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Systemanbieter im Vorteil

Die aktuellen Zahlen, die die Unternehmen der Solarbranche gerade veröffentlichen zeigt deutlich, dass es für die Systemanbieter langsam wieder in Richtung schwarze Zahlen geht, während bei den reinen Modulherstellern immer noch die Farbe Rot das Bilanzbuch dominiert.

Starkes Wachstum in Asien und Amerika

So kann der Hamburger Systemanbieter und Modulhersteller Conergy seinen Umsatz im ersten Quartal dieses Jahres um 24 Prozent steigern. Insgesamt hat das Unternehmen 122,1 Millionen Euro umgesetzt. Im Vorjahreszeitraum waren es 98,2 Millionen Euro. Gleichzeitig haben die Hamburger ihren Absatz nahezu verdoppelt. In den ersten drei Monaten haben sie Produkte und Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 128 Megawatt verkauft. Das sind 83 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Volumenseitig ist dies das beste Auftaktquartal, das Conergy je hatte“, freut sich Philip Comberg, Vorstandsvorsitzender von Conergy. „Wir haben Marktanteile gewonnen, unseren Absatz beinahe verdoppelt und den Umsatz trotz der anhaltenden Überkapazitäten am Weltmarkt um ein Viertel gesteigert. Das ist ein Erfolg, der unsere internationale Vertriebsstärke unterstreicht und zeigt, dass wir weiterhin auf einem sehr guten Weg sind.“ Für das gesamte Jahr erwartet der Vorstand des Unternehmens weiterhin steigende Umsätze. Am Ende des Jahres sollen zwischen 700 und 800 Millionen Euro auf der Rechnung stehen. Außerdem gehen sie davon aus, dass Conergy bis zum Ende 2013 schwarze Zahlen schreibt. Das stärkste Wachstum verzeichnete Conergy in Asien und Amerika. Dort gingen 92 Prozent mehr Anlagen an den Kunden als noch im ersten Quartal 2012. Trotz des schwachen europäischen Marktes konnten die Hamburger aber auch ihren Umsatz dort um 80 Prozent steigern. Insgesamt 95 Megawatt Solarstromleistung von Conergy blieben in Europa. Treiber des Wachstums sind hier vor allem Spanien, Frankreich, Großbritannien und Griechenland.

Projekte noch nicht fertiggestellt

Auch für S.A.G. Solarstrom hat ein erfolgreiches erstes Quartal hinter sich. Der Systemanbieter und Projektentwickler aus Freiburg hat zwar mit 19,5 Millionen Euro fast zehn Prozent weniger umgesetzt als noch im ersten Quartal des Vorjahres. Aber „der überwiegende Teil dieses Installationsvolumens wurde zum Stichtag in den unfertigen Erzeugnissen bilanziert und wird erst in den Folgequartalen umsatz- und ergebnisrelevant“, berichtet das Unternehmen. Für die Freiburger war vor allem der Markt in Großbritannien relevant, wo sie Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 44 Megawatt installiert haben. „Wir haben unsere positive Entwicklung aus den letzten beiden Quartalen 2012 auch im ersten Quartal 2013 fortschreiben können, und das wird man im weiteren Jahresverlauf auch an unserem Umsatz und Ergebnis sehen“, sagt Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom. „Der Markt bleibt aber auch in 2013 herausfordernd. Insbesondere das unseres Erachtens völlig fehlgeleitete Verfahren zur Einführung von Antidumpingzöllen könnte sehr negative Auswirkungen auf den europäischen Markt für Photovoltaik haben.“ Trotzdem gehen die Freiburger davon aus. dass sie 2013 ihr Installations- und Absatzvolumen weiter steigern können und am Ende ein positives operatives Ergebnis steht.

Schlechte Nachrichten aus Prenzlau

Im Gegensatz zu den positiven Nachrichten, die aus den Systemhäusern kommen, ist das erste Quartal für Aleo Solar denkbar schlecht gelaufen. Für den Modulbauer im mecklenburgischen Prenzlau brach der Umsatz im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2012 um 58,3 Prozent ein. Statt Module im Wert von 74,6 Millionen Euro, wie im Vorjahr, setzten sie jetzt nur noch Produkte im Wert von 31,3 Millionen Euro um. Am Ende des Monats März standen 16,3 Millionen Euro Verlust in den Büchern von Aleo Solar. Als Grund für die Verluste nennen die Niedersachsen vor allem die sinkende Nachfrage in Europa und der Preisverfall, die weiterhin Umsatz und Margen belasten. Außerdem hat die politische Debatte um die drastische Absenkung der Einspeisevergütung in Deutschland im ersten Quartal 2012 die Nachfrage derart beflügelt, dass in dieser Zeit Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von zwei Gigawatt ans Netz gingen. In diesem Jahr bleibt die Rallye aus, weil die Förderung langsamer und gleichmäßiger sinkt. (Sven Ullrich)