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Urbane PV

RADELN UNTERM SOLARHIMMEL

Gerade im urbanen Raum, wo Flächen rar und teuer sind, braucht es kreative Lösungen. Photovoltaik gehört nicht nur auf jedes Dach, sondern könnte künftig auch Verkehrsflächen veredeln. In Freiburg wurde nun die erste solare Überdachung eines Radwegs in Deutschland eingeweiht. Er verläuft nah entlang des Europapark-Stadions vom Fußballclub SC Freiburg.

Lichtdurchlässige Module als Dach

Über die Länge von 300 Metern wurden lichtdurchlässige Glas-Glas-Paneele montiert. Die Module von Solarwatt besitzen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik. Zusammen mit dem neu entwickelten Montagesystem Click Plain Pro der Freiburger Firma Clickcon bilden sie eine geschlossene Dachstruktur. Diese schützt Radler künftig vor Regen oder zu starker Sonneneinstrahlung.

Die längliche Solaranlage kommt immerhin auf 287 Kilowatt und erzeugt rund 280 Megawattstunden pro Jahr. Genug Energie, um rechnerisch den Bedarf von 180 Haushalten zu decken. Pächter der Anlage ist das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das auch das Monitoring übernimmt.

„Die Anlage wird den solaren Eigenanteil an unserem Verbrauch weiter nach oben schrauben“, freut sich Professor Andreas Bett, Institutsleiter des Fraunhofer ISE. „Gleichzeitig können wir die Einstrahlungs- und Stromerzeugungsdaten erheben und evaluieren, dies ist auch für unsere wissenschaftlichen Arbeiten von Interesse.“

Die Stadt stellt das Grundstück

Die solare Radwegüberdachung über der Madisonallee ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Freiburg und des regionalen Versorgers Badenova. Die Firmentochter Wärmeplus hat die Anlage geplant und die Überdachung umgesetzt. Die Stadt stellt wiederum das Grundstück und förderte das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Freiburger Klimaschutzfonds.

Verwendet wird die Solarenergie also vorrangig in den Laboren und Räumlichkeiten des Fraunhofer ISE. Bislang standen zu hohe Kosten für die Tragekonstruktionen der Module einer solchen Innovation im Wege, da bislang nur mit Einzelanfertigungen gearbeitet wurde. Pilotprojektziel war es also auch, ein standardisiertes Tragesystem entwickeln – zu geringeren Kosten. Insgesamt wurden 912 Module auf 38 Dachsegmenten montiert, die von einer verzinkten Stahlkonstruktion gehalten werden.

100 Megawatt bis 2030 an der Dreisam

Immerhin hat Freiburg einen Ruf zu verteidigen. Die Stadt war schon früh Vorreiter bei der Solarenergie. Nicht nur das Fraunhofer ISE wurde hier vor über 40 Jahren gegründet, auch die Messe Intersolar hat hier ihren in Ursprung. Stand heute sind bereits mehr als 52 Megawatt in der Stadt an der Dreisam installiert – Tendenz steigend.

Für das Zwischenziel aus dem städtischen Klimaschutzkonzept von 100 Gigawatt bis 2030 muss die installierte Leistung demnach noch verdoppelt werden. Kreative Ansätze sind also gefragt. Ein solarer Radweg entlang der Messe, das hätten sich in den Anfangsjahren der Intersolar sicher nur die kühnsten Visionäre vorstellen ­können.

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