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Qualität

Domäne des Installateurs

Der Markt ist verhalten ins neue Jahr gestartet. Vor allem im privaten Segment hat sich die Nachfrage abgekühlt. Dadurch werden Montagekapazitäten frei und die Preise sinken.

Jetzt schlägt die Stunde des regionalen Installationspartners, der seine Solarkunden – sowohl privat als auch aus dem Gewerbe – umfassend berät. Hochwertige Komponenten und fachgerechte Installation sind die Basis dieser Partnerschaft.

Die Blase ist geplatzt

Die kurzfristige Blase überhöhter Preise und schwacher Lieferketten ist ­geplatzt. Jetzt wird Graubrot gegessen. Jetzt erweist sich, welcher Installationsbetrieb in seiner Region nachhaltig verankert ist. Denn der ­überhitzte Markt hat Glücksritter angezogen, die meist bundesweit unterwegs sind und den Leuten unseriöse Angebote unterjubeln. Viele Anlagen wurden und werden ­hingeschludert, die Kunden mit Reklamationen alleingelassen.

Die Folge: Frust allerorten, Sammelklagen gegen Billigheimer und Insolvenzen. Eigensonne warf im Dezember das Handtuch. In Sachsen gab es ­einen besonders krassen Fall: Für die Firma Envoltec aus Schkeuditz ordnete das zuständige Amtsgericht Leipzig Mitte November 2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung an.

800 Solarkunden geprellt

Rund 800 Solarkunden hatten Vorkasse geleistet, sie wurden geprellt. Derzeit arbeitet der vom Gericht bestellte Verwalter mit Hochdruck daran, den Verbleib von Anzahlungen aufzuklären sowie das Vermögen der Gesellschaft zu sichern. Sprich: das verschwundene Geld aufzuspüren. Einst waren bei Envoltec rund 50 Mitarbeiter beschäftigt, jetzt sind die Büros verlassen. Die Kunden haben das Nachsehen.

Langfristig kann im Markt nur überleben, wer auf Qualität setzt. Das ­sollte die Solarbranche von den Heizungsbauern lernen, von Elektrofachbetrieben, von Dachdeckern und Zimmerleuten. Denn es geht nicht nur um Solarmodule und Wechselrichter. Es geht vor allem darum, dass die Anlagen zwei oder drei Jahrzehnte zuverlässig stromen. Dass die Gebäude keinen Schaden nehmen, wenn das Dach mit Solarmodulen belegt wird.

Es geht um mehr als Solarmodule

Und es geht um komplexe Anlagen, die weit mehr umfassen als Solarpaneele. Wärmepumpen, IR-Heizungen und die Elektromobilität machen die korrekte Planung und fachgerechte Installation komplizierter. Der Gewinn für die Kunden ist jedoch höher – wenn die Systeme zuverlässig funktionieren. Die Partnerschaft zwischen Kunde und Handwerker betrifft nicht nur die Dachanlage, sie weitet sich zur umfassenden Beratung aus.

Das ist die Domäne des regionalen Installateurs, der Land und Leute kennt. Der einschätzen kann, welche Dachtypen problemlos in der Lage sind, Solarmodule zu tragen. Der aus seiner Erfahrung heraus weiß, welche Fallstricke in der Montage lauern. Und seinen Kunden beim Umgang mit dem örtlichen Netzbetreiber oder bei Fragen der kommunalen Förderung zur Seite steht.

Handlanger reichen nicht aus

Letztlich muss jemand die Technik vor Ort installieren – beim Kunden. Dann erweist es sich, was Angebote und Montageteams wirklich wert sind. Solarmodule fachgerecht zu installieren, ohne das Dach zu beschädigen, ist meistens schwieriger, als es sich liest.

Eine Wärmepumpe in die Heizung einzubinden und mit Sonnenstrom zu verknüpfen, braucht den Heizungsbauer. Dafür genügen Handlanger oder angelernte Kräfte nicht.

Service trennt die Spreu vom Weizen

Spätestens beim Service nach der Installation trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Basis des Erfolgs ist die Mund-zu-Mund-Propaganda, der Flurfunk in der Nachbarschaft. Daran ändert sich auch im Zeitalter des Internets nichts. Zufriedene Kunden empfehlen ihren Installateur weiter, von Mensch zu Mensch. Das lässt sich nicht kaufen. Das schafft keine KI, die positive Bewertungen auf Webshops schaufelt.

Der Solarmarkt wird sich auch 2024 gut entwickeln, vor allem im Gewerbe und bei den Solarparks. Das private Segment wird vermutlich etwas weniger zubauen als 2023 (7,4 Gigawatt). Doch lieber fünf Gigawatt, die wirklich auf den Dächern bleiben und nicht beim nächsten Sturm von der Kante fliegen. Ob der Markt nachhaltig ist, entscheiden nämlich die Kunden: Ihre Zufriedenheit ist das Maß aller Dinge.

Steildächer nutzen

Informationen und  Tipps für Dachdecker

Angesichts wachsender Nachfrage nach Photovoltaikanlagen haben sich viele Dachdeckerbetriebe entschlossen, ihr Geschäft um dieses Angebot zu erweitern. Im beiliegenden Spezial finden Sie ­erprobte Lösungen für die Montage auf Steildächern – die häufigste Dachform bei Eigenheimen. Auch gewerbliche oder kommunale Gebäude sind oft mit stark geneigten Dächern ausgestattet.

Doch nicht nur Aufdachanlagen für Bestandsdächer sind gefragt. Beim Neubau und bei der Dachsanierung bietet es sich an, die Solarmodule oder spezielle Solarelemente als Dacheindeckung zu verwenden. Die Technologie hat sich bewährt und wird stetig weiterentwickelt. Solche Anlagen versöhnen den Denkmalschutz mit der Photovoltaik.

In einigen Bundesländern gibt es bereits eine Solarpflicht für Neubauten und für Dachsanierungen. Ergänzend bietet das neue Spezial Photovoltaik für Dachdecker nützliche Hinweise für den Bau von solaren Gründächern. Neben Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten beim Zentralverband des Dachdeckerhandwerks finden Sie einen Überblick über die derzeit gängigen Technologien für Solarmodule und die Grundlagen der Wechselrichterauslegung.

Das gedruckte Spezial liegt dieser Ausgabe der photovoltaik bei. Es wird zudem auf der Fachmesse Dach & Holz im März 2024 in Stuttgart vertrieben. Hier können Sie es als PDF kostenlos laden:

Foto: Gentner Verlag/IBC Solar

Secondsol

Neuer Blog erläutert Fehlerbilder und Schäden

Welche Ursachen hat die Braunfärbung der EVA-Folien? Wie entstehen Hotspots im Modul und was ist zu tun? Warum treten Mikrorisse und Zellbruch auf? Wie kann man sie erkennen, welche Maßnahmen sind einzuleiten? Wie erkennt man Delamination?

Solche und andere Fragen zu Fehlern in den Modulen behandelt der neue Blog des Onlinehändlers Secondsol. Er wird fortlaufend erweitert, um Installateuren und Prüfpersonal bei auffälligen Fehlern und Schadensbildern zu helfen.

Bei Delamination zum Beispiel löst sich das in Folie eingeschweißte Laminat vom Glas. Auch kann sich die Folie von den Zellen lösen. Erkennen lässt sich dieses Phänomen an flächigen Eintrübungen unterm Frontglas, die Luftblasen ähneln. Diese Trübungen entstehen meist entlang der Kanten der Solarzellen. Sie können sich aber auch als Flecken äußern, die sich über große Teile der Moduloberfläche ziehen.

Delaminierungen unterscheiden sich deutlich von anderen Fehlern wie Schneckenspuren, die ähnliche Trübungen hervorrufen. Während die Schneckenspuren klar abgegrenzte Linien zeigen, äußert sich Delamination in flächiger Verfärbung.

Wenn sich die Haftung am Glas oder an der Folie auflöst, kann Feuchtigkeit eindringen. Ursachen sind meist Mängel bei der Herstellung der Solarmodule.

Die Folge: Die Leistung der Module nimmt ab, mitunter rapide. Dehnt sich die Delamination über das Modul aus, kann es zu Isolationsfehlern kommen. Löst sich die hintere Einkapselungsfolie von den Solarzellen, kann sich auch die Anschlussdose ablösen. Dann entsteht die akute Gefahr eines Lichtbogens.

Was kann der Solarteur tun? Delaminierte Module sind auszutauschen. Es ist zu prüfen, ob noch Gewährleistungsansprüche gegen den Hersteller oder Importeur bestehen, die geltend gemacht werden können.

Foto: Secondsol

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