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Gründächer steigern Solarernte

Die Ausgangsleistung einer Photovoltaikanlage lässt sich kombiniert mit einem Gründach um über acht Prozent steigern. Positiv wirken hierbei der kühlende Effekt durch Transpiration und Verdunstung über die Pflanzen, ihre Fähigkeit zur Staubabsorption und die diffuse Reflexion des Sonnenlichts durch die Blätter.

Im Schnitt 4,3 Prozent mehr Ertrag

Das verbessert die Ausgangsleistung der Solarmodule laut Studie durchschnittlich um 4,3 Prozent. Je nach Technik und Region können es sogar bis zu acht Prozent sein. Entscheidend für die Auswirkungen dieser Effekte ist dabei auch der Abstand zwischen Photovoltaikanlage und Gründach. Allgemein sei daher ein möglichst hoher Pflanzenbedeckungsgrad auf dem Dach anzustreben, um diese Effekte zu stärken. Das hat eine aktuelle Studie von Polarstern Projektmanager Wilhelm Oswald und der Wilhelm Büchner Hochschule gezeigt.

Solarer Mieterstrom mit Gründächern biete für die Städte und ihre Bewohner mehrere Vorteile, sagt Florian Henle, Geschäftsführer des Mieterstromdienstleisters Polarstern. Die Kombi wirke also in doppelter Hinsicht Klimawandel, Hitzewellen und Überflutungen entgegen. Denn Gründächer senken durch die Bepflanzung auch die Umgebungstemperatur, absorbieren Feinstaub und verbessern die Solarstromerzeugung – auch bei indirekter Sonneneinstrahlung. Effekte, die sowohl direkt den Energieertrag, als auch direkt und indirekt den Klimaschutz verbessern. Die eingesetzten Pflanzen wirken wie ein Luftfilter, indem sie den von den Modulen heruntergewaschenen Staub aufnehmen. Schätzungen zufolge bindet ein Gründach pro Quadratmeter rund zwei Kilogramm Feinstaub pro Jahr.

Gründächer erhöhen Luftqualität

Je größer die Blattfläche und die Resistenz der Pflanzen gegenüber Staub ist, umso stärker ist dieser Effekt. Indem Staub die Reflexionsfähigkeit der Solarmodule und damit die Stromerzeugung senkt, verbessert das Gründach neben der Luftqualität auch die Solarleistung. Untersuchungen gehen von staubbedingten Energieertragseinbußen in urbanen Regionen von bis zu 30 Prozent aus. Ein weiterer Vorteil von Gründächern liegt in der Reflexionsfähigkeit der Pflanzen. Diese bewirkt eine höhere Schwachlichtstrahlung, die besonders bei Dünnschichtmodulen zu höheren Erträgen führen können. Die Feldstudien kommen zum Ergebnis, dass das Gründach verglichen zu einem Kiesdach die Einstrahlung um bis zu 32 Prozent erhöhen kann. (nhp)

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