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Ladestationen

Mehr Grips in der Wallbox

Die Elektromobilität kommt immer mehr voran. So wurden nach Angaben des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Deutschland im vergangenen Jahr 355.961 Elektro-Pkw neu zugelassen. Das ist eine Anstieg der Nachfrage um gut 88 Prozent im Vergleich zu 2020.

Ähnliche Zuwachsraten verzeichnen die Anbieter vor Elektroautos auch in Österreich. Für die Alpenrepublik weist die Plattform für Marktdaten Statista über 33.200 neue Elektroautos aus. Dies ist nahezu eine Verdopplung des Marktes im Vergleich zu 2020.

Ein Ladepunkt für sechs Autos

Wichtig ist dabei, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur Schritt hält. Bisher tut er das. Denn die Branche geht davon aus, dass durchschnittlich für zehn zugelassene Elektroautos ein öffentlich zugänglicher Ladepunkt zur Verfügung stehen muss, um die Marktentwicklung zu unterstützen.

Zum 1. August 2022 waren bei der Bundesnetzagentur in Deutschland 55.570 öffentlich zugängliche Normalladepunkte und 10.231 Schnellladepunkte registriert. Insgesamt sind das fast 66.000 Ladepunkte für 618.460 zugelassene Autos.

Besser sieht die Situation in Österreich aus. Hier gibt der Bundesverband Elektromobilität (BEÖ) den Bestand derzeit mit 15.663 Ladepunkten an, die öffentlich zugänglich sind – für fast 94.000 Elektroautos, die Ende Juli 2022 zugelassen waren. Damit steht dort für sechs Autos ein Ladepunkt zur Verfügung.

Laden für die nächsten Kilometer

Der BEÖ hat auch ein umfangreiches Roamingnetz gestartet, in dem verschiedene Anbieter vertreten sind. Damit können die Elektroautofahrer ohne weitere Hürden zum Tarif, den sie mit ihrem Anbieter vereinbart haben, in ganz Österreich an insgesamt 8.090 Ladepunkten tanken. Solche Angebote sind genauso wichtig wie der Anteil der Schnellladepunkte. Denn sie nehmen einerseits die Reichweitenangst und andererseits wird das Laden für die Autobesitzer einfacher.

Dabei ist es nicht immer notwendig, an einer Schnellladesäule zu tanken, die den Wechselstrom aus dem Netz in Gleichstrom für die Batterie umwandelt und diesen dann mit bis zu 350 Kilowatt in die Akkus pumpt. Denn in der Regel reicht ein Wechselstromladepunkt mit einer Leistung von bis zu 44 Kilowatt überall dort aus, wo die Autos länger als 20 Minuten stehen, um für die nächsten Kilometer Strom zu tanken, wie Dennis Schulmeyer, Geschäftsführer des Mainzer Anbieters von Ladeinfrastrukturlösungen Lade ausgerechnet hat.

DC für schnelles Laden

Das bedeutet, dass die Wechselstromladesäule (AC-Ladesäule) an Orten wie Hotels und Restaurants, Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften, Firmen und Gewerbeparkplätzen oder in Wohngebäuden sinnvoller ist. An diesen Ladepunkten bekommt das Auto den Netzstrom direkt geliefert. Das Bordladegerät macht daraus Gleichstrom für die Akkus. Die Schnellladepunkte (DC-Ladesäulen) sind hingegen vor allem an Autobahn- oder Schnellstraßenrastplätzen sinnvoll, wo die Autos in kurzer Zeit möglichst viel Strom saugen müssen.

Schließlich ist die Entscheidung auch eine Frage der Investition. Denn eine DC-Ladestation ist aufgrund der gesamten Gleichrichterinfrastruktur erheblich teurer als eine AC-Ladesäule. Dazu kommt beim Laden von Gleichstrom mit hoher Leistung noch der Netzanschluss, der entsprechende Leistungen liefern muss.

Lastmanagement integriert

Entsprechend breit war auch das Angebot, das die Aussteller auf der diesjährigen Power2Drive in München gezeigt haben. Hier ging es aber nicht ausschließlich um die Ladeleistung, sondern unter anderem auch um den zusätzlichen Mehrwert der Elektromobilität für das gesamte Energiesystem etwa durch Lösungen wie das bidirektionale Laden. Aber auch der Solarstrom im Autoakku spielt eine immer größere Rolle.

Um mehr Solarstrom zu laden, sind aber auch intelligente Geräte notwendig. Eine denkbar einfache Lösung hat beispielsweise Myenergi entwickelt. Die Wallbox des Unternehmens kann denkbar einfach in neue oder vorhandene Solaranlagen eingebunden werden. Denn sie wird nur an die Hausverteilung angeklemmt, von wo sie ihren Strom bekommt.

Die gesamte Steuerung und das Lastmanagement übernimmt sie selbst und regelt die Ladeleistung stufenlos zwischen 1,4 und 22 Kilowatt – je nach Stromangebot. Dadurch ist ein Energiemanager nicht mehr notwendig. Außerdem ist sie mit allen Solaranlagen kompatibel. Dazu kommt noch, dass die Ladestation auch über Funk kommunizieren kann. Damit entfällt die Verlegung einer separaten Kommunikationsinfrastruktur, mit der sich die Wallbox steuern lässt.

Den richtigen Modus finden

Auch andere Anbieter haben ihre Wallboxen auf stufenlose Leistungsregulierung getrimmt. Mit dem Unterschied, dass diese ihre Steuersignale dann von einem Energiemanager bekommen.

Inzwischen schon Standard sind bei allen Anbietern die verschiedenen Lademodi. Hier geht es darum, wie schnell und mit wie viel Solarstrom geladen wird. In der Regel gibt es drei Modi. Erstens das Laden ausschließlich mit Solar und komplett ohne Netzstrom, wenn viel Zeit ist. Zweitens ist die Kombination von beiden Quellen möglich. Dann wird das Auto morgens zunächst mit Netzstrom geladen. Wenn die Solaranlage anfängt, Strom zu produzieren, fließt dieser prioritär in die Akkus. Ein dritter Standardmodus ist das Laden mit maximaler Leistung. Dann nehmen die Ladestationen so viel Solarstrom, wie sie bekommen können, doch in der Regel fließt dann größtenteils Energie aus dem Stromnetz in die Autoakkus.

Wie schnell der Akku wieder voll sein muss, entscheidet über die Art der Ladesäule.

Foto: Jonas Conklin/Badenova

Wie schnell der Akku wieder voll sein muss, entscheidet über die Art der Ladesäule.

DC und AC laden

Sowohl diese Modi als auch die stufenlose Einstellung der Ladeleistung bei maximaler Ausnutzung des überschüssigen Solarstroms hat die Jury des Smarter E Awards davon überzeugt, den Wattpilot von Fronius mit einem der begehrten Preise in diesem Jahr auszuzeichnen.

Der Vorteil des Wattpilot: Er kann auch auf flexible Strompreise aus dem Netz reagieren und automatisch zwischen ein- und dreiphasiger Ladung umschalten. So kann er auch netzdienlich betrieben werden. Wenn viel Strom vorhanden ist, ist der Preis niedrig und der Wattpilot erhöht die Ladeleistung und umgekehrt.

Ins Finale hat es aber auch Smappee geschafft. Der niederländische Anbieter hat eine Ladestation entwickelt, an der die Autos sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichstrom tanken können. Mit den integrierten Bezahlmöglichkeiten und den umfangreichen Möglichkeiten der Voreinstellung ist sie sowohl für die öffentliche als auch für die gewerbliche Ladeinfrastruktur geeignet.

CEO Talk

Fronius: Volle Autarkie mit 24 Stunden Sonne

Foto: Vorsatz Media

Die Vollversorgung von Gebäuden und ihren Bewohnern mit Sonnenstrom – möglichst rund um die Uhr. Das klingt utopisch, ist aber das Ziel, das Fronius mit seiner Produktentwicklung verfolgt. Dazu ist nicht nur die Elektrifizierung des Verbrauchs bei Wärme und Mobilität notwendig. Dazu werden Produkte gebraucht, mit denen sehr effizient Energie erzeugt und gespeichert, die Energie aber auch gut verteilt und verbraucht werden kann, wie Martin Hackl, Leiter der Solarsparte von Fronius, beim CEO-Talk auf der diesjährigen Intersolar erklärt.

Welche Produkte Fronius im Portfolio hat und was diese alles können, umreißt er im Gespräch mit Heiko Schwarzburger, Chefredakteur der photovoltaik. Selbst Lösungen für die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff – auch für die Mobilität – hat das österreichische Unternehmen entwickelt.

Das gesamte Video finden Sie unter:

Wirelane

Ladesäulen für Motel One

Foto: Wirelane

Der Anbieter von Ladeinfrastrukturlösungen Wirelane hat den Auftrag bekommen, für die Hotelkette Motel One 200 Ladestationen für Elektroautos aufzubauen. Damit will Motel One nicht nur seine Nachhaltigkeitsstrategie weiter verfolgen, sondern reagiert auch auf den wachsenden Bestand an Elektroautos.

Durch die Elektromobilität verändert sich für die Hotelgäste der Bedarf am Zielort einer Reise. Denn jetzt ist die Möglichkeit, das Elektroauto am Hotel aufzuladen, ein Entscheidungskriterium für potenzielle Gäste. „Offizielle Zahlen gibt es leider keine. Nach unseren eigenen Recherchen gehen wir aber momentan davon aus, dass nur fünf Prozent aller Beherbergungsbetriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz über E-Ladestationen verfügen“, sagt Hakan Ardic, bei Wirelane für den Bereich Hotel und Mobilität verantwortlich.

Zunächst werden die Standorte von Motel One in Deutschland mit Light & Charge-Ladesäulen von Wirelane ausgestattet. Später werden Hotels in anderen Ländern folgen. An den Ladesäulen kann der Ladevorgang entweder über Tap Payment kontaktlos mit NFC-fähigen Kredit-, Debit- und Girokarten oder Smartphone-Wallets wie Google Pay oder Apple Pay oder mit Karten der gängigen Roaminganbieter an der Ladesäule bezahlt werden.

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