Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Branche der Erneuerbaren ist stark und innovativ

Die Zahl der Unternehmen der erneuerbaren Energien ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Außerdem sind es oft sehr junge und innovative Unternehmen, die erheblich mehr Patente und Produktneuheiten auf den Markt bringen als die Unternehmen der traditionellen Wirtschaft.

In den vergangenen Jahren verdreifachte sich die Zahl der mit den erneuerbaren Energien befassten Unternehmen. Die Unternehmen beschäftigen mehr Mitarbeiter und haben ein höheres Umsatzniveau als die neu gegründeten Unternehmen, die sich nicht mit den erneuerbaren Energien beschäftigen. Gleichzeitig haben die Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien ein im Vergleich zu den Unternehmen der anderen Wirtschaftszweige eine viel höhere Innovationskraft. Sie tätigen hohe Forschungsinvestitionen, verfügen über eine hohe Anzahl von Patenten und entwickeln häufig nationale oder weltweite Marktneuheiten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. „Die Umsetzung der Energiewende in Deutschland ist eine große Aufgabe, die wir zum Erfolg führen wollen“, erklärt Stefan Kapferer, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. „Die Studie hat gezeigt, dass es erhebliche Gründungspotenziale im Umfeld der Energiewende gibt. Durch innovative Ideen und intelligente Lösungen entstehen viele neue Start-ups, die den Umbau der Energieversorgung in Deutschland voranbringen und so zum Gelingen der Energiewende beitragen können.“

Zahl der Neugründungen geht zurück

Insgesamt stieg die Zahl der Unternehmen der erneuerbaren Energien zwischen 2000 und 2012 von 26.000 auf 60.000. Das ist das Ergebnis eines regelrechten Gründerbooms in den Jahren 2006 bis 2010. In diesen Jahren stieg die Zahl der neu gegründeten Unternehmen von gut 3.500 auf fast 6.000 pro Jahr an. Danach ging die Zahl der Gründung von neuen Unternehmen drastisch zurück und betrug 2012 noch gut 3.000. Im gleichen Zeitraum verschwanden immer  mehr Unternehmen vom Markt. Die Autoren der Studie begründen diese beiden Entwicklungen mit den zunehmend unsicherer werdenden Rahmenbedingungen für relevante Marktsegmente. „Diese Unsicherheiten werden durch zwei Effekte verursacht: zum einen kam es ab etwa 2010 zu deutlichen Verunsicherungen in dem überhitzten Markt für Komponenten der Solarstromerzeugung. Zum anderen wurden die regulatorischen Rahmenbedingungen im Bereich der Energieerzeugung und damit auch für alle Bereiche, die für diese Branche tätig sind im Zuge der unter dem Stichwort ‚Energiewende‘ geführten Debatte immer unsicherer. Die vormals hohe Planungssicherheit über Absatzbedingungen und Absatzpreise geriet erheblich ins Wanken“, schreibt das ZEW in seiner Studie.

Viele Innovationen kommen aus der Industrie

Die Innovationskraft der Unternehmen der erneuerbaren Energien ist vor allem in der Industrie besonders stark. Hier liegen der Anteil junger Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Vergleich zu anderen Industrieunternehmen fast doppelt so hoch. Insgesamt stecken die Industrieunternehmen gut sechs Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung. Aber auch die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von Installationsunternehmen ist erheblich größer als in den anderen Branchen des Installationshandwerks. Hier liegen die Investitionen in die Forschung und Entwicklung aber traditionell niedriger und erreicht noch nicht einmal ein Prozent des Umsatzes.  Außerdem haben mehr Unternehmen der erneuerbaren Energien Patente angemeldet als die Unternehmen, die sich nicht mit erneuerbaren Energien beschäftigen. Die Zahl der Betriebe, die mindestens ein Patent angemeldet haben, lag schon seit 1997 regelmäßig höher als die Zahl der Unternehmen in den traditionellen Wirtschaftssektoren. Zwischen 2005 und 2008 haben die Forschungsaktivitäten einen regelrechten Schub erfahren. Die Zahl Unternehmen mit Patentanmeldungen stieg von nahezu 300 auf etwa 650 pro Jahr.  Danach sank die Innovationskraft der Unternehmen der erneuerbaren Energien wieder. Im Jahr 2009 registrieren die Analysten vom ZEW noch etwa 450 Unternehmen mit Patentanmeldungen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Zahl der Patente, die die Betriebe angemeldet haben. Im Jahr 2000 setzte ein regelrechter Innovationsschub ein, der vor allem von den jungen Unternehmen der Branche getragen wurde. Bis zum Jahr 2007 registrierte das Europäische Patentamt mit Ausnahmen der Jahre 2003 und 2005 jedes Jahr über 450 neue Patente von Unternehmen der erneuerbaren Energien, die bis dahin nicht länger als fünf Jahre existierten. Ab 2005 zogen die etablierten Unternehmen der Branche nach und erreichten im Jahr 2008 die Anmeldung von 500 Patenten. Bis zum Jahr 2009 stieg die Kurve kontinuierlich an. Insgesamt haben 2009 alle Unternehmen der erneuerbaren Energien etwa 1.050 Patente angemeldet. (Sven Ullrich)