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Mehr Vielfalt bei Solarmodulen

Der weltweite Boom spielt den Herstellern in die Hände - wenn sie groß genug sind und über ausreichend Kapital verfügen, um mit den neuen Märkten zu wachsen. In Europa haben nur intelligente Systeme eine Chance.

Intelligenz bestimmt das Geschäft, nicht Masse. „Wir waren mit unserem Auftritt auf der Intersolar sehr zufrieden“, urteile Michael Harre, Leiter der Solarsparte des koreanischen Elektronikkonzerns LG in Europa. „Zwar war die Messe kleiner, aber die Gespräche waren professioneller. Ein neuer Trend ist es, dass es deutlich mehr Wettbewerb auf der Systemebene gibt. Früher ging es vor allem um Module. Jetzt geht es um kleinere Dachanlage und gewerbliche Anlagen.“

LG ist ein internationaler Gigant, der erst spät in die Photovoltaikbranche vorgeprescht ist. In München hatten die Koreaner ihre Modulbaureihen Mono X und die Neon-Module am Stand, die knapp an der Leistung von 300 Watt kratzen. LG zeigte ein AC-Modul, wohlgemerkt mit eigenem Mikrowechselrichter, und das Speichersystem ESS. Denn LG kann sich in der Batteriesparte auf die Konzerntochter LG Chem stützen, die große Erfahrungen mit Batterien in anderen Branchen hat.

Zur Intersolar kam sogar Chung Ho Lee nach München, der das globale Solargeschäft verantwortet. „Dieses Jahr wird in Europa die Talsohle erreicht“, meint er. „Nächstes Jahr erwarten wir rund zehn Prozent Wachstum. In diesem Jahr werden in der EU etwa neun Gigawatt zugebaut, nächstes Jahr könnten es zehn Gigawatt werden.“ Lee war alle drei Messetage präsent, das beweist die Bedeutung der Messe und des europäischen Marktes für die Koreaner.

Verzahnung mit der Haustechnik

Sein Urteil: „Der deutsche Markt bleibt technologisch führend.“ LG setzt auf Komplettsysteme und die Verzahnung der Solartechnik mit der klassischen Haustechnik. Durch die Geschäftseinheiten Air Conditioning und Lighting erhielt die Solarsparte am Messestand tatkräftige Unterstützung. Mit der Therma V zeigte LG eine effiziente Wärmepumpe, die es Hausbesitzern erlaubt, ihre Heizkosten zu senken. Das Gerät nutzt die Außenluft als Energiequelle für die Heizung. Auch zeigte LG seine Produktpalette in der LED-Lichttechnik.

Das entspricht dem Trend bei vielen Installateuren. Neben der Photovoltaik beraten sie ihre Kunden darüber, wie die Stromrechnung durch LED und die Wärmekosten durch moderne Haustechnik wie Wärmepumpen gesenkt werden. „Der Systemgedanke ist ganz wichtig“, bestätigt Michael Harre von LG Solar. „Einige sehen darin die Chancen, andere sehen diese Entwicklung mit Sorge. Wir sehen das optimistisch. Unsere Strategie ist aufgegangen.“ Es gibt nicht viele Anbieter, die so breit aufgestellt sind, wie LG. „Die Leute erkennen, wie viel man mit Photovoltaik machen kann. Wir kehren jetzt zum Ausgangspunkt der Photovoltaik zurück: die Erzeugung von Solarstrom und seine Nutzung vor Ort.“
Mit den Modulen und Systemen konnte LG seinen Marktanteil im vergangenen Jahr nahezu verdoppeln. Die Fabrik für die Neon-Module wird ausgebaut, der Vertrieb gestärkt.

Mehr Lösungen fürs Dach

Auch für andere asiatische Konkurrenten bleibt Europa interessant. Allerdings nur, wenn sie eine gewisse kritische Größe erreicht haben. Hanwha, das mit Solar One und Q-Cells zwei wichtige Marken der Photovoltaikbranche hält, zeigte sich auf der Messe gleichfalls stark mit Innovationen. Am Rande der Messe sagte Maengyoon Kim, Chef von Hanwha Solar One in Europa, Afrika und Südamerika: „Europa ist eine unserer stärksten Regionen, so konnten wir beispielsweise unsere Position in Großbritannien im letzten Quartal festigen.“ Die Präsenz im europäischen Markt für Dachlösungen soll weiter gestärkt werden. Strategische Schritte dafür habe das Unternehmen bereits eingeleitet. „Wir führen derzeit höhere Leistungsklassen, erweiterte Qualitätsmaßnahmen und flexible Bestellmodelle ein.“ (Heiko Schwarzburger)

Lesen Sie alles zu den neuen Modulen in der Juliausgabe der photovoltaik. Das Magazin erscheint am 10. Juli 2014.