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Schweiz: Bundesrat will neue Geschäftsmodelle für Speicher schaffen

Die Schweizer Bundesregierung hat einen schneller Ausbau der Ökostromversorung auf den Weg gebracht. Dazu sollen sowohl die verlängerte Förderung unter anderem von Solaranlagen als auch die Liberalisierung des Strommarktes beitragen. Außerdem hat sie verbindliche Zubauziele festgelegt. Doch um die Stromversorgung aus einem zunehmend volatil produzierenden Krafwerkspark auch in außerordentlichen Extremsituationen abzusichern, ist die Einführung eine Speicherreserve vorgesehen. Falls sich eine Gefährdung der Versorgungssicherheit in den Wintermonaten abzeichnen sollte, will der Bundesrat zusätzliche Ausschreibungen für einen verstärkten Zubau von inländischen, erneuerbaren Stromproduktionskapazitäten durchführen.

Speicher müssen geeignet sein

Die Speicherreserve wird jährlich von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid ausgeschrieben. An dieser Ausschreibung können sich alle Betreiber von Energiespeichern oder flexible Verbraucher beteiligen, die am Schweizer Stromnetz angeschlossen sind. Voraussetzung ist, dass sie technisch dafür geeignet sind. Das bedeutet, es müssen Steuerungsmöglichkeiten vorhanden sein, die auf entsprechende Signale aus dem Stromnetz reagieren können.

Anschlussleistung verringern

Mit der Speicherreserve und der Schaffung eines Flexibilitätsmarktes will der Bundesrat den im Zuge der Energiewende notwendigen Netzausbau verringern. Dazu soll auch ein netzdienlicheres Verhalten vor allem großer Stromverbraucher beitragen. Denn die entsprechende Änderung des Stromversorgungsgesetzes sieht auch die Veränderung der Netzentgelte vor. Sie sollen sich künftig nicht mehr hauptsächlich am Stromverbrauch orientieren, sondern an der tatsächlichen Nutzung des Netzes. Deshalb wird die Leistungskomponente mehr Gewicht bekommen. Das könnte dann auch den Markt für Gewerbespeicher weiter ankurbeln. Denn mit solchen Geräten können Unternehmen und Gewerbebetriebe die Anschlussleistung verringern, die sie in der Regel nur für die Abdeckung kurzfristiger Leistungsspitzen brauchen.

Gleichzeitig erhöht sich damit das Angebot an Speicherkapazität, das am Schweizer Netz angeschlossen ist. Das wiederum könnte die Kosten für die Speicherreserve verringern, was für die Stromkunden wichtig ist. Denn diese Reserve wird über die Netznutzungstarife finanziert. (su)

Zum weiterlesen:

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