Gesetzgebern neue Anbieter an den Regelenergiemarkt heranführen.

Netzentgelte an den Verbrauch anpassen

Als zweiten Schritt fordert Sonnenbatterie eine Dynamisierung der EEG-Umlage und der Netzentgelte. Das würde dazu führen, dass Preissignale von der Strombörse besser abgebildet und Verbraucher auf diese regieren können. Auch dazu können die Speicher beitragen. Denn sie können die Preise an der Strombörse stabilisieren, indem sie selbst auf Preissignale reagieren sowie Nachfrage- und Angebotsspitzen abflachen.

Außerdem sollte die Systematik der Netzentgelte weiterentwickelt und der tatsächlichen Situation angepasst werden. So sollten Verbraucher, die das Netz in stärkerem Maße nutzen auch mehr für diese Nutzung bezahlen. „Besonders für Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch stellen die Netzkosten auf der Verteilnetzebene einen wichtigen Standortfaktor dar“, erklären die Schwaben. „Eine bundesweite Angleichung würde zwar einerseits die ökonomischen Anreize für einen kosteneffizienten Netzbetrieb durch die Netzverantwortlichen reduzieren. Andererseits würde es die Kostentransparenz erhöhen und damit offen legen, inwiefern Investitionen in dezentrale Erzeugungsanlagen zum Eigenverbrauch eine wirtschaftliche Option darstellen“, erklären die Schwaben mit Blick auf den weiteren Ausbau von Speicherkapazitäten, die letztlich dem gesamten Energiesystem nutzen würden. (Sven Ullrich)