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BSW-Solar: Schlechte Noten für Netzbetreiber

In der aktuellen Umfrage stellen die Solarunternehmen den Netzbetreibern teilweise verheerende Noten aus. Sie kritisieren die schlechte Kommunikation mit vielen der über 800 Netzbetreiber und die schleppende Bearbeitung von Netzanschlussbegehren.

Vor diesem Hintergrund appelliert der BSW-Solar an den Deutschen Bundestag, die Energierechtsnovelle nachzubessern. Andernfalls werde der Netzzugang zum Bremsklotz der Energiewende.

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Netzanschlüsse oft unklar

Besonders frustrierend ist die schleppende Bearbeitung von Netzanschlussanfragen für Großbatteriespeicher, die dringend für eine bessere Integration von erneuerbaren Energien ins Stromnetz benötigt werden. Bei der Mehrzahl geplanter Großbatteriespeicher (63 Prozent der geplanten Projekte im Durchschnitt der Befragten), die in Kombination mit einer Photovoltaikanlage (Co-Located) errichtet werden sollen, erhalten die befragten Unternehmen auf ihre Anfrage entweder keine Antwort, eine Absage oder die Mitteilung, dass bis Ende 2028 kein Netzanschluss möglich sei. Bei Netzanschlussanfragen für Stand-alone-Großbatteriespeicher sind es im Durchschnitt der Befragten sogar acht von zehn (79 Prozent) der geplanten Projekte.

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Prozesse digitalisieren

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass 72 Prozent der befragten Planer, Projektierer und Installateure die Kommunikation zum Netzanschlussbegehrens mit den Schulnoten 5 oder 6 bewerten. „Eine oft schlechte Kommunikation der Netzbetreiber wird immer mehr zum Bremsklotz für die Energiewende“, kommentiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Die Politik muss sie stärker in die Pflicht nehmen, ihre Prozesse zu standardisieren, zu digitalisieren und Fristen verbindlich einzuhalten.“

Bei der Planung von Freiflächenanlagen sehen die Teilnehmer der Umfrage als größte Hindernisse in der Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern eine fehlende Transparenz über Netzkapazitäten, gefolgt von der Nicht-Einhaltung zeitlicher Fristen für Auskünfte seitens der Netzbetreiber sowie unzureichenden Personalkapazitäten bei den Netzbetreibern.

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Oft mehrere Monate Verzögerung

Das Ergebnis seien langwierige Verzögerungen: Im Schnitt dauere es knapp vier Monate von der Stellung des Netzanschlussbegehrens bis zur Zuweisung eines Netzanschlusspunkts – in Extremfällen könne dies auch mehrere Jahre dauern.

Der BSW-Solar appelliert vor diesem Hintergrund an die Mitglieder des Bundestages, im Rahmen der aktuellen Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes:

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Die Netztransparenz durch Einführung unverbindlicher Netzanschlussauskünfte zu erhöhen. Dies würde es Projektierern ermöglichen, sich vor dem Stellen eines Netzanschlussbegehrens zu informieren und somit gezieltere Anschlussbegehren stellen zu können;

Verbindliche Reservierungsmöglichkeiten für Netzkapazitäten zu schaffen, welche in angemessener Form den Projektfortschritt berücksichtigen, um zum einen die Planungs- und Investitionssicherheit für Projektierer zu verbessern, zum anderen die Blockade durch ungenutzte Zusagen zu vermeiden;

Die Digitalisierung von Netzanschlussbegehren vorzuschreiben;

Die Fristen im Netzanschlussprozess universell zu gestalten und bei Nicht-Einhaltung zu sanktionieren sowie

Ein Recht auf „Überbauung“ von Netzanschlusspunkten für das Anschlussbegehren gegenüber dem Netzbetreiber einzuführen, um limitierte Netze mit Hilfe von Speichern effizienter zu nutzen. Hintergrund: 90 Prozent der befragten Unternehmen planen in Zukunft Anträge für Solarparks in Kombination mit Speichern zu stellen, bei denen die installierte Erzeugungsleistung größer ist als die vereinbarte Einspeiseleistung. (HS)

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