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Rekordzeit trotz Rutschpartie

Wer sich dem Montagesystemhersteller Creotecc nähert, nimmt erst einmal jede Menge anderer Unternehmen wahr. In dem Industriegebiet Hochdorf im Norden Freiburgs buhlen Konzerne wie Ikea, Pfizer Pharma und Still Gabelstapler mit weit sichtbaren Logos um Aufmerksamkeit. Bei Creotecc in der Bebelstraße 6 prangen keine großen Lettern auf dem runden Eingangsbereich aus blauem Spiegelglas. Nur ein kleines Schild zeigt in Richtung Wareneingang und Lager. „Wir sind erst im Januar hier eingezogen“, sagt Pietro Miceli, Produktmanager bei Creotecc, als er die fragenden Blicke seiner Gäste sieht. Im Moment sei man noch dabei, die Innenräume einzurichten.

Am 1. März, einem kühlen Wintertag mit den ersten Sonnenstrahlen in diesem Jahr, hat Miceli aber erst einmal anderes zu tun. Angereist sind Udo Siegfriedt, Gutachter der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), und eine Autorin der photovoltaik. Creotecc ist nach Schletter, Donauer Solartechnik und REM der vierte Montagesystemhersteller, der zum Test antritt. Zum ersten Mal wird es um die Montage auf einem Trapezblechdach gehen. Auch dieses Mal müssen die Installateure zeigen, wie schnell es geht.

1989 erstmals montiert

Das Montagesystem Alutec, um das es sich heute dreht und das sich für gerahmte und rahmenlose Module eignet, wurde 1989 zum ersten Mal montiert. Varianten für Schräg- und Flachdächer, Freilandanlagen und Fassaden kamen dazu. Details wurden verändert, im Großen und Ganzen ist das System aber das

Gleiche geblieben. Ingo Dück und Nico Jergovi? werden die Module heute montieren. Dück ist Zimmermann und in der Entwicklung bei Creotecc tätig. Jergovi? ist selbstständiger Solarfachhandwerker, der fast ausschließlich Systeme des Unternehmens verbaut.

Die beiden Monteure werden für die Montage auf dem Trapezblechdach TSM4-Trapezblechklammern verwenden. Udo Siegfriedt, der das Montagesystem als unabhängiger Gutachter der DGS-Berlin für die photovoltaik unter die Lupe nimmt, bittet um Aufklärung: „So ein schmissiger Name für das Profil und dann solch ein kryptischer Name für die Befestigung? Wofür steht TSM?“ Das wird allerdings die einzige Frage bleiben, die die drei Creotecc-Mitarbeiter nicht auf Anhieb beantworten können. Denn der Produktname stammt noch aus der Anfangszeit des Unternehmens, als sie noch nicht dabei waren. Pietro Miceli liefert die Antwort später nach: Das Kürzel steht für „Trapezoidal sheet metal clamp“.

Aufbau in der Lagerhalle

In der Lagerhalle ist schon alles vorbereitet. Das rote Trapezblechdach funkelt aus der Ferne unter Scheinwerfern. Dück hat ein bestehendes Musterdach in Länge und Höhe so verändert, dass zwei Reihen mit jeweils vier Modulen darauf montiert werden können. Acht Module sollen auf einem Schrägdach montiert werden: Das ist die Vorgabe der Redaktion, um die Ergebnisse der Testaufbauten vergleichbar zu machen. Anstelle der Stoppuhr hat Marketingmitarbeiterin Carolin Zisgen einen Tablet-Computer dabei. Den stellt Dück auf einer Leiter auf und dreht diese in Richtung Dach. „Damit wir die Uhr auch sehen können.“ Dazu werden er und sein Kollege aber gar nicht kommen.

Und schon geht es los. Die beiden fixieren zunächst das untere Einlegeprofil. „Es soll ein schönes Bild geben.“ Das ist neben einer möglichst kurzen Montagezeit ihr Ziel. Deshalb haben sie vorher schon mit einer Schlagschnur eine kaum sichtbare Kreidemarkierung auf den Hochsicken aufgebracht. Allerdings nur dort, wo sie das untere Profil montieren wollen. Nachdem sie die Abstände zu den Dachrändern noch einmal nachgemessen haben, befestigen sie das Profil mit vier Klammern. Die Schrauben montieren sie mit einem Akkuschrauber, die TSM4-Klammer drücken sie mit dem speziellen Werkzeug MW TSM4 in das Metall.

„Die Schraube ist der Clou“, sagt Miceli. „Sie macht keine Späne.“ Die TSM4-Schrauben haben ein sehr feines Gewinde, das beim Eindringen in die Stahlsicken spanfrei das Metall verdrängt. Das gibt mehr Sicherheit, dass das Dach nicht nach 30 Jahren korrodiert. Und die Schrauben können so mehr Kräfte als Bohrschrauben aufnehmen.

Unter den Profilen sind üblicherweise EPDM-Gummis angebracht. In erster Linie sollen sie Korrosion vermeiden. Aber sie sind auch eine Montagehilfe bei steilen Dächern. Denn durch die EPDM-Unterlage kann die Schiene nicht verrutschen. „Das finde ich gut“, sagt Udo Siegfriedt, der erstaunt ist über die wenigen Einzelteile, die bei dem System verbaut werden.

Trickreiche Montagehilfe

Beide Monteure nehmen eine Montagehilfe zur Hand. Den in der Länge verstellbaren Stab (Montagelehre) haben sie vorher schon auf das richtige Maß eingestellt, damit sie den exakten Abstand zur nächsten Schiene haben. „Je akkurater die Vorarbeit, desto besser“, wird Dück später sagen. „Die Zeit holt man hinterher locker wieder raus.“ Oben auf den Montagehilfen legen sie das zweite Profil ab, das sie nun mit fünf Klammern befestigen. Eine mehr in diesem Fall, denn die mittlere Schiene muss die doppelte Last tragen. Schnell fixieren sie auch dieses Profil. Als Dück die letzte TSM4-Klammer montiert, lässt er die Zuschauer für einen Moment den Atem anhalten. Fast sieht es so aus, alswürde er einen Kopfstand auf dem Dach machen. Als er die Klammer gerade fest andrückte, rutschte ein Fuß auf dem glatten Dach weg. Eine Schrecksekunde, und schon geht es weiter. „Durch das 30 Grad steile Dach sind es hier erschwerte Verhältnisse“, hält Siegfriedt fest. „Die anderen Testteilnehmer hatten einfachere Bedingungen.“ Trotzdem sind nach acht Minuten und 20 Sekunden alle Schienen fixiert.

In Rekordzeit

Jetzt kommt Jergovi? auch schon mit dem ersten Modul. Er legt es auf die obere Schiene auf und stabilisiert es von unten. Dück lässt es von oben in das untere Einlegeprofil gleiten und legt es anschließend in das obere Profil ein. Da sie an die Rückseite nicht herankommen, wenn die Module gelegt sind, stecken sie gleich noch die Kabel in die Moduldosen. Nach zwölf Minuten ist die obere Reihe verlegt, nach 13 Minuten und 51 Sekunden liegen alle acht Module in den Alutec-Profilen. Sie sind verkabelt, aber nicht verstringt. Nur die äußeren Anschlüsse der Modulreihen sind noch offen. Schnell befestigen sie noch mit einer Kreuzkopfschraube die letzten Randanschläge, damit die Profile nicht herausrutschen können. Dann heißt es: Stopp! 14 Minuten und 29 Sekunden: Die Anlage ist fertig montiert. Das ist der bisherige Rekord.

Dück wischt sich ein paar Tropfen Schweiß von der Stirn, Jergovi? und Miceli lächeln zufrieden. Im Nachgespräch mit Gutachter Udo Siegfriedt müssen sie nun noch die Dinge erklären, die man nicht auf Anhieb sieht (siehe Kasten). Einige Details hebt er lobend hervor, so zum Beispiel die Reparaturschrauben, die Creotecc anbietet. Sie sind dicker als die normalen Dünnblechschrauben. Wenn ein Monteur sich verbohrt hat, kann er die dickere hier eindrehen, so dass das Loch dicht ist. Er bohrt dann auf der gegenüberliegenden Seite der Hochsicke noch einmal.

Über die Diebstahlhemmung diskutieren die Experten dagegen länger. Denn wenn die Module in die Profile eingelegt werden, haben sie noch reichlich Spiel. Mit einem Saugheber könnte ein Dieb sie einfach anheben und herausnehmen. Um es ihm schwerer zu machen, gibt es T-Stücke aus EPDM, die zwischen die Module eingelegt werden. Dann können sie nicht bewegt werden.

Vor allem aber beeindruckt den Gutachter die geringe Zahl an Teilen und Werkzeugen, die für die Montage des Alutec-Systems benötigt werden. Gerechterweise muss man zum Geschwindigkeitsrekord sagen, dass die Trapezdachmontage prinzipiell schneller gehen kann als die Montage auf Ziegeldächern mit Dachhaken. Trotzdem hat die Geschwindigkeit beeindruckt, da sie zu einem guten Teil auf dem Systemdesign und der Einlegetechnik beruht. Und so zieht Udo Siegfriedt Bilanz: „Früher habe ich mich nie anfreunden können mit der Technik von Einlegesystemen, aber ich muss sagen, das hier, das gefällt mir.“

Anmerkungen des Gutachters der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS-Berlin)

Alutec-Einlegeprofile und TSM4-Trapezblechklammern der Firma Creotecc Im frisch bezogenen Gebäude der Creotecc GmbH wurden am 1. März 2013 auf einem in der Lagerhalle aufgebauten Schulungsdach mit Trapezblecheindeckung zwei Modulreihen mit jeweils vier Modulen montiert. Die vergleichsweise hohe Dachneigung von 30 Grad und die Verwendung neuer Trapezbleche, die trotz Reinigung noch einen Ölfilm aufwiesen, führte dazu, dass die Monteure diesmal viel stärker auf einen sicheren Stand bei der Arbeit achten mussten als die Monteure bei den flacheren Schulungsdächern der bisherigen Montagetests. Beim Alutec-Profil ergibt sich durch das Einlegen in das Profil eine linienförmige Kraftübertragung und keine punktförmige wie bei der Verwendung von Modulklemmen. Zudem können häufig zu beobachtende Fehler bei der Befestigung von Modulen mittels Klemmen nicht auftreten. Die Befestigung an der kurzen Modulseite weicht allerdings von der üblicherweise vom Modulhersteller zugelassenen Befestigung ab. Bei Creotecc ist eine Liste der freigegebenen Module erhältlich. Aus der Liste ist zudem ersichtlich, bis zu welcher Grenzlast abhängig von der Montageausrichtung die Freigabe erfolgte. Für Module, die nicht gelistet sind, muss eine Freigabe vom Modulhersteller angefordert werden. Für das Modul Bosch c-Si M60 lag dem Gutachter ein Zertifikat des TÜV Rheinland mit Angabe der Grenzlasten vor. Creotecc ist laut Unternehmenswebsite RAL-zertifiziert und lässt ausgewählte Produkte von der DEKRA prüfen. Bauaufsichtliche Zulassung Ein wesentlicher Bestandteil des Systems ist die Dünnblechschraube, die Creotecc von zwei verschiedenen Herstellern bezieht. Für beide liegen allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen des DIBt vor. Eine Zulassung ist bis Anfang 2016 gültig, basiert jedoch auf der DIN 1055. Der andere Hersteller hat für seine vergleichbare Schraube eine europäische technische Zulassung basierend auf aktuellem Eurocode. Die Verbindung von Klammer und Einlegeprofil sowie die Kräfte durch die eingelegten Module sind nach Aussage des Statik-Ingenieurs von Creotecc mit Standardansätzen gerechnet und bedürften somit keiner allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung. Datenblätter und Montageanweisungen sind im Internet verfügbar oder können als Druckversion beim Hersteller angefordert werden. Es gibt eine Anleitung für das Alutec-Profil und eine weitere für die TSM4-Klammer. Der Monteur sollte beide Anleitungen kennen. Eine zusammengefasste Anleitung für Alutec-Profile bei Verwendung der TSM4-Klammer wäre hilfreich. Anleitungen Die Anleitungen beginnen mit umfangreichen Sicherheitshinweisen. Die notwendigen Werkzeuge werden benannt, spezielle Komponenten, durch die viele Arbeiten wesentlich vereinfacht werden, können bei Creotecc bestellt werden. Neben dem Montagewerkzeug MW TSM4 ist hier vor allem der für die Dünnblechschraube vorgesehene Bit-8 F zu nennen. Da die verwendete Edelstahlschraube nicht magnetisch gehalten werden kann, hat dieser Bit eine Federkugel, die die Schraube während des Schraubvorgangs sicher hält. Insgesamt sind nur sehr wenige Werkzeuge notwendig, da neben den Dünnblechschrauben nur noch die Randanschläge mit einer Kreuzkopfschraube befestigt werden müssen. In der Werkzeugübersicht wird die bei Creotecc erhältliche Abstandslehre nicht erwähnt, die eine sehr schnelle Ausrichtung der Alutec-Profile ermöglicht und während des Montagetests wohl dafür sorgte, dass eine wirklich sehr kurze Aufbauzeit erreicht wurde. Immerhin wird in der Alutec-Montageanleitung die Verwendung von Abstandslehren empfohlen. Bei den in der Montageanweisung genannten Angaben zur Statik wird teilweise auf die DIN-EN 1991, teilweise auf die veraltete DIN 1055 verwiesen. Das Auslegungsprogramm Creotool 2.0, das für Kunden über die Internetseite zugänglich ist, basiert jedoch auf den aktuellen Eurocodes. Creotool 2.0 ist in der Demoversion kostenlos, die Expert-Version und vor allem die Profiversion, in der auch CAD-Formate eingebunden werden können, sollen nach Angabe von Creotecc die Planungszeiten erheblich reduzieren und liefern zudem Modulbelegungspläne und weitere Dokumente für die Anlagendokumentation. Die projektbezogenen Berechnungen weisen Druck- und Sogbelastungen auf die Modulfläche und auf die Auflager aus, außerdem wird die Auslastung der Schienen angegeben. Die Projekte können vom Kunden selbst erarbeitet oder bei Creotecc in Auftrag gegeben werden. Auch von Creotecc werden produktbezogene Montageschulungen angeboten. Das System besteht lediglich aus zwei Hauptkomponenten. Mit zwei Monteuren ist dabei eine sehr effiziente Vorgehensweise beim Aufbau möglich. Einlegeprofil Alutec Das Einlegeprofil ist seit 1989 mit geringen Änderungen auf dem Markt. Das Profil muss entsprechend der Rahmenhöhe des Moduls gewählt werden, wobei die Rahmenhöhe zwischen 35 und 50 Millimeter liegen kann. Trapezblechklammer TSM4 Die Klammern sind aus Edelstahl gestanzt und auf einer Seite mit einer EPDM-Auflage versehen. Diese gummiähnliche Auflage soll Kontaktkorrosion an den aus Aluminium beziehungsweise Stahl gefertigten Dachblechen verhindern. Die Form der Klammern ist so gewählt, dass sie beim Anbringen an das Alutec-Profil zunächst auf einer Seite eingehängt werden können und dann durch ein Verdrehen auf der anderen Seite einhaken. Der notwendige Bewegungsablauf ist schnell erlernt und ermöglicht es, die Klammer an beliebiger Stelle am Einlegeprofil anzubringen. Vor dem Verschrauben ist die Klammer zudem noch verschiebbar und kann leicht positioniert werden. Während des Verschraubens erleichtert das Montagewerkzeug MW TSM4 die Handhabung, zwingend notwendig ist es jedoch nicht. Dünnblechschrauben Die Trapezklammern werden mit speziellen Dünnblechschrauben an den Seitenflanken der Hochsicken der Trapezbleche befestigt. Die verwendete Schraube ist selbstschneidend, durch die Ausführung weist sie zudem zwei Besonderheiten auf. Das Gewinde wird spanlos geschnitten, so dass nach Beendigung der Arbeiten keine Späne entfernt werden müssen, die ansonsten zu Korrosion an anderen Metallteilen des Daches oder an Dachrinnen führen könnten. Außerdem hat die Schraube einen gegenüber vielen Blechschrauben feineren Gewindegang. Dies führt dazu, dass höhere Kräfte in das Blechdach übertragen werden können. Bedingt durch diese Ausführung wird die Schraube ohne Vorarbeiten wie Vorbohren eingeschraubt. Wird eine Schraube überdreht oder falsch gesetzt, kann die Klammer einfach an anderer Stelle angebracht werden. Falsche Schraubenlöcher werden durch eine Reparaturschraube verschlossen. Aufbringen der Einlegeprofile Das untere Alutec-Profil bestimmt die Position sämtlicher Module und aller weiteren Einlegeprofile. Entsprechend sorgfältig muss die Position dieses ersten Profils geplant und ausgeführt werden. Dabei muss auch darauf geachtet werden, dass die Alutec-Profile nicht im Bereich der Verschraubungen des Trapezdachs montiert werden können. Zwischen Trapezblech und Einlegeprofil sieht Creotecc eine EPDM-Auflage vor, die einseitig mit einem Klebeband versehen ist. Diese kann als kurzes Stück direkt auf jede Hochsicke angebracht werden. Alternativ kann auf dem Alutec-Profil eine durchgehende EPDM-Auflage angebracht werden. Neben der Arbeitserleichterung spricht für Letzteres die Notwendigkeit, dass vor dem Aufkleben der Untergrund sauber und fettfrei sein muss, was bei dem Alutec-Profil leicht sicherzustellen ist. Demgegenüber ist insbesondere bei der Verwendung der Schlagschnur genau an der Stelle, wo die EPDM-Auflage auf das Hochprofil aufgeklebt werden soll, die Kreide der Schlagschnur. Der häufig vorhandene Ölfilm bei neuen Blechdächern macht es zusätzlich sinnvoll, das bei Creotecc erhältliche EPDM-Band durchgängig unterhalb des Profils aufzukleben. Ausgehend vom unteren Einlegeprofil wird jetzt das nächste Profil angebracht. Der Abstand zum ersten Profil muss dabei exakt die Modulhöhe plus zehn Millimeter betragen. Dies kann durch Messen und Anzeichnen mit der Schlagschnur erfolgen. Einfacher und vor allem schneller ist der Einsatz der bei Creotecc erhältlichen Montagelehren. Diese sind durch eine Rändelschraube leicht verstellbar und werden vor Beginn der Arbeiten auf die korrekte Länge eingestellt. Der während des Montagetests anwesende Monteur empfiehlt übrigens, dass jeder der zwei Monteure zwei dieser Montagelehren einsetzt. Eine der Lehren wird zur Sicherstellung des korrekten Abstands zum unteren Einlegeprofil an den Stellen angebracht, an denen gerade die Klammer verschraubt wird. Die zweite Lehre fixiert am Profilende bereits das nächste Profil, damit gegebenenfalls der Kollege am anderen Ende bereits weiterarbeiten kann und nicht warten muss. Diese während des Montagetests erkennbar effiziente Arbeitsweise ist leider in der Montageanleitung nicht explizit aufgeführt. Hier wird noch nicht einmal in der Übersicht der notwendigen Arbeitsmittel darauf hingewiesen, dass die Lehren bei Creotecc bezogen werden können. Laut Creotecc ist in Kürze eine überarbeitete Montageanweisung erhältlich, in der die Montage mit Abstandslehren beschrieben wird. Die Alutec-Profile sind mit sechs Meter Standardlänge erhältlich. Mit einer Verbindungsstange können zwei Profile miteinander verbunden werden. Die Profile können zugesägt oder bereits in der gewünschten Länge bestellt werden. Die Gesamtbreite eines Bereichs und somit die Länge der Profile ergibt sich aus der Anzahl der Module, der Modulbreite und einem zusätzlichen Abstand der Module voneinander. Der Modulabstand ist notwendig, damit sich die schwimmend gelagerten Module durch die Fertigungstoleranzen bei den Modulabmessungen oder temperaturbedingte Längenänderungen ohne Spannungen bewegen können. Einlegen der Module und Leitungsverlegung Wenn die Module einmal eingelegt sind, ist die Modulrückseite nicht mehr zugänglich. Somit müssen zunächst die Strangleitungen verlegt werden. Die Verkabelung der Module untereinander muss wiederum während des Einlegens erfolgen. Da zudem sichergestellt sein muss, dass die Steckverbinder nicht auf der Dachhaut aufliegen und somit gegebenenfalls im Wasser liegen, sollte eine geeignete Befestigung der Modulleitungen erfolgen. Bei Creotecc können hierzu Kabelclips bezogen werden. Diese werden auf Höhe der Moduldose am Modulrahmen befestigt, und die Modulleitung wird mit dem Kabelbinder fixiert. Leider wird in der Montageanleitung von Creotecc die elektrische Verkabelung nicht beschrieben, nur im animierten Montagevideo wird die Modulverkabelung gezeigt. Auch die elektrische Verkabelung soll in der neuen Montageanleitung beschrieben sein. Vor dem Einlegen der Module werden an einem Ende des Generatorfeldes die Randabschlüsse angebracht. Diese müssen lediglich mit einer Kreuzschlitzschraube angeschraubt werden. Anschließend wird das erste Modul einer Reihe zunächst in das obere Profil der Reihe aufgesetzt und nach oben eingeschoben. Danach wird das Modul auf das untere Profil aufgesetzt. Wenn jetzt das Modul nach unten gleitet, ist die Montage des ersten Moduls abgeschlossen. Die Modulleitungen sollten auf beiden Seiten des Moduls zugänglich sein. Wenn jetzt weitere Module eingelegt werden sollen, muss immer zunächst die Verkabelung erfolgen. Hierzu werden die Module hochkant auf der Seite des vorhergehenden Moduls aufgestellt, die Modulkabel werden auf dieser Seite miteinander verbunden. Anschließend wird das Modul wieder erst oben und dann unten eingelegt. Das Einlegen wäre noch einfacher, wenn das Profil oben etwas weiter herausstehen würde. Creotecc hat zur Materialeinsparung beim Profil für Dachanlagen hierauf verzichtet. Bei Dachneigungen über zehn Grad sind die Module allein durch das Eigengewicht sicher fixiert, so dass keine weiteren Montagearbeiten notwendig sind. Bei geringerer Neigung oder zur Diebstahlhemmung werden T-Stücke aus EPDM zwischen den Modulen im oberen Profil eingelegt. Wenn das letzte Modul eingelegt ist, werden die fehlenden Randanschläge festgeschraubt, was die Montage abschließt. Für eine Moduldemontage, zum Beispiel bei Wartungen, benötigt man bei Anlagen ohne T-Stücke lediglich einen Saugheber, mit dem das Modul zunächst nach oben geschoben, anschließend unten angehoben und dann aus dem Profil herausgenommen wird. Einschränkungen Die Verwendung der TSM4-Klammern ist derzeit nicht bei Sandwichdächern zugelassen. Deren Hersteller fürchten ein Ablösen der Trapezbleche von den darunter angebrachten Isolierschichten an den Klammerstellen. Bei derartigen Dächern kann somit nur mit Stockschrauben gearbeitet werden, außer es liegt vom Dachhersteller eine produktspezifische Freigabe vor. Einlegeprofile müssen prinzipbedingt an die Rahmenhöhe angepasst sein. Wenn bei einem Modultausch aufgrund von Problemen bei der Verfügbarkeit ein anderer Modultyp verwendet werden muss, geht dies nur bei Modulen mit gleicher Modulgeometrie und Rahmenhöhe problemlos. Allerdings können auch bei geklemmten Modulen unterschiedliche Rahmenhöhen in der Regel nicht ohne Weiteres in einem Generator verbaut werden. Hier wäre es aber prinzipiell möglich, ein Modul mit abweichender Höhe durch passende Endklemmen separat zu montieren. Diese Möglichkeit besteht bei Einlegeprofilen nur bedingt. Vor allem wenn bei einem Serienfehler alle Module getauscht werden müssen, sollte man versuchen, mechanisch identisch aufgebaute Module als Ersatz zu erhalten. Bei Klemmsystemen wären bei anderen Rahmenhöhen meist lediglich neue Endklemmen notwendig. Fazit Insgesamt weist das System viele Vorteile auf. Die schnelle und unkomplizierte Montage, die einfache Möglichkeit des Modultauschs bei baugleichen Modulen, aber auch die geringen Fehlermöglichkeiten beim Aufbau machen das System zu einer interessanten Alternative.

Udo Siegfriedt, DGS-Berlin