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Zehn Prozent Sonne ist im deutschen Strommix

Schon jetzt haben die in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen in diesem Jahr mehr Strom produziert als im gesamten vergangenen Jahr. Das teilt der BSW Solar unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur und der Energieversorger. Die Analysten des Branchenverbandes haben ausgerechnet, dass im deutschen Strommix in diesem Jahr etwa zehn Prozent Sonnenenergie stecken werden. Das geht unter anderem auf den verstärkten Zubau in diesem Jahr zurück, der 2020 um etwa 20 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr zugelegt hat, wie es der BSW Solar erwartet.

Zubau verdreifachen

Diese positive Entwicklung sieht der Verband aber nur als einen ersten Schritt hin zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung in Deutschland. Der Zubau muss schneller gehen. „Zur Umsetzung der Klimaziele und zur Vermeidung einer Stromerzeugungslücke im Zusammenhang mit dem Atom- und Kohleausstieg müssen wir bis 2025 die installierte Solarstromleistung verdoppeln, bis 2030 sogar verdreifachen“, mahnt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. Er stützt sich dabei auf Gutachten des Fraunhofer ISE, von EuPD Research und Agora Energiewende.

Kritik an der EEG-Novelle

Allerdings warnen die Branchenvertreter auch vor einem jähen Stillstand der positiven Entwicklung dieses Jahres. Denn ein Blick in den Regierungsentwurf der EEG-Novelle reicht aus um zu erkennen, dass der Photovoltaik aus der Regierungsviertel in Berlin weiteres Ungemach droht. Neben dem Systemwechsel für die Vergütung von Strom aus größeren Dachanlagen weg von festen Einspeisetarifen hin zu einem staatlich gesteuerten Ausschreibungssystem kritisiert der BSW Solar auch die vorgesehenen kostentreibenden Anforderungen für das Messwesen für Kleinanlagenbetreiber.

Tarife für Dachanlagen gefährdet

Dazu kommt noch, dass die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch von Solarstrom immer noch im Gesetz steht – entgegen der Vorgaben aus Brüssel. „Werden diese Marktbremsen nicht gelöst, könnte sich die neu installierte Solardachleistung 2021 halbieren“, befürchtet Carsten Körnig. Er warnt zudem davor, dass ohne eine probate Regelung des Weiterbetriebs von Photovoltaikanlagen nach dem Auslaufen der 20jährigen Einspeisevergütung in den kommenden Monaten die Außerbetriebnahme von über 10.000 Solarstromgeneratoren kommt.

Zum Weiterlesen:

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