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EU-Batteriezellfertigung: Verzehnfachung der Kapazitäten bis 2030

Die Nachfrage nach Lithiumbatterien aus den verschiedensten Sektoren wächst immer rasanter. Derzeit decken vor allem Hersteller aus China, Japan und Südkorea diesen Bedarf. Doch es gibt seit einigen Jahren auch in Europa zunehmende Bemühungen, große Batteriezellfabriken zu bauen. Zum einen expandieren viele etablierte asiatische Zellhersteller nach Europa, andererseits planen eine Vielzahl neugegründeter europäischer Startups Investitionen in die Zellherstellung oder setzen diese bereits um.

Das Fraunhofer ISI wertet im Rahmen der vom BMBF geförderten Begleitmaßnahme (BEMA 2020 II) diese Ankündigungen der unterschiedlichen Akteure aus und erstellt auf dieser Basis eine Prognose zu den in Europa entstehenden Zellproduktionskapazitäten. „Dieser rasante Aufbau wird maßgeblich durch europäische Akteure wie Northvolt, VW und ACC getrieben. Allein die drei Genannten haben gemeinsam ungefähr ein Drittel der europäischen Zellproduktionskapazitäten angekündigt“, weiß Lukas Weymann, der am Fraunhofer ISI zu Batteriethemen forscht und die Angaben der Hersteller analysiert hat.

Deutschland deckt ein Viertel der EU-Zellproduktion

Die Auswertungen zeigen: Gemäß der Ankündigungen der in Europa aktiven Zellhersteller könnten bereits im Laufe des Jahres 2022 Produktionskapazitäten von bis zu 124 Gigawattstunden erreicht werden. Bis 2025 werden sich diese voraussichtlich auf über 500 Gigawattstunden vervierfachen. Und bis 2030 sogar auf bis zu 1,5 Terawattstunden verzehnfachen. Damit werden bis Ende des Jahrzehnts ungefähr ein Viertel der global angekündigten Produktionskapazitäten in Europa entstehen. Die Projekte zum Aufbau von Batteriezellfabriken erstrecken sich über mindestens 15 europäische Länder. Deutschland spielt dabei eine zentrale Rolle, da hierzulande mit knapp 400 Gigawattstunden mehr als ein Viertel der europäischen Zellproduktionskapazitäten entstehen werden.

Northvolt baut neben zwei großen Zellfabriken in Schweden auch eine Gigafactory im deutschen Heide, mit dessen Bau im nächsten Jahr begonnen werden soll. Bereits vor dieser Ankündigung plante Northvolt den Aufbau einer Fabrik mit VW in Salzgitter, die VW nun wie auch eine weitere Fabrik bei Valencia (Spanien) selbstständig errichten wird. Die Standorte für drei weitere Zellfabriken stehen Weymann zufolge noch nicht fest, wohl aber die geplante maximale Produktionskapazität von 40 Gigawattstunden, die jeder dieser fünf Fabriken im Endausbau erreichen könnte.

Was machen CATL, Tesla und LG und Samsung?

Die europäischen Autohersteller Mecedes-Benz und Stellantis sind gemeinsam mit Saft Anteilseigner der Automotive Cells Company (ACC), die in Deutschland, Frankreich und Italien den Bau von Gigafactories angekündigt hat. Neben den europäischen Zellherstellern werden auch nicht-europäische Akteure wie beispielsweise CATL (China) und Tesla (USA) mit ihren geplanten deutschen Zellfabriken sowie LGES und Samsung SDI (beide aus Südkorea) mit ihren osteuropäischen Fabriken einen großen Anteil der europäischen Zellproduktion etablieren. Insgesamt haben über 40 Zellhersteller angekündigt Batteriefabriken in Europa aufzubauen. (nhp)

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