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Innovation

„Zeit sparen mit Mietakkus“

Swobbee will eine Infrastruktur für Wechselbatterien aufbauen, speziell für kleine E-Mobile wie Pedelecs oder Kickscooter. Was genau planen Sie?

Tobias Breyer: Swobbee hat die europaweit erste herstellerunabhängige Akku-Wechselinfrastruktur für elektrische Kleinfahrzeuge wie Roller, Bikes, Lastenräder und Kickscooter sowie elektrische Anwendungen wie Gartenbaumaschinen und Ähnliches entwickelt. Der Fachbegriff lautet Battery Swapping System (BSS). Damit können die Nutzer in weniger als einer Minute ihre leere Batterie gegen eine volle tauschen. Das System basiert auf Mietakkus. Die Nutzer erwerben oder leasen das E-Fahrzeug und schließen zusätzlich einen entsprechenden Swobbee-Tarif ab.

Welche Vorteile hat das für die Nutzer?

Die Batterie der E-Fahrzeuge ist ein sensibles und teures Bauteil. Mit dem Mietmodell erhalten die Nutzer jederzeit Zugriff auf funktionstüchtige, optimal geladene, verwahrte und gewartete Batterien. Die beiden wichtigsten Argumente, insbesondere für Flottenbetreiber wie Logistiker, Sharinganbieter, Handwerker und Installateure, dürften jedoch sein, dass der Aufbau einer eigenen kostspieligen Ladeinfrastruktur entfällt. Es gibt keine Lade- und somit keine Standzeiten mehr.

Wie läuft der Wechsel technisch ab?

Ist der Akku leer, wird er einfach an der nächstgelegenen Swobbee-Station gewechselt, das geht schneller und komfortabler als das klassische Laden. Wir haben eine App entwickelt, die die Navigation, Reservierung, Freischaltung und vieles mehr ermöglicht. Unsere Praxistests sowie das Feedback der Kunden zeigen, dass sich damit E-Flotten wirtschaftlicher betreiben lassen. Die Ladeinfrastruktur wird nicht mehr als Hürde wahrgenommen.

Was bedeutet der Batteriewechsel für die Betreiber der Fahrzeuge?

Während für E-Pkw eine Ladeinfrastruktur errichtet wird, gibt es im zahlenmäßig bedeutenden Bereich der Mikromobilität eine große Lücke, die Ladepunkte betreffend. Diese Lücke wollen wir mit unserem Battery Swapping System schließen. Elektrische Kleinfahrzeuge verfügen über kompakte und handhabbare Akkupacks. Der Trend zum Wechselakku sowie zur Standardisierung von Akkus macht eine zentrale Ladelösung immer sinnvoller. Bei Sharinganbietern werden beispielsweise aktuell rund 60 Prozent der Einnahmen durch die Betriebskosten aufgefressen. Die aufwendige Ladelogistik hat daran einen großen Anteil. Die monetären und zeitlichen Aufwendungen für das Laden sind sehr hoch. Swobbee bietet eine Ladelösung, um E-Kleinfahrzeuge effizient betreiben zu können.

Kann man eine Swobbee-Station auch mit Solarstrom betreiben?

Natürlich. Für die Betreiber von Solaranlagen hat dieses Modell den großen Vorteil, einen Zwischenspeicher für Solarenergie zur Verfügung zu stellen. Der Solarstrom wird nicht ins Netz gespeist, sondern er wird zu attraktiveren Konditionen verkauft. Die Mobilitätskunden werden mit lokalem Solarstrom versorgt. Für private oder gewerbliche Betreiber von Solaranlagen kann der Betrieb von Swobbee-Stationen ähnlich interessant sein wie für Stadtwerke und Energieversorger. Kommende Swobbee-Generationen werden rückspeisefähig sein, um diese Infrastruktur netzdienlich zur Stabilisierung einzusetzen.

Noch gibt es kein einheitliches Akkudesign für E-Kleinfahrzeuge. Bis es so weit ist, müssen verschiedene Typen verwaltet werden. Ist das nicht sehr kompliziert?

Eigentlich nicht. Die Swobbee-Stationen sind modular aufgebaut und leicht an verschiedene Systeme anpassbar. Eine Voraussetzung ist natürlich, dass der Akku von der Größe her zu den Stationen passt und leicht gewechselt werden kann. Der Akku muss darüber hinaus über eine dockingfähige Steckverbindung, ein Batteriemanagementsystem und eine Schnittstelle für die Kommunikation verfügen. Schließlich muss das Kommunikationsprotokoll offen sein und alle notwendigen Informationen bereitstellen, wie Zellalterung, Spannung oder Fehler.

Wäre die Standardisierung der Akkus nicht sinnvoll?

Natürlich wäre es für alle Beteiligten effizienter, wenn es nur wenige Typen von Wechselakkus gäbe. Der Prozess der Standardisierung ist schon im Gange, auch wenn es voraussichtlich noch eine ganze Weile dauern wird, bis sich die Industrie auf ein einheitliches Design festlegen wird. Beim VDE gibt es eine Arbeitsgruppe, an der wir beteiligt sind, die sich mit der Standardisierung von Wechselakkus befasst.

Wie kommen Installateure, die sich für Swobbee-Stationen interessieren, mit Ihnen in Kontakt?

Zunächst einmal betreibt Swobbee nicht alle Stationen selbst, sondern bietet Interessenten wie Stadtwerken oder Energieanbietern schlüsselfertige Lösungen an. Als Installateur schließen Sie bei Ihrem Stadtwerk einen Tarif ab, der Ihren Anforderungen entsprechend Zugang zu den Swobbee-Stationen gewährt – im Grunde wie ein neuer Stromvertrag. Über die Swobbee-App können Sie die nächstgelegene Station suchen, Akkus reservieren, sich freischalten und so weiter.

Wo sind solche Wechselstationen schon im Einsatz?

In Berlin sind wir 2018 mit einem Pilotprojekt gestartet, mit zahlreichen Partnern. Seitdem konnten wir das Stationsnetz in der Hauptstadt ausbauen. Wir arbeiten zunehmend mit Tankstellen zusammen, zum Beispiel Aral, Total und Sprint. Daneben haben wir Partner in Bochum, Frankfurt, Freiburg, Stuttgart und anderen Städten gewonnen, insbesondere Stadtwerke, aber auch Flottenbetreiber und eine Hochschule.

Die Fragen stellte Sascha Brandenburg.

Im Interview

Tobias Breyer

ist Gründer und Chief Operating Officer (COO) der Firma Swobbee in Berlin. Gemeinsam mit Thomas Duscha ist er für die operative Leitung verantwortlich. Zudem leitet er seit 2015 das Marketing des Unternehmens.

Foto: Swobbee

Bundesregierung

500 Millionen für öffentliche Ladepunkte

Das Bundesverkehrsministerium will bis Ende 2025 weitere 500 Millionen Euro für den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellen. Damit sollen mindestens 50.000 Ladepunkte geschaffen werden, davon rund 20.000 Schnellladepunkte. Auch leistungsstarke Stromspeicher und der Ausbau von Netzanschlüssen werden gefördert.

Wirelane

Nano – die intelligente, zukunftssichere Wallbox

Der Aufbau von Ladeinfrastruktur stellt einen der wichtigsten Bausteine der Energiewende und Durchsetzung von Elektromobilität dar. Neben umfangreichen staatlichen Förderpaketen für private Wallboxen sowie AC- und DC-Ladepunkte für den öffentlichen Raum rücken auch zunehmend Ladelösungen für das sogenannte „Laden vor Ort“ wie an Flughäfen, Hotels, Park- und Tiefgaragen oder Firmenparkplätzen in den Fokus von Herstellern und Gewerbetreibenden.

Mit der Nano-Serie, einer speziell für das halböffentliche Laden konzipierten neuen Wallbox-Generation, ergänzt der Spezialist für hochwertige und hochfunktionale Ladeinfrastrukturlösungen Wirelane seine erfolgreiche Light & Charge-Familie.

Die Nano-Serie bietet intelligente, leistungsfähige und eichrechtskonforme Wallboxen, die dank kompaktem, aber robustem Design sowie einer Ladeleistung bis elf Kilowatt nicht nur für kurze Ladezeiten sorgen, sondern auch für viele Einsatzbereiche und Mehrladeplätze wie Parkflächen für Firmen, Hotels, Sportstätten oder Mietanlagen bestens geeignet sind.

Eine nahtlose Integration in das Ladeinfrastruktur-Backend „Wirelane OS“ bietet neben bequemer und einfacher Tarifgestaltung und Abrechnung von Ladetransaktionen auch die komfortable Steuerung und Bedienung der Ladestation für den Betreiber (OCCP-1.6-ready). Dank der Möglichkeit, Software- und Funktionsupdates (zum Beispiel ISO 15118 Plug & Charge) remote auf die Nano aufspielen zu können, ist die Wallbox rundum zukunftssicher.

Die intuitive Benutzerführung über eine einfach abzulesende Statusanzeige an der Wallbox sowie zahlreiche Remote-Support-Funktionen bieten Endkunden ein einfaches und komfortables Ladeerlebnis. Dank permanenter Back­end-­Konnektivität über Ethernet, angeschlagenem Fünf-Meter-Ladekabel mit Typ-2-Ladekupplung sowie einfachen Autorisierungsoptionen wie RFID-Karte, Smartphone-App oder QR-Code lassen sich Ladeinfrastrukturprojekte an fast allen Installationsorten für Kunden realisieren.

Eine wartungsarme und elegante Bauweise (Polycarbonat-Gehäuse mit Schutzklassse IP54) sowie eine einfache und schnelle Montage machen die Nano zu einem Freund von Elektrofach- und Installationsbetrieben.

Foto: Dolas/Wirelane

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