Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Klimaneutrale EU erfordert strenges Handeln

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden und so dazu beizutragen, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius – besser unter maximal 1,5 Grad Celsius – zu begrenzen. Bis vor kurzem war geplant, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Der Europäische Rat hat jedoch Ende 2020 ein neues Ziel beschlossen: Demnach sollen 2030 in der EU mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden als 1990. Die Anstrengungen müssen also nach beschleunigt werden.

Emissionsbudget für Verkehr bis 2033 aufgebraucht

Ein klimaneutraler Verkehr ein dafür ein wichtiger Faktor, da er derzeit für etwa ein Viertel der energiebezogenen Treibhausgasemissionen der EU verantwortlich ist. Das erfordert eine Überarbeitung der EU-Verkehrspolitik, unter anderem eine Änderung der CO2-Flottengrenzwerte sowie den Aufbau von Infrastrukturen für alternative Antriebe. Die Studie „Net-zero-carbon transport in Europe until 2050“ des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI zeigt nun Möglichkeiten, die europäische Verkehrspolitik anzupassen wäre. Mit seinen derzeitigen Emissionen hätte der EU-Transportsektor sein verbleibendes Emissionsbudget von zehn bis zwölf Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten bis 2033 aufgebraucht.

So müssten niedrigere Flottengrenzwerte für Pkw und Lkw bis 2030 beschlossen werden, fordert Hauptautor Patrick Plötz. „Für neuzugelassene Pkw wäre bis 2030 eine Reduktion der Emissionen um 80 Prozent gegenüber 2021 nötig, spätestens 2033 sollten keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden – sowohl die verstärkte Abkehr renommierter Pkw-Hersteller vom Verbrennungsmotor als auch Innovationen im Bereich der Elektromobilität und internationaler Wettbewerbsdruck treiben das Marktgeschehen ohnehin in diese Richtung“, sagt der Wissenschaftler. Bei Lkw müssten die Emissionen der Neuzulassungen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu heute sinken. Dies sei durchaus möglich, meint Plötz.

Mehr Nachtzüge auf die Schienen bringen

Neben Pkw und Lkw auf Strom umzustellen sowie andere alternative Antriebe zu nutzen, seien es entscheidend, die Infrastruktur zügig auf- und auszubauen. Als weiteren Anreiz für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr und alternative Antriebe empfehlen die Autoren, die Treibhausgasemissionen mit einer Abgabe deutlich teurer zu machen. Weitere Erfordernisse seien mehr Hochgeschwindigkeits- und Nachtzüge, da der Schienenverkehr bereits weitgehende elektrifiziert ist, sowie mehr Anstrengungen für einen emissionsfreien Flug- und Schiffverkehr. Ein großer Hoffnungsträger ist hier Wasserstoff. (nhp)

Weitere aktuelle News:

Neue Ladestationsförderung für Firmenkunden startet

Speichertipp: Förderprogramme richtig kombinieren

Grüner Wasserstoff bis 2050 um 85 Prozent günstiger