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Planung

„Einmal erfassen, viel rechnen“

Welche Produkte zur Haustechnik, Gebäudeplanung und Photovoltaik bietet Hottgenroth?

Björn Wolff: Die Hottgenroth Gruppe hat über 40 Softwareanwendungen entwickelt. Neben haustechnischer Auslegung und Berechnung bieten wir verschiedene Programme für erneuerbare Energien wie Solarthermie und Photovoltaik an. Fotoaufmaß- und kaufmännische Branchensoftware zur finalen Abrechnung erbrachter Dienstleistungen runden das Portfolio ab. Besonders stolz sind wir auf die flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Vom schnellen und einfachen Aufmaß und der Angebotserstellung bis zu komplexen Gebäude­planungen decken wir beinahe jeden Bereich ab.

Wie greifen diese Produkte ineinander?

Unsere Philosophie ist einfach: einmal Daten erfassen, viele verschiedene Berechnungen durchführen. Alle Programme beruhen auf einer einheitlichen Entwicklungs- und Datenstruktur, sodass der Datenfluss selbst in unterschiedlichste Berechnungskerne möglich ist, etwa zur Berechnung der Energieströme oder zur Auslegung von Anlagentechnik. Das kommt uns vor allem beim Handling verschiedener Projektformen wie Neubau und Bestand zugute. Der Anwender kann flexibel entscheiden, welche Vorgehensweise die geeignetste für sein Projekt ist.

Wie erfolgt die Nutzung vom Fotoaufmaß bis hin zu PV-Simulation 3D Plus?

Die Technik des Fotoaufmaßes besticht vor allem durch Geschwindigkeit. Innerhalb weniger Augenblicke können die Maße von gewünschten Flächen aus digitalen Fotos entnommen werden. Mit der Dachfläche wird die geometrisch mögliche Anzahl eines bestimmten Modultyps grafisch bestimmt. Zusammen mit den hinterlegten oder manuell eingegebenen technischen Daten der Module, dem Anstellwinkel und der Himmelsrichtung kann das Projekt in die Simulation der Photovoltaikanlage übertragen werden, um die Berechnungen zu starten.

Wie schnell sind Resultate zu erwarten?

Als Ergebnis können erste Ertragsprognosen und Angebote für den Kunden – am besten noch direkt vor Ort oder online – erstellt werden. Der Datentransfer erfolgt auf verschiedenen Wegen, entweder manuell anhand von Stück- und Massenlisten oder automatisch innerhalb eines Projektes durch die einheitliche Datenstruktur.

Wie werden die hinterlegten Meteodaten und Produktdatenbanken aktualisiert?

Sowohl Updates von Klimadaten als auch Herstellerdaten werden regelmäßig – etwa jeden Monat – per Download allen Vertragskunden zur Verfügung gestellt. In den Herstellerdatenbanken können die Nutzer ihre Datenbanken zusätzlich mit eigenen Eingaben erweitern.

Wie kann der Solarplaner oder Solarteur durch integrierte Planung Zeit und damit Geld sparen?

Auf sehr vielfältige Weise, denn nicht alle Solarteure arbeiten gleich. Die Vorteile liegen zum Ersten darin, dass die Grundlagen für die Bemessungen und Angebote sehr schnell erfasst und abgewickelt werden. Dies hilft bei der Auftragsgenerierung enorm und hinterlässt einen positiven Eindruck beim Kunden. Zudem erlauben wir flexible Datenhaltung. Unsere 3-D-Planung von Dächern, Gebäuden und Anlagen gestattet es, nicht nur das Thema Solar an sich zu betrachten, sondern auch die Rückkopplung auf das Anlagensystem inklusive des Gebäudes und der individuellen Nutzung.

Was bedeutet das?

Das bedeutet: Selbst in ersten kleinen Projektaufträgen werden durch die Führung des Programmes ganz automatisch relevante Daten für eine Vielzahl von weiteren Betrachtungsweisen und Berechnungen erhoben. So können sie nicht nur erweitert, sondern auch einheitlich und schnell bei Änderungen angepasst werden. Wer sich mit BIM schon einmal auseinandergesetzt hat, weiß, was damit gemeint ist.

Welche weiteren Vorteile haben Ihre Kunden?

Zum Beispiel Transparenz. Planer und Installateure können ihren Kunden sehr schnell zeigen, welche Auswirkungen es hat, wenn beispielsweise die Modulbelegung auf dem Dach verändert wird. Das ist ein großer Vorteil, wenn es um enge Zeitpläne und Entscheidungen geht.

Das klingt sehr umfangreich, als müsste man eigens für die Nutzung der Software studieren …

Im Gegenteil: Der Zeitaufwand für die Einarbeitung ist außerordentlich gering. Wir haben – neben komfortablen Automatismen und Assistenzsystemen – in unsere Software eine CAD integriert, die innerhalb eines Tages mühelos zu erlernen ist.

Welchen Aufwand in F&E betreibt Hottgenroth, um seine Produkte auf dem neuesten Stand zu halten?

Unsere Software wird nach den Projektzyklen der Scrum-Methodik entwickelt und gepflegt. Das heißt, es fließen Erkenntnisse aus Forschungsprojekten von Universitäten genauso ein wie Kunden­feedback und aktuelle technische Möglichkeiten, zum Beispiel im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Hottgenroth greift auf profunde Netzwerke in der Forschung und auf interdisziplinäre Entwicklerteams zurück. Daraus entwickeln wir Software, die komplexe Sachverhalte möglichst einfach darstellt und sich intuitiv bedienen lässt.

Worin liegen die Schwerpunkte der Weiterentwicklung?

Unserer Ansicht nach gibt es nur zwei Arten von Software: Eine wird benutzt, die andere nicht. Wir entwickeln Software, die eine Vielzahl von Projekten vereinfacht und Einzug in den täglichen Arbeitsalltag hält. Um das zu gewährleisten, muss man sich an die Märkte anpassen. Derzeit bietet vor allem die gebäudebezogene Solartechnik enormes Potenzial. Der Kunde stellt oft Fragen wie: Was bringt und kostet eine Photovoltaikanlage? Mit welchen Technologien kann ich diese verknüpfen: Wärmepumpe, Batterie- und Pufferspeicher? Welche anderen Verbräuche kann ich damit decken, zum Beispiel den Haushaltsstrom oder die Kühlung?

Mit der Sektorkopplung werden die Fragen der Solarkunden vielfältiger, ihr Informationsbedarf zur Systemtechnik wächst …

Genau. Wir entwickeln unsere Software, um es den eigentlichen Profis zu erleichtern, auf diese Fragen professionell und schnell zu antworten. Darauf liegt der Entwicklungsfokus unserer Produkte. Unsere Software soll Arbeitsprozesse kontinuierlich beschleunigen. Dabei werden vor allem auch die neuen Möglichkeiten durch KI und Cross-Plattform-Entwicklungen genutzt.

Wie gehen Erfahrungen aus dem Kundendienst in die Verbesserung der Produkte ein?

Feedback ist für jeden wichtig, privat wie beruflich. In 14-tägigen Sprintmeetings werden Weiterentwicklungen oder Feedback zum Beispiel durch ein Ticketsystem gegeneinander abgewogen. Sie fließen kontinuierlich in die Softwareentwicklung ein. Diese Meetings bestehen immer aus den Teams der Entwicklung, des Kundenservices und Vertriebs. Aufgrund dieser Mischung an Erfahrungen und Informationen lässt sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kundenwunsch, notwendiger technischer Weiterentwicklung und Marktwandel finden.

Welche Fragen stellen die Kunden besonders häufig?

Ich gebe Ihnen eine kleine Auswahl: Habt Ihr schon das neue Modul von XY im Katalog? Ich benötige Ertragsberechnungen auf Simulationsbasis, auf EnEV-Basis: Wie kann ich das kombinieren? Wie kann ich eine Photovoltaikanlage mit Wärmepumpe berechnen? Wie kann ich aus meinem Fotoaufmaß direkt ein Angebot erstellen? Sie sehen, die Fragen sind so vielfältig wie der Einsatz unserer Software und die Praxis draußen in der Realität.

Welchen Service im Kundendienst kann der Kunde erwarten? Was ist optional buchbar?

Unsere Produkte zeichnen sich durch einfache Bedienung und kleine Preise aus. Sind Updates für Programme gewünscht, können diese via Update-Vertrag bezogen werden. Ist ein telefonischer Support gewünscht, kann dies für 16 Euro im Monat zusätzlich gebucht werden. Wir haben uns hier für eine offene und getrennte Preispolitik entschieden, ohne Querberechnung, da unsere Kunden ganz unterschiedliche Ansprüche haben. So kann jeder das passende Paket wählen.

Was bieten Sie explizit nicht an?

Etwas, was wir grundsätzlich nicht machen: Wir beraten zwar zu speziellen Anwendungen und Problemen. Aber wir übernehmen keinerlei Aufträge für Projekte und deren Berechnungen. So können wir uns ganz auf unser Kerngeschäft, die Entwicklung von nutzwertiger Software, konzentrieren.

In welchen Sprachen liegt PV-Simulation 3D Plus bereits vor?

Derzeit können wir in Englisch, Deutsch, Finnisch, Italienisch, Polnisch und Türkisch liefern. In Kürze wird das Produkt um Spanisch, Französisch und Japanisch erweitert.

In welchen Sprachen und für welche Märkte liegen die anderen Softwarepakete zur Haustechnik und zur Gebäudeplanung vor?

Sie liegen vor allem auf Deutsch und Englisch vor. Im Kern sind vor allem die Simulationsprogramme, die nicht auf nationalen Standards beruhen, mehrsprachig.

Das Interview führte Heiko Schwarzburger.

PV Guided Tours 2020

Schnell vom Dachfoto zur 3-D-Simulation!

Hottgenroth hat die Planung und Auslegung von Photovoltaiksystemen weiter vereinfacht: Mit jedem beliebigen Endgerät einfach ein Foto vom Dach machen, ein Abmaß definieren und schon lässt sich die Solaranlage planen. Das klappt sogar mit dem Notebook vor Ort. Ein Datenmodell für viele Anwendungen – im Video der Guided Tours 2020!

Foto: Hottgenroth Software

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