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Schweiz: Solaranlage auf Staumauer nun voll in Betrieb

Die Solaranlage mit 2,2 Megawatt wird pro Jahr rund 3,3 Gigawattstunden Strom produzieren. „Diejenigen Solarpanels, die im Winter 2021/22 bereits im Betrieb waren, erzielten einen sehr hohen Solarertrag und beweisen damit den Wert alpiner Photovoltaik“, sagt Christian Heierli. Er ist Gesamtprojektleiter für Alpinsolar bei Axpo. Winterstrom ist im auch im Schweizer Strommix sehr gefragt, denn in den kalten Monaten im Jahr bedarf es deutlich mehr Ökoenergie. Allerdings fehlt für die Bewilligung von Solaranlagen außerhalb der Bauzonen heute noch die gesetzliche Grundlage. „Seit dem 1. Juli 2022 gibt es mit der Revision der Raumplanungsverordnung geringfügige Verbesserungen, was den Bau an Fassaden, Staumauern und Lärmschutzwänden betrifft“, erklärt Axpo.

PPA-Vertrag mit Discounthändler Denner

Das Pionierprojekt wurde vom Versorger Axpo zusammen mit IWB, dem Energieversorger von Basel-Stadt, gebaut. Letzten Herbst konnte die Anlage in den Glarner Alpen bereits zum ersten Mal Strom produzieren. Nun ist die Anlage vollständig in Betrieb. Den gesamten Solarstrom nimmt der Discounthändler Denner in den ersten 20 Betriebsjahren im Rahmen eines Stromabnahmevertrags ab und verbraucht ihn in seinen Filialen.

Um die zur Verfügung stehende Fläche möglichst optimal zu nutzen, verwendet Megasol zwei verschieden große Modultypen mit 460 Watt beziehungsweise 385 Watt Leistung. Installateure bereiten diese auf 14,5 Meter breiten Modultischen für die finale Platzierung an der Staumauer vor. Es wurden 4.872 bifaziale Glas-Glas-Module des Schweizer Herstellers Megasol installiert. Ihr breiter Rahmen von 40 Millimetern erfüllt die Auflagen an die zu erwartende Schneelast. In Modulbereichen, in denen die höchste Last erwartet wird, muss deshalb zentral von hinten an einem Punkt zusätzlich gestützt werden. Nur so hält das Glas stand und biegt sich nicht zu weit durch.

Montagesystem komplett neu entwickelt

Die vertikale Primärunterkonstruktion besteht aus Stahlfachwerken, aber die Werkzeuge für die Aluminiumprofile mussten eigens für Alpinsolar angefertigt werden. Das Montagesystem selbst wurde vom beauftragten Generalunternehmen Planeco und seinen Projektpartnern Megasol und Crestageo in sechs Monaten komplett neu entwickelt. Vereinfacht gesagt, handelt es sich um ein marktübliches Einlegesystem für Module, das in dieser Größenordnung allerdings nie zuvor gebaut wurde. (nhp)

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