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Armin Laschet — das Bügeleisen der Energiewende

Die Narren sind los, Deutschland wird zum Narrenschiff! Schon am Tag nach der Ordensverleihung kam Laschet als neuer Chef der Bundes-CDU ins Gespräch. Der bisherigen Obernärrin Annegret Kramp-Karrenbauer wurde der Karneval offenbar zu bunt, AKK hatte die Büttenreden satt. Aschermittwoch in der Union, kaum dass die Karnevalsaison wirklich begonnen hat.

Aschermittwoch zu Beginn der Karnevalsaison

Armin Laschet bekam den Narrenorden „für Humor und Menschlichkeit im Amt“, wie es zur Begründung hieß. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Der witzische Jung‘ vom Rhein wollte den Hambacher Forst killen. Alaaf, törööt, helau! Selten so gelacht!

Im September 2018 schickte er Hundertschaften der Polizei in den Forst, um die Camps und Baumhäuser der friedlichen Protestierer zu räumen. Ein Mann starb. Offiziell war es ein Unfall, doch ohne die harte Tour des Landesvaters wäre es nie so weit gekommen. Alaaf, törööt, helau! Einen Tusch, bitte!

Laschet tritt auf die Bremse

Laschet tritt nach wie vor auf die Bremse, was die Energiewende betrifft. Er streut den Leuten Sand in die Augen, doch insgeheim kungelt er mit den Energiekonzernen, um die Braunkohle möglichst lange zu strecken. Energiewende in NRW? Fehlanzeige. Wenn sie rollt, dann rollt sie ohne die Unterstützung durch die regierende CDU. Sie rollt – trotz Armin Laschet und seinem Kabinett.

Bei der Ordensverleihung in Aachen demonstrierten Hunderte Menschen aus dem Rheinland, die von der Braunkohle unmittelbar betroffen sind. Denn weiterhin greifen die Bagger in den Sand der Rheinebene, weiterhin sterben alte Dörfer, qualmen die Schlote zum Himmel.

So steht Armin Laschet für ein völlig veraltetes Verständnis von Politik. Wie er sich gibt, war vielleicht in der alten Bundesrepublik salonfähig, vor der Wiedervereinigung. Heute kann man damit nichts mehr gewinnen. Alaaf, törööt, helau!

Der Ordensnarr als Nachfolger von AKK

Der Aachener Ordensnarr wird nun als Nachfolger von AKK gehandelt, als Hoffnungsträger gegen Fritze Merz. So schlimm steht es um die CDU, so dünn ist die Personaldecke mittlerweile.

Klar: Merz wird den braunen Clown geben, er führt die CDU nach rechts – nach ganz rechts. Um dorthin abgewanderte Wähler zurück zu gewinnen, wird er politisch so weit abdriften, wie es nur irgendwie geht.

Er dürfte eine Allianz mit der AfD anstreben, nur um den Grünruck in Deutschland zu verhindern. CDU und AfD in einer Front gegen die Grünen, das entspricht so wunderbar den Wünschen der so genannten Werteunion. Die Werteunion hatte Merz bei seiner (kläglich gescheiterten) Kandidatur gegen AKK vor Jahresfrist unterstützt. Und den Tumult in Thüringen, über den AKK letztlich stolperte, freudig begrüßt.

Der Joker der Werteunion

Nun holt sie ihren Joker wieder aus der Mottenkiste, macht den Bock zum Gärtner. Wie wir wissen, ist der Joker nichts anderes als der Narr des Kartenspiels. Narrenfreiheit, darauf beruft sich die Werteunion, denn jetzt werden die Karten neu gemischt. Und sie beruft sich auf das Vergessen: Vor drei Jahrzehnten gehörte die CDU in Ostdeutschland zu den sogenannten Blockparteien der SED.

Im Osten war die CDU eine willige Mitläuferin des totalitären Systems und leckte der SED die Stiefel. Mit Fritze Merz leckt sie der AfD gesamtdeutsch die Stiefel, wir werden es erleben. Wenig überraschend verliert die CDU ihre Unschuld zuerst in Thüringen, wo sie bis vor wenigen Jahren allein regierte – seit der Wende.

Die Deppen lieben Kohle und Atom

Zurück zur Energiewende: Fritze Merz liebt die Kohle, wie Armin Laschet, und er liebt die Atomkraft, wie AfD und FDP, Laschets Koalitionspartner in Düsseldorf. Da erscheint Laschet als das kleinere Übel. Armin Laschet sei ein pragmatischer und kompromissfähiger Politiker, sagte Werner Pfeil, Vorsitzende des Aachener Karnevalsvereins, bei der Ordensweihe. „Dem geborenen Rheinländer ist die Fähigkeit zur Selbstironie in die Wiege gelegt – genau wie die bedingungslose Fröhlichkeit.“

Narren, Jecken, Deppen: Diese Leute haben noch nicht begriffen, wie ernst die Lage ist. Laschet hat – wie die gesamte Union inklusive ihrer bayerischen Schwester – bei der Lösung der Klimakrise bislang komplett versagt. Die Frohnatur vom Rhein sitzt die Probleme lieber aus, anstatt sie zu lösen.

CDU und FDP in NRW mauern

Kleine Kostproben gefällig? Die Tesla-Fabrik wird nun in Brandenburg gebaut, nicht im Rheinland. Die neue Batteriefabrik für E-Autos, von der in NRW immer wieder die Rede war, ist scheinbar verdunstet. Der Kohlebergbau hinterließ an Rhein und Ruhr enorme Brachen, um große Solarkraftwerke zu bauen. Errichtet werden sie anderswo, denn die Landesregierung aus CDU und FDP mauert.

Im vergangenen Jahr war Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) mit dem Aachener Orden bedacht worden. In diesem Jahr hielt sie die Laudatio auf ihren Nachfolger: „Er agiert friedlich, holt Freunde nach Haus, umarmt Streithammel, grenzt sie nicht aus“, reimte sie flapsig. „Kann Streit und Hass zurück stets weisen, Armin Laschet – das Bügeleisen.“

Der Weiße Riese wird scheitern

Armin Laschet, das Bügeleisen der Energiewende! Was für ein Kalauer! Deutschland das Land der DichterInnen und DenkerInnen, ick liebe dir! Die Weste der CDU ist befleckt, deutlich sichtbar für jeden Demokraten in diesem Land. Armin Laschet wird nicht der weiße Ritter sein, auf den die Partei hofft. Oder der Weiße Riese mit der Superwaschkraft, um die beschmutzten Hemden und Dirndl der CDU von den Makeln ihrer unfähigen Politik zu reinigen. Oder das glänzende Bügeleisen, das alle Falten der Schmach wieder auszubügeln vermag.

Im Grunde genommen ist Laschet derselbe Politikertyp wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU): ein selbstgefälliger Parteibürokrat, ein Anachronismus, völlig unfähig, die drängenden Schwierigkeiten unserer Zeit zu erkennen und sachgerecht zu lösen. Mehr als heiße Luft ist nicht mehr zu erwarten. Bremsen statt Anschieben, Parteizoff statt zukunftsweisender Politik.

Tröröö! Und darauf einen Tusch!