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Akkus werden zum Massengeschäft

Petersen: Der Autobauer Tesla hat angekündigt, künftig Speichersysteme für Wohngebäude und Gewerbe anzubieten. Die Produktion der Lithiumakkus könne innerhalb der nächsten sechs Monate beginnen, verkündete Tesla-Chef Elon Musk. Das bringt ordentlich Bewegung in diesen jungen Markt.

Schwarzburger: Der Markt für Stromspeicher steht noch ganz am Anfang. Zweifellos wird die Batterie zur Systemkomponente der Photovoltaik. Sie steigert die Marge, die Installateure und Industrie beim Endkunden umsetzen können. Der Preisverfall wird diesen Trend unterstützen.

Petersen: Diesen Preisrutsch bestätigt die Umfrage des BSW-Solar unter Installateuren in Deutschland. Allein im zweiten Halbjahr 2014 sind die Preise im Vergleich zum ersten Halbjahr um rund 25 Prozent gepurzelt. 15.000 Speicher wurden bundesweit bereits installiert. Ob die Speicher schon rentabel sind, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Schwarzburger: Wer heute bei seinen Endkunden damit wirbt, dass Stromspeicher wirtschaftlich sind, begibt sich auf dünnes Eis. Einige Stromspeicher in einigen Anwendungen sind wirtschaftlich, das stimmt. Eine generelle Aussage ist nicht möglich, zumal der Bund die Hand aufhält – durch Umsatzsteuer auf selbst verbrauchten Strom und Einkommenssteuer.

Petersen: Auf alle Fälle wird die Speicherbranche professioneller. Ein Beispiel: Im vergangenen Jahr auf der Intersolar war die Sicherheit von Lithiumbatterien ein Streitthema. Hier wurde Aufklärungsarbeit geleistet: Ein Leitfaden informiert die Feuerwehren, wie sie im Fall eines Brandes agieren soll. Zudem machen Innovationen die Technik sicherer.

Schwarzburger: Das Geschäft mit Solarakkus wird ein Massengeschäft wie die Fertigung und der Vertrieb von Solarmodulen. Massengeschäft bedeutet: professionelle Massenfertigung, professionelles Marketing bei den Installateuren und Anlagenplanern, professionelle Rücknahme ausgedienter Zellen und professioneller After-Sales-Service. Technisch innovative Produkte allein garantieren noch keine Gewinne, mit denen sich die Unternehmen im harten und schnellen Markt behaupten können.

Petersen: Auch große Batteriespeicher schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden: Der Lithiumspeicher des Schweriner Versorgers Wemag ist seit September 2014 am Netz. Der Bleispeicher von Belectric am Solarpark Alt Daber läuft ebenfalls schon. Im Mai 2015 soll in Feldheim ein Speicher mit zehn Megawatt ans Netz gehen. Das Problem ist, dass solche Speicher noch oft als sogenannte Letztverbraucher definiert werden. Deshalb sind sie meist nicht von Netzentgelten oder der EEG-Umlage befreit. Mit dieser doppelten Belastung rentiert sich ein Großspeicher nur schwer.

Schwarzburger: Keine Frage: Die Stromspeicher werden in diesem Jahr das beherrschende Thema, sowohl in der Systemtechnik als auch bei den Geschäftsmodellen. Beim PV-Symposium in Bad Staffelstein spielen sie eine wichtige Rolle. Im März läuft auch der Kongress Energy Storage in Düsseldorf. Die wichtigsten Neuheiten sehen wir auf der Intersolar im Juni.

Petersen: In der Tat, vor uns liegt – wieder einmal – eine spannende Solarsaison. Offenbar gehen uns Arbeit und Innovationen nicht aus. Von Langeweile keine Spur, davon war in dieser Branche auch noch nie die Rede ...

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