Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Netzagentur: Energiewende beeinflusst Stromversorgung kaum

Rund eine Viertel Stunde hat ein Haushalt im vergangenen Jahr keinen Strom gehabt. Die Versorgungssicherheit ist damit leicht verbessert: Die Energiewende hat keinen negativen Einfluss auf die Versorgungsqualität.

Ein Verbraucher hat im Jahr 2013 genau 15,32 Minuten ohne Strom überbrücken müssen, teilte die Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn mit. Das ergibt der sogenennate SAIDI-Wert. Das steht für „System Average Interruption Duration Index“. Im Vergleich zum Vorjahr 2012 ist der Index von 15,91 Minuten pro Jahr leicht gesunken. „Diese Verbesserung der Versorgungsqualität ist vor allem darauf zurück zu führen, dass es im vergangenen Jahr weniger Störungen durch Einwirkung Dritter gab“, erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Dabei handelt es sich beispielsweise um durchtrennte Kabel bei Erd- und Baggerarbeiten.

Auf der Mittelspannungsebene sei dagegen das dritte Jahr in Folge eine steigende Versorgungsunterbrechung zu verzeichnen, und zwar durch die sogennanten Rückwirkungsstörungen. Das bedeutet, dass in einem vor- oder nachgelagerten Netz eine Störung vorliegt. „Ein maßgeblicher Einfluss der Energiewende und der damit einhergehenden steigenden dezentralen Erzeugungsleistung auf die Versorgungsqualität ist für das Berichtsjahr nicht erkennbar“, erklärt Homann. „Nach wie vor liegt die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Deutschland auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auf sehr hohem Niveau.“

„In Deutschland steigt die Versorgungssicherheit. Diese Tatsache straft alle die Lügen, die uns weiß machen wollten, mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien werde es häufiger Stromausfälle geben“, kommentiert Oliver Krischer, der stellvertretende Faktionsvorsitzende der Grünen. „Die fluktuierende Erzeugung von Strom aus Sonne und Wind sind in Zeiten moderner Informationstechnologien offensichtlich keine Problem für die Versorgungssicherheit.“

Die berechnet sich er Index?

In den Stromausfallindex fallen auf Niederspannungs- und das Mittelspannungsnetz keine geplanten Unterbrechungen oder Unterbrechungen durch Naturkatastrophen. Zudem muss die Versorgung länger als drei Minuten unterbrochen sein. Phänomene wie Flackerstrom gehen nicht in den Index ein.

Im internationalen Vergleich ist der deutsche SAIDI-Wert Spitze: Auf dem zweiten Platz in Europa liegt Österreich mit 31,8 Minuten im Jahr 2012. In den Niederlanden lag er bei durchschnittlich 33,7 Minuten. In Großbritannien und Frankreich blieben die Kunden 81,4 und 95,1 Minuten ohne Strom, wie der ECO-Report berichtet. (Niels H. Petersen)

Eine Übersicht über die SAIDI-Werte für Strom gibt es hier.