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Solutronic kündigt Neuausrichtung an

Der Wechselrichterhersteller Solutronic will sich stärker auf die internationalen Wachstumsmärkte konzentrieren. Außerdem wurden zwei der drei die Vorstandssitze gestrichen. Durch die damit notwendige Neubewertung der Bilanz ist die Veröffentlichung des Jahresabschlusses verschoben.

Der kleine Wechselrichterhersteller Solutronic in Köngen in Baden-Württemberg will sich nach eigenen Angaben aufgrund der anhaltend schlechten Entwicklung des Photovoltaikmarktes in Deutschland mehr auf das internationale Geschäft besinnen. Außerdem wird Solutronic in Zukunft Entwicklungsdienstleistungen anbieten und vermarkten. Um weiter Kosten zu sparen, hat sich der Vorstand zu einer Verkleinerung entschlossen. Statt bisher drei Vorstandsmitglieder wird in Zukunft der bisherige Vorstandsvorsitzende Heinz Kuboth allein die Verantwortung übernehmen.

Zwei turbulente Jahre

Solutronic hat zwei turbulente Jahre hinter sich. Nachdem der Wechselrichterhersteller im Jahr 2010 an die Börse ging, konnte er im gleichen Jahr ein Rekordergebnis vermelden. Der Umsatz vervierfachte sich auf 20 Millionen Euro. Das lag vor allem am guten Absatz. Immerhin verkaufte Solutronic 2010 Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von 83 Megawatt. Ein Jahr zuvor waren es noch 17 Megawatt. Auch der Gewinn stieg rapide von 0,05 auf 2.67 Millionen Euro an. Der Mitarbeiterstamm wuchs von 33 auf 49 Beschäftigte. „Wir sind fest davon überzeugt, mit unserem Geschäftsmodell auch bei sich veränderten Rahmenbedingungen in Umsatz und Ergebnis weiter zu wachsen“, sagt der damalige Vorstand und Firmengründer Wieland Scheuerle.

Jahresabschluss steht noch aus

Doch dann kam jäh die Ernüchterung. Im Jahr 2011 sank der Umsatz trotz allgemein steigender Nachfrage nach Photovoltaikanlagen auf ein Viertel des Vorjahreswertes. Das Unternehmen fuhr einen Verlust von gut viel Millionen Euro ein. Der Vorstand reagierte mit der Erklärung, dass man die Vertretung in internationalen Märkten stärken will. Doch auch das ging schief. Während Solutronic im ersten Halbjahr 2011 noch gut die Hälfte seiner Wechselrichter im Ausland absetzte, waren es im gleichen Zeitraum des Jahres 2012 nur noch ein Drittel der Wechselrichter, die ins Ausland gingen. Allerdings bedeutet das auch, dass Solutronic von den Nachfragespitzen im März und Juni 2012 profitieren konnte. Der Umsatz stieg von gut zwei Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011 auf fast fünf Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Jahres 2012. Dadurch fiel das Defizit am Ende des Halbjahres weniger drastisch aus als noch ein Jahr zuvor. Anfang Dezember 2012 gab das Unternehmen bekannt, dass es im Laufe des vergangenen Jahres trotz weiter steigendem Umsatz mehr als die Hälfte des Grundkapitals eingebüßt hat. Das waren die letzten Zahlen, die Solutronic veröffentlichte. Die Veröffentlichung des Jahresabschlussberichts 2012 steht immer noch aus. Aufgrund der jetzt beschlossenen Neuausrichtung hat das Unternehmen angekündigt, diesen Jahresabschlussbericht erst am 15. Oktober zu veröffentlichen. Die ordentliche Hauptversammlung ist für den 27. November einberufen. (Sven Ullrich)